Es liest sich wie eine Szene aus einer Komödie: Um einer Kontrolle des Zolls zu entgehen, haben zwei Bauarbeiter in Bad Kissingen kurzerhand die Flucht ergriffen. Einer der beiden verstecke sich vor den Beamten im Gebüsch, der zweite verletzte sich beim Versuch, über einen Zaun zu klettern, schwer an der Hand, wie das Hauptzollamt Schweinfurt in einer Pressemitteilung bekanntgibt.
Die Einsatzkräfte haben eine Baustelle auf Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung kontrolliert, heißt es in der Mitteilung. "Als sich die Beamtinnen und Beamte dem Bauvorhaben näherten, versuchten sich zwei der dort tätigen Arbeitnehmer der Prüfung des Zolls zu entziehen", so die Meldung.
Gestellter Arbeiter muss im Krankenwagen versorgt werden
Der Fluchtversuch währte jedoch nicht allzu lange: Einen Bauarbeiter erwischten die Zollbeamten laut Pressemitteilung, als er sich vor ihnen in einem Gebüsch verstecken wollte. Der zweite Bauarbeiter versuchte auf der Flucht vor den Einsatzkräften, über einen Zaun zu klettern. Dabei verletzte sich der Mann schwer an der Hand, so die Meldung.
Nach einer kurzen Verfolgung konnten die hinterhereilenden Beamten den verletzten Mann schließlich stellen. Die Beamten riefen sofort einen Krankenwagen und leiteten umgehend und bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes Erste-Hilfe-Maßnahmen ein, um die starke Blutung der lädierten Hand zu stoppen, heißt es in der Pressemitteilung.
Beide Arbeiter waren illegal auf der Baustelle beschäftigt
Bei der Identitätsfeststellung offenbarte sich, warum sich die kosovarischen Staatsangehörigen der Zollkontrolle entziehen wollten: Einer der beiden war zwar im Besitz eines gültigen Aufenthaltstitels, jedoch war er bei seinem Arbeitgeber nicht zur Sozialversicherung angemeldet.
Der zweite Arbeiter wurde laut Mitteilung bereits in der Vergangenheit wegen des illegalen Aufenthalts im Bundesgebiet auffällig. Auch dieses Mal konnte der Kosovare den Beamten weder ein Visum noch einen nationalen Aufenthaltstitel mit entsprechender Arbeitserlaubnis vorlegen. Gegen ihn wurde ein Strafverfahren wegen des Verdachts des illegalen Aufenthalts eingeleitet. Zudem hat er nach seinem Krankenhausaufenthalt umgehend aus dem Bundesgebiet auszureisen, so das Zollamt.

Den Arbeitgeber erwarten ebenfalls Verfahren, unter anderem wegen des Verdachts der Beihilfe zum illegalen Aufenthalt und des Verdachts der illegalen Beschäftigung eines Ausländers ohne gültige Arbeitsgenehmigung. Ihm droht laut Pressemitteilung eine Freiheitsstrafe von bis zu zehn Jahren, zusätzlich ist ein Bußgeld in Höhe von bis zu 500.000 Euro möglich.