Ein kurzweiliges und knallbuntes Programm, gefüllt mit Humor und Lebenslust, durften die zahlreichen Besucher der beiden ausverkauften Prunksitzungen der Euerdorfer Karnevalsgesellschaft Grün-Weiß (EU-KA-GE) erleben.
Dazu begrüßten Gesellschaftspräsidentin Katharina Baidel und Sitzungspräsident Dieter Diez bestens gelaunt das Publikum.
Sitzungen in Sulzthal
Wie in den vergangenen beiden Jahren fanden auch heuer die Sitzungen in der Sulzthaler Mehrzweckhalle statt, weil die Renovierungsarbeiten an der üblicherweise genutzten VG-Turnhalle der Marktgemeinde noch andauern.
Für diese Gastfreundschaft bedankte sich die EU-KA-GE bei Gemeindeoberhaupt August Weingart, Hallenwart Klaus Schmitt, der Pfarrgemeinde und der Freiwilligen Feuerwehr Sulzthal. Seinen Dank sprach der Sitzungspräsident auch Sarah Weiglmeier aus, die den diesjährigen Sessionsorden entworfen hatte.
Die Prunksitzung in Bildern:

Vier neue Elferräte
Mit Anja Kentop, Diana Drescher, Nicole Scholz und Michael Reitberger wurden gleich vier neue Elferräte in Amt und Würden genommen. Außerdem wirkten bei den Sitzungen Alleinunterhalter Sebastian Wilhelm sowie die mit zahlreichen Mitgliedern vertretenen Gastvereine Schwebenried, Hofheim, Untererthal, Bad Neustadt und Fuchsstadt mit.
Bühne fast zu klein
Den Auftakt übernahm die Jugend-Marschtanzgruppe der EU-KA-GE. Die Bühne schien fast zu klein für die 19 Tänzerinnen, die sich voller Energie präsentierten. Der Sitzungspräsident betonte: „Die Jugendarbeit ist das Wichtigste in unserem Verein.“ Tatsächlich darf sich der Verein über viel Nachwuchs in den Tanzensembles freuen.

Der Mann vom Amt
Zwar nicht aus den eigenen Reihen, aber trotzdem brillierte der Nachwuchs mit Finn Reichert in der Bütt. Als „Mann vom Amt“ setzte er sich gekonnt für den Erhalt des fränkischen Dialekts ein und wies mit erfrischendem Humor auf die Feinheiten dieser besonderen Sprache hin – selbstverständlich im besten „fränggisch“.
„Lubber und Babbo“
„Lubber und Babbo“, alias Thomas Klug und Matthias Schmelzer, sind ebenfalls gerne gesehene Gäste auf der Euerdorfer Bühne. Als Pfadfinder gaben sie einen humorigen Einblick in Lagerfeuerromantik, aber auch in Alltagsthemen, bei denen sie geschickt das Publikum einbanden.

