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Bad Kissingen: Bad Kissingen: Reichlich Wohnen und Gewerbe im sensiblen Bereich 

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Bad Kissingen: Reichlich Wohnen und Gewerbe im sensiblen Bereich 

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    Bad Kissingen: Reichlich Wohnen und Gewerbe im sensiblen Bereich 
    Bad Kissingen: Reichlich Wohnen und Gewerbe im sensiblen Bereich 

    Gleich drei Planungsbüros beschäftigt die Stadt bei der Erschließung des Gebietes Bad Kissingen Nord. Jetzt informierten deren Vertreter den Stadtrat über erste Strukturkonzepte für das Gelände. Im Anschluss an die Kasernenstraße soll auf knapp 24 Hektar reichlich Raum für Wohnen und Gewerbe entstehen. Oberbürgermeister Dirk Vogel (SPD) sieht einen "letzten Schuss" für die Stadt, um die Situation bei der Gewerbesteuer deutlich zu verbessern.                    

    Die Planer verdeutlichten die Herausforderungen bei der Gestaltung der Hanglage mit einem Höhenunterschied von 40 Metern. Auf dem Gelände gibt es umfangreiche Blickbeziehungen, insbesondere zur Innenstadt. Stadtplaner Leonhard Vailer von Büro für Städtebau und Bauleitplanung (Bamberg) sprach mögliche militärische Altlasten an. "Ich hoffe, wir finden nichts", sagte er in die Runde der Stadträte. Im Zuge ihrer Arbeiten wollen die Planer demnächst ein Modell von dem Areal vorstellen. "Das ist ab einer Größe von 20 Hektar zwingend", so Vailer.            

    Die Nachfrage ist groß

    Ausgangspunkt der Überlegungen sind eine Wohnungsmarktanalyse und das Gewerbeflächenkonzept der Stadt Bad Kissingen. Um einen Teil des darin ermittelten Bedarfs zu decken, sollen in Bad Kissingen Nord rund 100 Eigentumswohneinheiten entstehen. Der stadtweite Bedarf ist mit 240 angesetzt. Besondere Nachfrage zeichnet sich laut Analyse für Einfamilien- und Doppelhäuser ab.       

    Angemessen durchmischt werden soll dies alles mit Mietwohnungen. Geplant sind in Bad Kissingen Nord bis zu 165 Wohneinheiten, darunter 60 im preiswerten Segment. Der Bedarf in Neubaugebieten beträgt lauf Analyse insgesamt 420 Wohnungen.

    Gleichzeitig gehen die Analysten von einem Bedarf an neuen Gewerbeflächen von 29 Hektar aus. Bad Kissingen Nord soll davon zehn Hektar bieten. Das Gelände soll vorwiegend als hochwertiger Büro- und Dienstleistungsstandort entwickelt werden.       

    Keine Anbindung an die Nordtangente 

    Einen Standortvorteil sieht Stefan Hartlock von der Scheuvens und Wachten Planungsgesellschaft mbh in der Nähe von etwa 1,3 Kilometern zur Stadt, die auch zu Fuß zu bewältigen seien. Zudem biete die Kasernenstraße eine gute Anbindung.  Von einer zusätzlichen Anbindung an die Nordtangente sei man abgekommen. "Das wäre Frevel an Natur und Landschaft", meinte Leonhard Vailer.

    Die Natur auf dem Gelände ist stark gegliedert.
    Die Natur auf dem Gelände ist stark gegliedert. Foto: Wolfgang Dünnebier

    Von erhaltenswerten Schätzen in der Natur sprach Michael Voit von der WGF-Landschaftsarchitektur (Nürnberg). Gemeint waren auch große Bäume, Heckenstreifen, Gräben und Terrassierungen, auf die die Planungen aufbauen sollen. Wegen der Lage des Geländes am Naherholungsgebiet mit Bismarckturm sollte behutsam vorgegangen werden, um bei den Anwohnern Akzeptanz zu erreichen. Dies gelte auch für die Kleingartenanlagen.         

    Gleichzeitig stellten die Planer unterschiedliche Varianten vor, wie Ring- und Stichstraßen verlaufen können. Manches dazu unterliegt noch der Feinabstimmung. Das betrifft auch die Frage, wo ein Mischgebiet als Riegel zwischen Wohnen und Gewerbe unterkommt. Christine Schwind vom städtischen Bauamt warb dafür, im Mietwohnungsbau eher mehrgeschossig zu bauen, um möglichst viele Grünzonen zu erhalten.            

    Die geäußerte Hoffnung auf Bereitstellung von günstigem Wohneigentum für Geringverdiener dämpfte Oberbürgermeister Dirk Vogel. Man könne die Preisentwicklung im Wohnungsbau nicht wegzaubern. Gleichzeitig sicherte er zu, die Möglichkeit von Erbpacht für die Nutzung von Grundstücken auszuloten.               

    Kasernenstraße überlastet?

    Vogel warnte im Zuge der Aussprache zu Kissingen Nord vor weiteren Anbindungen durch die benachbarten Wohngebiete. Dies würde dort zu hohen Belastungen führen. Dies soll höchstens sehr nachrangig passieren. Christine Schwind sprach von Überlegungen für eine zusätzliche Anbindung nördlich des bestehenden Baumarkts im Bereich des dortigen Fuß-und Radweges.

    Stadtratsmitglieder hinterfragten eine künftige Überlastung der Kasernenstraße auch im Hinblick auf den Schülerverkehr in diesem Bereich. Die Erstellung eines Verkehrsgutachtens wird nicht ausgeschlossen.

    Wie geht die Planung weiter? Bis Mitte 2021 sollen Fauna und Flora auf dem Gelände untersucht werden. Gleichzeitig soll das Strukturkonzept in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung vertieft werden. Ende des Jahres, so der Zeitplan, könnte die städtische Rahmenplanung abgeschlossen sein und das Projekt in Bauabschnitte eingeteilt werden. Kommt es so weit, wäre ab Anfang 2022 die Bauleitplanung inklusive Schallschutzberechnung an der Reihe.

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