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WILDFLECKEN: Bewohner helfen beim Renovieren

WILDFLECKEN

Bewohner helfen beim Renovieren

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    Neue Räume für das Haus mit Sinn, von links: Geschäftsführerin Edeltraut Mager (rechts), Heimleiterin Monika Ziwitz, Techniker Ernst Krug und einige Bewohner.
    Neue Räume für das Haus mit Sinn, von links: Geschäftsführerin Edeltraut Mager (rechts), Heimleiterin Monika Ziwitz, Techniker Ernst Krug und einige Bewohner. Foto: FOTOS (2) Katja Glatzer-hellmond

    Noch ist der Garten hinter dem Haus vom Schnee bedeckt, doch schon bald sollen hier Blumen gepflanzt werden, Gemüsebeete entstehen und vielleicht Obstbäume gesetzt werden. „Natürlich ist es auch ein idealer Platz für ein Grillfest im Sommer oder einen Basar im Freien“, so Edeltraut Mager, Geschäftsführerin des Hauses mit Sinn in Wildflecken. Im Inneren des Hauses werden die Arbeits- und die Beschäftigungstherapie ihren Platz finden, die derzeit im unteren Geschoss in der Bischofsheimer Straße untergebracht sind.

    Die 66-Jährige Mager sprüht vor Elan. Dennoch, sagt sie, hätte sie es ohne die „großartige Hilfe“ der Heimleiterin Monika Kiwitz. Mitgeschäftsführerin Irma Günther und des gesamten Teams, bestehend aus Sozialpädagogen, Ergotherapeuten, und Pflegerinnen, nicht geschafft. Nun ist sie froh, den Schritt gewagt zu haben. Auch die Bewohner des Hauses mit Sinn freuen sich auf mehr Platz für ihre handwerklichen und künstlerischen Arbeiten. „Das Haus und der Garten sind wirklich toll“, sagt Bewohner Markus (Name von der Redaktion geändert).

    Schon seit einiger Zeit war Mager auf der Suche nach Räumlichkeiten. Nach einer Phase der Umstrukturierung der Einrichtung „haben wir uns wieder einen guten Namen gemacht“. Sogar Anfragen aus Passau lägen vor. „Unser Haus ist mit 27 Bewohnern voll besetzt, eine Warteliste gibt es auch schon“, so Mager. Zudem sieht eine Richtlinie vor, „die Arbeits- und Beschäftigungstherapien außerhalb der eigentlichen Einrichtung stattfinden zu lassen“, erklärt sie.

    Mehr Eigenständigkeit

    Ziel der Therapien sei, so Heimleiterin Kiwitz, dass die psychisch kranken Menschen zum Beispiel beim Basteln, Malen oder Sägen auf ihre Fähigkeiten trainiert werden und dadurch wieder Stolz und Selbstbewusstsein erlangen. Noch mehr Eigenständigkeit können sie in Zukunft auf dem Weg zur Arbeit in der Jahnstraße gewinnen: „Auf diese Weise sollen die Bewohner animiert werden, am öffentlichen Leben teilzunehmen.“ Die Wege in die Öffentlichkeit – und wenn sie noch so kurz sind – sollen aber auch in der Bevölkerung für Akzeptanz sorgen, sagt Kiwitz.

    Zunächst war eigentlich angedacht, Räume anzumieten. Dass es nun ein eigenes Haus mit insgesamt 1400 Quadratmetern Fläche inklusive des Gartens und einer danebenstehenden Halle geworden ist, sei umso schöner, so Mager. Wieviel sie in den Kauf investiert hat, darüber will sie nicht sprechen. „Das Wichtige ist, dass wir nun mehr Möglichkeiten haben.“ Endlich könne sie ihren Traum von einem Verkaufsraum verwirklichen, in dem die Handwerksarbeiten angeboten werden. Von den Einnahmen soll in der derzeit vermieteten Halle ein Fitnessbereich finanziert werden „außerdem wollen wir einen Ruhe- und einen Gesprächsraum einrichten“.

    Auch den Garten will Mager für therapeutische Zwecke nutzen und Bewohner, die sich gerne im Freien aufhalten und sich mit Pflanzen beschäftigen, einbinden. „Zudem würden wir gerne mehr Keramik anfertigen, dazu fehlt uns aber ein Ofen“, sagt sie und hofft auf Unterstützung aus der Bevölkerung. Bis zur Einweihung, die im Frühjahr geplant ist, gibt es noch alle Hände voll zu tun. Im Inneren wird gerade gestrichen, „da helfen auch unsere Bewohner mit“, außerdem werden neue Fenster eingesetzt. Bald ist die Außenfassade dran, sie soll in einem klaren Blau erstrahlen und das Logo des Hauses mit Sinn enthalten. Die zwei Wohnungen im oberen Stockwerk, so Mager, würde sie gerne für Betreutes Wohnen ausbauen. „Aber das ist noch Zukunftsmusik.“

    Kaffee am Wochenende

    Um Berührungsängste der Wildfleckener Bürger mit den psychisch kranken Menschen abzubauen und ein positives Verhältnis zu fördern, organisiert die Geschäftsführerin immer wieder Tage der Offenen Tür, „außerdem wollen wir im neuen Haus ein Café einrichten, dass am Wochenende geöffnet hat und Kaffee und Kuchen anbieten“. In den vergangenen Jahren, so Mager, habe sich einiges getan und die Bewohner des Hauses mit Sinn seien in Wildflecken integriert worden.

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