Ein wesentlicher Punkt der Tagesordnung bei der jüngsten Sitzung des Gemeinderats war die Änderung des Bebauungsplans Mangelsfeld II für die Erweiterung des Gewerbegebiets in Großenbrach.
Die Änderung des Bebauungsplans hielt die Verwaltung für angebracht, weil aufgrund der Heilquellenschutzverordnung nur bauliche Vorhaben bis zu einer Tiefe von zwei Metern möglich sind. Bürgermeister Armin Faber führte dazu aus, daß damit praktisch eine Unterkellerung der Gebäude nicht möglich ist. Daher sei es zweckmäßig, die Geschoßfläche von bisher 1,2 auf 0,8 Meter zu reduzieren.
Bei der geforderten Eingrünung des Baugebiets von zehn Metern übernimmt die Gemeinde die Bepflanzung nach den Bepflanzungsvorschriften. Die Flächen werden jedoch den anliegenden Bauplätzen zugeteilt und die Besitzer sind verantwortlich für den Unterhalt. Da diese Änderungen die Grundzüge der Planung nicht berühren, beschloß der Gemeinderat, ein vereinfachtes Veränderungsverfahren.
Zur Sitzung lag auch der Flächennutzungsplan der Stadt Bad Kissingen bezüglich der Ausweisung des Geländes für die Heilbadelandschaft im Heiligenfeld vor. In einer ersten Stellungnahme hatte der Gemeinderat Bedenken gegen den Standort erhoben und ein Gelände zwischen Bad Kissingen und Bad Bocklet vorgeschlagen. Die Stadt teilte mit, Gutachten hätten ergeben, daß von fünf in Aussicht genommenen Standorten der nun gewählte den Anforderungen entspreche. Der Gemeinderat meinte in einer kurzen Debatte, daß man zur Standortwahl seitens der Gemeinde kaum Einfluß habe, dies sei eher anderen übergeordneten Stellen möglich. Aus gutnachbarlichen Gründen wolle man zum Flächennutzungsplan keine negative Stellungnahme abgeben.
Unvertretbar, so Bürgermeister Faber, ist der Zustand um die Erdaushubdeponie in Steinach. Bei schlechtem Wetter würde der Zufahrtsweg und die Staatsstraße unerträglich verschmutzt. Er schlage deshalb vor, die Befestigung eines Platzes vorzunehmen, auf dem Fahrzeuge vor der Fahrt zur Straße abgespritzt werden können. Man denke nicht an eine teuere Waschanlage, sondern an die Befestigung mit Rohschotter, die Aufstellung eines Wassertanks und eines Aggregats und des nötigen Zubehörs.
Die Kosten würden sich nach Aufstellung des Bauhofleiters Burkard Ziegler auf 30 000 Mark belaufen. Zur Wirksamkeit einer solchen Anlage brachte Alois Gundalach erhebliche Zweifel vor. Eine provisorische Einrichtung sei nicht sinnvoll und für den Benutzer wegen des Zeitaufwands zu teuer, die Gemeinde setze daher diese Kosten in den Sand. Hans Bauer erklärte an Beispielen anderer Orte, daß eine Waschanlage ohne Zweifel eine Verbesserung sei. Allerdings müsse man sie konsequent betreiben, was Geld koste.
Eine Waschanlage mit großer Kapazität könne man sich nicht leisten, meinte auch Heinz Wehner, man müsse daher mit geringen Möglichkeiten versuchen, Abhilfe zu schaffen. Erfolg bringe jedoch nur Kontrolle.
"Wir bieten unseren Bürgern eine Erdaushubdeponie an, verlangen Geld dafür und deshalb haben wir auch für die ordentliche Betreibung zu sorgen", stellte Bürgermeister Armin Faber fest. Der Errichtung eines Waschplatzes wurde mehrheitlich zugestimmt.
Immer mehr Bauschutt wird wild im Wald und in Hecken abgelagert, deshalb müsse man nach Möglichkeiten suchen, Abhilfe zu schaffen. Eine Möglichkeit sei, so der Bürgermeister, einen Recyclingplatz an der Erdaushubdeponie zu errichten, wo Bauschutt zerkleinert werden kann und eine Trennung von Eisenteilen und Holz möglich ist. Genügend Platz sei vorhanden. Franz Buschbacher und Walter Hein meinten, daß es bisher die Möglichkeit zur Ablagerung geringer Bauschuttmengen am Wertstoffhof in Aschach gegeben hätte, für Kleinanlieferer würde dies ausreichen. Größere Mengen würden ohnehin, beispielsweise bei einem Hausabbruch, nach Wirmsthal gebracht.
Beschlossen wurde, einen Container für den Bauschutt am Wertstoffhof in Aschach aufzustellen. Für die Betreiber einer möglichen Recyclinganlage soll versucht werden, einen privaten Unternehmer zu finden. Erst dann will man der Angelegenheit nähertreten.