Drei Wochen lang sind Impfteams des Landkreises in die einzelnen Kommunen gefahren, kamen so den Bürgerinnen und Bürgern im wahrsten Sinne des Wortes entgegen, beschreibt das Landratsamt einen zur Pandemiebekämpfung gebotenen Service. Allerdings lässt die Behörde auch eine gewisse Ernüchterung erkennen.
Denn die Bilanz dieser Aktion bewertet Landrat Thomas Bold als "leider sehr durchwachsen". So führten die mobilen Teams insgesamt 536 Impfungen an 24 verschiedenen Standorten durch – die meisten in Elfershausen (55), die wenigsten in Sulzthal (6). Das entspricht pro Station im Schnitt etwa 22 Impfungen.
Hoher Zeitaufwand
Aber die Statistik gibt noch mehr Aufschluss: Nur 28 Personen nahmen das Angebot einer Erstimpfung wahr, während sich der überwiegende Teil der Impfwilligen (439) die erste Auffrischimpfung holte. Die Teams – jeweils bestehend aus einem Arzt bzw. einer Ärztin, einer medizinisch-technischen Assistentin sowie drei Bundeswehrsoldaten (bzw. in einem Fall drei Mitarbeitenden der Carl von Heß Sozialstiftung) – investierten dafür insgesamt 140 Stunden, zuzüglich der Fahrzeit.

"Dass der Aufwand – logistisch wie personell – sehr groß ist, wussten wir von Vornherein", sagt Landrat Thomas Bold. "Wir haben ihn trotzdem gerne auf uns genommen, weil es uns wichtig war, den Bürgerinnen und Bürgern ein Impf-Angebot vor Ort zu machen, Impfungen wirklich in der Fläche und nicht nur zentral an einem Ort durchzuführen." In diesem Zusammenhang dankt der Landrat allen Beteiligten, "sowohl den Partnern in den jeweiligen Kommunen als auch den Impfteams, ganz besonders der Bundeswehr, die uns hier hervorragend unterstützt hat und ohne deren Hilfe die Aktion so nicht möglich gewesen wäre."
Vierte Impfungen laufen an
Dass das Angebot nicht besser angenommen wurde, bezeichnet Bold als "sehr schade". "Wenn man überlegt, dass die Impfteams in den Kommunen jeweils sechs Stunden im Einsatz waren und dann teilweise nur sechs Personen geimpft haben, ist das wirklich ernüchternd." Aufgrund der geringen Nachfrage haben die Verantwortlichen beschlossen, das Angebot der mobilen Impfungen vorerst nicht weiter fortzusetzen, so das Landratsamt weiter.
Doch auch beim Impfen im Impfzentrum herrscht eine gewisse Stagnation vor. Von Montag vergangener Woche (14. Februar) bis zum Montag dieser Woche gab es im Landkreis nur beim Boostern einen deutlichen Fortschritt. Die Zahl der Auffrischungsimpfungen in diesem Zeitraum belief sich auf 627, womit sich die Gesamtzahl auf 55897 erhöhte. Eher marginal dagegen die vom Landratsamt vermeldeten 47 Erstimpfungen (nun insgesamt 69977). Die Zahl der Zweitimpfungen erhöhte sich um 161 (jetzt 74578).
Vierte Impfungen sind angelaufen
Optimistisch stimme den Landrat, dass erste Bürgerinnen und Bürger bereits das Angebot einer vierten Impfung wahrgenommen haben. Diese wird im Impfzentrum angeboten, allerdings ausschließlich gemäß den Vorgaben der Ständigen Impfkommission (Stiko). Diese empfiehlt den zweiten Booster für Personen ab 70 Jahren, Bewohnerinnen und Bewohnern in Einrichtungen der Pflege, Menschen mit einer Immunschwäche sowie Personal in medizinischen und pflegerischen Einrichtungen. Nähere Informationen dazu unterwww.kg.de/impfzentrum.de

Außerdem informiert das Landratsamt darüber, dass die aktuelle Änderung der bayerischen Teststrategie Auswirkungen auf den Anspruch für einen kostenlosen PCR-Test hat: Der rote Warnhinweis in der Corona-Warn-App reicht dafür nicht mehr aus. Grundsätzlich besteht weiterhin der Anspruch und zwar dann, wenn die Betroffenen einen positiven Antigen-Schnelltest vorweisen können, der von einer offiziellen Teststelle oder qualifiziertem Fachpersonal durchgeführt.
Satz nach oben bei der Inzidenz
Unterdessen meldet das Robert-Koch-Institut (RKI) für den Landkreis Bad Kissingen einen deutlichen Satz nach oben bei der 7-Tage-Inzidenz. Sie lag am Dienstag (Stand 3.21 Uhr) bei 1337,6. Am Montag hatte sie bei 1078,8 gelegen. Zu dem Anstieg trugen 325 Neuinfizierte bei. Somit erhöhte sich die Zahl der aktuell Infizierten auf 1720. Davon werden 30 stationär behandelt.