Kleine Fehler gibt es immer mal. Passieren sie im Verborgenen, ist das nicht weiter schlimm. Sind sie öffentlich sichtbar, sind sie schnell Stadtgespräch. So wie das bei den weißen Verkehrstafeln war, die vor zweieinhalb Wochen, angelegentlich der Bauarbeiten am Nordring, an mehreren Stellen im Stadtgebiet angebracht wurden: Beschrieben wurde dort die Umleitung nach Bad Bocklet, Wildflecken – und Richtung Bischofsheim in der "Röhn" über den Klaushof.
Wer von Garitz mit dem Auto Richtung Kreisel fuhr, konnte das Schild eigentlich nicht übersehen. Auch Menschen, die mit dem Fahrzeug von Winkels in die Stadt fuhren, kamen an dem Hinweis vorbei. Allerdings war die "Röhn" auf diesem Schild zum Glück hinter dem herabhängenden Zweig eines Baumes verdeckt.
Hieß das jetzt eigentlich Röhn oder Rhön?
Steuerte man vom Ostring auf die Kreuzung Münnerstädter Straße/Kapellenstraße zu, blieb der Blick vielleicht auch da länger auf dem falsch beschrifteten Schild am rechten Fahrbahnrand haften: "Äh, hieß das jetzt Röhn oder Rhön…?", mag sich der ein oder die andere überlegt haben, wenn er mit dem Auto schon längst an dem Hinweis vorbei war.

Bekanntlich gibt es ja auch Begriffe und Wörter, die – trotz Buchstabensalat - stets wiedererkannt werden und in einem Textzusammenhang Sinn machen. "Der Rset knan ein ttoaelr Bsinöldn sien, tedztorm knan man ihn onhe Pemoblre lseen", heißt es beispielsweise in einem Text, der zu diesem Thema seit Längerem im Internet geistert.

Auch einem Passanten, den wir unlängst in Garitz auf dem Gehsteig vor dem "Röhn"-Schild trafen, ging das offenbar so. Er rätselte nämlich eher über das auf dem Schild dargestellte Durchfahrtsverbot und war der Überzeugung, man dürfe offensichtlich den Ostring nun gar nicht mehr befahren. Dass das Wort Rhön falsch geschrieben wurde, sei ihm, wie er sagte, gar nicht aufgefallen.
Im Zug der Baumaßnahme Nordring Bad Kissingen
Manche Begriffe sind ja auch geradezu prädestiniert für Rechtschreib- und Tippfehler. Gehört auch der Gebirgszug der "Rhön" dazu? Auf der "Liste der rechtschreiblich schwierigen Wörter" des Duden steht dieser Begriff – wir haben extra mal nachgeschaut – jedenfalls nicht.
Also, wie kam’s denn nun zu dieser Schreibweise? Und wer ist dafür verantwortlich? Wir fragten bei der Stadt Bad Kissingen nach und erfuhren, dass das heimische Mittelgebirge seit Mittwoch, 28. Februar, auf besagten Schildern wieder vorschriftsmäßig als "Rhön" ausgezeichnet ist.
"Es ist ärgerlich, aber Fehler sind menschlich."
Marcel Zimmermann, städtischer Bauleiter der Maßnahme Nordring
Den Druck der Schilder habe die am Nordring bauausführende Firma Glöckle (Schweinfurt) vor Beginn der Baumaßnahme Nordring in Auftrag gegeben, klärt uns Marcel Zimmermann, der städtische Bauleiter der Großmaßnahme, auf. Er weist jedoch im Gespräch mit dieser Redaktion auch gleich darauf hin, dass Glöckle dem Schilder-Subunternehmer die "richtige Vorlage" mitgegeben habe.

Schließlich seien die Schilder dann aber in der fehlerhaften Version in Bad Kissingen angeliefert worden, man habe sie erst mal aufstellen müssen, da die Arbeiten am Nordring begannen, sagt Zimmermann. "Wir haben es gleich gesehen und der Baufirma sofort den Hinweis gegeben", so der städtische Bauleiter. Die Schilder-Firma habe die Verkehrstafeln an den Bad Kissinger Einfallstraßen inzwischen ausgebessert. Zimmermann: "Es ist ärgerlich, aber Fehler sind menschlich."
NachgefragtImmer wieder begegnet man Dingen, die schwer nachvollziehbar sind – Situationen, die verwundern oder Veränderungen, die aufregen. Oft wird darüber diskutiert in der Nachbarschaft, im Sportverein, im Büro. Auch Ihnen fällt etwas ein, was sie ärgert oder was Sie merkwürdig finden? Eine Straßenregelung, die nicht verständlich zu sein scheint? Eine Grünfläche, die zweckentfremdet wurde? Die Redaktion der Main-Post fragt nach, was dahintersteckt. Schicken Sie uns Ihre Fragen mit den wichtigsten Informationen an redaktion.bad-kissingen@mainpost.de.Quelle: fg