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Bad Kissingen: Briefe an die Redaktion: Ein neues Hallenbad ist für Bad Kissingen so wichtig wie eh und je

Bad Kissingen

Briefe an die Redaktion: Ein neues Hallenbad ist für Bad Kissingen so wichtig wie eh und je

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    Seit 2021 ist das Bad Kissinger Hallenbad geschlossen.
    Seit 2021 ist das Bad Kissinger Hallenbad geschlossen. Foto: Marion Eckert

    Zum Artikel "'Die Trends sprechen für Bad Kissingen': Oberbürgermeister Dirk Vogel über Visionen, Wünsche und Realität" vom 4. Januar 2025 erreichte die Redaktion folgendes Schreiben.

    Im Interview stuft OB Vogel die Dringlichkeit eines Hallenbad-Neubaus mit folgenden Argumenten herab: Im alten Hallenbad gab es nur 30 bis 70 Gäste pro Tag, im Terrassenschwimmbad sinken die Besucherzahlen radikal und der neu eingerichtete Schwimmbadbus nach Bad Neustadt wurde kaum nachgefragt.

    Hierzu möchte ich als langjährige Nutzerin sämtlicher Schwimmbäder der Region erwidern:

    Der Zeitraum, auf den sich im Hallenbad die 30 bis 70 Gäste verteilten, war in der Regel von 13 bis 18 Uhr. Das macht zehn Schwimmer pro Stunde, was gerade so ausreicht, um zu trainieren. Eine Auslastung wie bei einer Therme ist im Sportbecken gar nicht möglich. Zudem würde ein Hallenbad an der KissSalis-Therme deutlich attraktiver sein. Die Option, den Thermenbesuch mit sportlichen Aktivitäten zu verbinden beziehungsweise den Sport mit Entspannung, wäre eine Win-win-Situation.

    Zum Terrassenschwimmbad: Aus den letzten vier Jahren kann man aus meiner Sicht keinen dauerhaft negativen Besuchertrend ableiten, da es 2020/21 strenge Zutrittsregelungen gab, 2022/23 noch im Schatten von Corona stand und 2024 das Sport- und Sprungbecken geschlossen wurde, was das Freibad nur noch für Familien mit kleinen Kindern attraktiv machte.

    Der Schwimmbadbus war nett gemeint, geht jedoch leider am Bedarf vorbei. Erwachsene Schwimmer fahren mit dem eigenen Auto, um zu Zeiten zu schwimmen, an denen Platz im Becken ist. Also nicht am Samstagnachmittag. Familien fahren ebenfalls selber, weil sie ihre Freizeitaktivitätszeiten nicht einem Busfahrplan unterordnen wollen. Das Angebot ist somit allenfalls für Jugendliche attraktiv.

    Der Bau des Hallenbades ist aus meiner Sicht so dringend wie eh und je. Selbst wenn Kinder in Schwimmkursen lernen, sich über Wasser zu halten, müssen die schwimmerischen Fähigkeiten durch regelmäßige Übung erhalten und erweitert werden. Vereine können nicht dauerhaft weite Strecken bis nach Hammelburg oder Bischofsheim fahren, um den Trainingsbetrieb aufrechtzuerhalten.

    3000 Schüler der Bad Kissinger Schulen warten auf einen vernünftigen Schwimmunterricht. Und für alte Menschen, die sich mit Schwimmen körperliche Fähigkeiten erhalten haben, schließt sich das Zeitfenster irgendwann für immer.

    In meinen Augen sollte der Hallenbad-Bau nicht allein der Stadt Bad Kissingen angelastet werden, sondern auch Landrat Bold etwas angehen. Immerhin schreibt der Landkreis sich "hier geht's besser" auf die Fahnen und bezeichnet sich als Bäderlandkreis. Vielleicht lässt sich ja gemeinsam eine Finanzierung erarbeiten, wovon alle Einwohner des Landkreises einen Nutzen haben werden.

    Joanna Ruppel
    97688 Bad Kissingen

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