Nicht ganz jugendfrei
Nicht immer ganz jugendfreie „Thekenwitze“ gab es von Dieter „Dietschi“ Diez, der als deutscher Urlauber alle Klischees bediente. Er plauderte im perfekten Outfit augenzwinkernd von seinem letzten Malle-Besuch aus dem Nähkästchen.
„Eustach und Gotthold“
„Eustach & Gotthold“, alias Fredi Breunig und Martin Wachenbrönner, versuchten sich auf ihre Art als Influencer in der TikTok-Gemeinde. Ob Gottholds Gummistiefel oder das Frühstück mit Blutwurst und Gurken, heruntergespült mit einem Bier, im Netz der Renner waren? Oder die etwas unverblümte Partnersuche? Beim Publikum auf jeden Fall.
Olympia 2036 in Euerdorf?
Kein Auge blieb trocken beim „Euerdorfer Schaffer Club“, kurz ESC. Dieser hatte die Marktgemeinde als Bewerber für die Olympischen Spiele 2036 angemeldet. Abgeordnete des Internationalen Olympischen Komitees prüften die Bewerbung vor Ort. Dabei kollidierten die organisatorischen Vorstellungen und geforderten Werte des IOC mit den nicht immer strahlenden Tatsachen vor Ort erfrischend komisch.
Drehbare Bühne
Bildmontagen, die auf einer überdimensionalen Leinwand gezeigt wurden, ließen das Publikum an den Plänen der „Schaffer“ teilhaben. So war auf dem Sportplatz eine, an Bad Kissingens Orchestermuschel angelehnte, drehbare Tribüne zu sehen. So konnte man das Geschehen auf dem Sportplatz sowie den Schwimm- oder Rudersport auf der Saale verfolgen.
Köstliche Seitenhiebe
Bezüglich der Unterbringung der Athleten und Gäste wurde auf Leerstände im Ort verwiesen. Auch die Infrastruktur mit dem mehrmals am Tag verkehrenden Bus sowie der eingleisigen Haltestation der Bahn wurde von den „Schaffern“ als äußerst positiv verkauft.
Außerdem sei ein Flugplatz am örtlichen Übungsplatz des Hundesportvereins geplant. Wie die Bewerbung ausfiel, konnte jeder erahnen. Die „Schaffer“ teilten humorig auch köstliche Seitenhiebe auf die Nachbarortschaften aus.
Reise nach Afrika
Neben der Jugend-Marschtanzgarde der EU-KA-GE wirkten weitere Gruppen mit Kindern und Jugendlichen an den überaus gelungenen Prunksitzungen mit. Die Mini-Showtanzgruppe nahm die Zuschauer auf eine Safari nach Afrika mit.
Am Fuß des Kilimandscharo tummelten sich fantasievoll und herzerwärmend Warzenschweine, Giraffen, Erdmännchen, Geparden und Löwen. Dazu gab es afrikanisch angehauchte Rhythmen. Die bezaubernde Darbietung der Mädchen und Jungen wurde mit riesigem Beifall belohnt.
Immer mit einem Lächeln
Überhaupt geizte das Publikum nie mit Beifall und ging gerne bei jeder einzelnen Aufführung mit. Brillant, präzise und stets mit einem Lächeln auf den Lippen, wirbelten die hinreißenden Tanzmariechen Hannah Sell und Eva Wieber über die Bühne und beeindruckten mit akrobatischen Einlagen.
Zu majestätischen Klängen zogen zahlreiche Prinzessinnen der Junioren-Showtanzgruppe würdevoll in den Saal ein. Märchenhaft schön wurde der „Froschkönig“ getanzt.
Ein fröhlicher Hühnerhaufen
Bei den Erwachsenen-Formationen zeigten ebenfalls die Gastvereine ihr Können. Als hervorragend gelaunter Hühnerhaufen präsentierte sich die Schwebenrieder, und mit „Glitzer & Glamour“ die Hofheimer Garde. Eine Hommage an die klassische Musik tanzten die „Starlights“.
Die im Vorfeld angekündigte „Eleganz und Anmut zu prachtvollen Klängen“ hielten die Tänzerinnen ein und setzten mit Falcos „Amadeus“ zudem einen mitreißenden Schlusspunkt. Über eine synchrone, charmante und vor allem taktsichere Darbietung der Prinzengarde durften sich die Zuschauer freuen – eine schwungvoll-elegante Augenweide.
Mit perfektem Hüftschwung
Ganz anders agierten da die „Old Spaten Ultras“ – das Männerballett. Als Fußballmannschaft räumten sie zu schmissigen Beats gehörig das Feld auf. Sehr zur Freude der Zuschauer bewiesen die Männer auch, dass sie den perfekten Hüftschwung draufhatten. Außerdem gab es akrobatische Einlagen.
Grüße aus der Totenwelt
Ein Höhepunkt des Abends war das fulminante Finale der Showtanzgruppe der EU-KA-GE. Die 16 Tänzerinnen und Tänzer bewiesen eindrucksvoll ihren Teamgeist und brachten mit ihrer mitreißenden Darbietung den Saal zum Kochen.
Unter dem Motto „El Día de los Muertos“ entführten sie die Zuschauer in die traditionell gefeierte mystische mexikanische Totenwelt – perfekt inszeniert mit temperamentvollen lateinamerikanischen Rhythmen, ausdrucksstarkem Tanz und beeindruckenden Hebefiguren.
Die Prunksitzungen der EU-KA-GE waren ein voller Erfolg – ein kurzweiliges, farbenfrohes Spektakel, das mit mitreißender Unterhaltung und begeisterndem Programm auf ganzer Linie überzeugte.