„Wir wollen die Bürgerinnen und Bürger beteiligen, den Klimaschutz in der Stadt aktiv mitzugestalten“, sagte Bürgermeister Jan Marberg zu Beginn der Veranstaltung in der Georgi-Kurhalle. Die Resonanz bei den rund 20 Angesprochenen im Workshop war positiv. Dennoch: „Wir hatten uns erhofft, dass mehr Menschen den Weg hierher finden“, ergänzt die städtische Klimaschutzmanagerin Alisa Knüttel.
Die Veranstaltung richtete sich an den Themen „Potenziale der Stadt“ und „Ideen und Maßnahmen im Bereich Klimaschutz“ aus. Mit dabei waren zwei Mitarbeiter vom Verein „Energieagentur Unterfranken“, der für die Stadt im Rahmen des Klimaschutzkonzeptes die Energieanalyse angefertigt hatte.
Ergebnisse erscheinen im Klimaschutzkonzept
Im Juli stellten sie bereits die Ergebnisse im Stadtrat vor (wir berichteten). Auch die Ergebnisse des jetzigen Bürgerworkshop fließen in das Klimaschutzkonzept mit rein, das bis zum Jahresende eingereicht werden muss. Im Workshop selbst präsentierte Onur Tüptük von der „Energieberatung Unterfranken“ aktuelle Ergebnisse.
Diese fielen - um es vorsichtig auszudrücken - klimatechnisch nicht besonders positiv aus: Auch wenn seit Beginn des Ukrainekrieges der Verbrauch, sowohl von Strom als auch von Wärmeerzeugnissen, leicht gesunken sei, so liege der Verbrauch privater Haushalte deutlich über dem von Kommunen ähnlicher Größe.
Kleine Schnittmenge an Maßnahmen umsetzbar
Neben dem weiterhin prozentual hohen Verbrauch von Mineralöl und Gas beträgt der Strom-Anteil aus erneuerbaren Energien nur rund 14 Prozent (Stand 2022). Wärme aus erneuerbaren Energien sind es nur sieben Prozent. Im Vergleich: Bundesweit sind es - laut Analyse - 14 Prozent. Tüptük: „Das Potenzial zum Einsparen ist definitiv da“.

Bei den Potenzialen, die an diesem Abend zunächst vorgestellt wurden, sollten verschiedene Faktoren berücksichtigt werden. So sei es wichtig, dass sie technisch machbar wären, sozial akzeptiert, wirtschaftlich, rechtlich und ökologisch umsetzbar seien. „Damit bleibt nur eine kleine Schnittmenge an Maßnahmen übrig, die die Stadt angehen könnte“, so Tüptük.
Ausbau von Photovoltaik und Umweltwärme
Laut Tüptük hat die Analyse ergeben, dass insgesamt Photovoltaik das größte Potenzial der Stadt ist. Umweltwärme wäre zudem unendlich verfügbar, auch ein Szenarien mit Wasserstoff könnten in Betracht gezogen werden. „Letztendlich geht es darum, realistische Maßnahmen in der Stadt zu entwickeln und umzusetzen“.

Mit diesen Informationen machten sich die Bürgerinnen und Bürger an die Sammlung der Ideen: Dafür konnten sie in Kleingruppen diskutieren und ihre Vorstellungen auf einen Stadtplan einzuzeichnen.
Mehr Grünflächen und intelligente Ampelschaltung
„Die Ergebnisse des Workshops können sich sehen lassen“, freute sich Knüttel am Ende der Veranstaltung – für die vier vorgegebenen Handlungsfelder sind „viele gute Ideen zusammengekommen“. Neben Maßnahmen, die aktuell schon laufen, kamen neue Ideen hinzu. Beispielsweise der Vorschlag, intelligente Ampelschaltungen, die den Verkehr flüssiger machen und Emissionen somit reduzieren, anzubringen. Oder die Einführung eines kommunalen Energiemanagements, um somit die Verbräuche bei städtischen Gebäuden zu reduzieren.

„Im Bereich der Stadtentwicklung und Klimaanpassung ist der Wunsch nach mehr Grünflächen und Bäumen sehr oft genannt worden, während im Handlungsfeld Erneuerbare Energien der Ausbau von PV-Anlagen auf städtischen Gebäuden ganz oben auf der Liste steht“, fasst die Klimamanagerin zusammen.
Ideen fließen mit ein
Am Ende der Ideensammlung wurden die verschiedenen Maßnahmen durch die Bürgerinnen und Bürger nochmals priorisiert, um somit zu verdeutlichen, wo am meisten Potenzial steckt. Auch über Herausforderungen im privaten als auch kommunalen Bereich wurden diskutiert und über mögliche Lösungen gesprochen. Die Ergebnisse fließen nun in das entsprechende Konzept ein, denn „Klimaschutz geht nur gemeinsam“.

