Volksmusik und Schlagerstars beim Kissinger Sommer ? Geht!, sagte sich Kuratoriumsmitglied Birgit Fischer-Höper und lud zum Charity-Lunch ins Grandhotel Kaiserhof Victoria ein. Hintergrund: Die Promis sollten so viel Geld wie möglich bei einer Versteigerung ausgeben, das Geld kam schließlich zwei prominenten Stiftungen zugute.
Birgit Fischer-Höper stammt aus Burkardroth und lebt in München, dort betreibt sie mit Hit-Komponist Ralph Siegel („Ein bisschen Frieden“) und seiner Frau Laura die Agentur „Siegelring“. Daher hat sie auch gute Kontakte zu den Stars der Volksmusik und des Schlagers.
Claudia Jung, Ireen Sheer und Stefan Mross
So ließen sich die Sängerinnen Ireen Sheer , Kristina Bach, Claudia Jung , Jennifer Siemann oder auch Anna Maria Kaufmann sowie die Sänger Patrick Lindner und Dave Kaufmann oder Trompeter, Sänger und Moderator Stefan Mross nicht lange bitten: Sie kamen nach Bad Kissingen, dinierten dort sehr fein im Jugendstilambiente und zeigten keine Scheu beim Bieten. Am Rand: Mit Aktionen dieser Art hat Birgit Fischer-Höper bereits insgesamt 1,5 Millionen Euro gesammelt.
In Bad Kissingen kamen über die Versteigerung 22.000 Euro zusammen, die sich die Patrick Lindner-Stiftung und die FCR Andrea & Falk Raudies Charity Foundation teilen. 1500 Euro spendete die Firma Albert Haus.
Dorothee Bär: Veranstaltung macht Kissinger Sommer bekannter
Auffällig: Unter den rund 80 Gästen waren zwar mehr Bad Kissinger bei diesem Event zu sehen als noch bei der Premiere im vergangenen Jahr, aber das Gros der Gäste kam aus ganz Deutschland. „Schade“, findet das Dorothee Bär , Kuratoriums-Chefin des Kissinger Sommers und in diesem Fall Schirmherrin der Veranstaltung. „Es dauert bekanntermaßen, bis sich herumspricht, dass es eine tolle Veranstaltung ist. Und sie dient nicht nur dafür, Spenden zu sammeln, sondern auch, um den Kissinger Sommer über diese prominenten Gäste noch weiter in ganz Deutschland bekanntzumachen.“
Patrick Lindner: Bedauerlich, dass Schumachers Outing so spät kam
Ein Teil der Spenden ging an die Patrick-Lindner-Stiftung für die LGBT*-Community. Der Sänger kam mit seinem Ehemann Peter Schäfer . Und natürlich war auch das Outing von Ex-Formel-1-Star Ralf Schumacher Thema. Der hatte sich erst Tage zuvor öffentlich zu seinem Lebenspartner Étienne bekannt.
Patrick Lindner , der eben erst mit dem Bayerischen Verdienstorden für sein Lebenswerk ausgezeichnet wurde: „Ich freue mich, dass Ralf diesen Schritt getan hat und dass er sein Glück gefunden hat. Aber aus heutiger Sicht gesehen: Er ist jetzt 49 Jahre alt und hat sich sein halbes Leben lang versteckt. Es ist sehr bedauerlich für ihn und sein Umfeld, dass es diese Zeit gebraucht hat. Aber das schmälert nicht, wie mutig es ist, an die Öffentlichkeit zu gehen – toll, wenn sich immer mehr weltberühmte Menschen dazu entschließen.“
Ireen Sheer in Rente
Lindner saß neben dem früheren Schlagerstar Ireen Sheer . Die 75-Jährige bezauberte durch ihre offene Art – sie machte keinen Hehl daraus, wie gut es ihr ohne die Bühne geht. 2022 hat sie ihre Abschiedstour gegeben, „es geht mir sehr gut damit“, sagt sie. „Es ist doch besser, selbst zu bestimmen, wann man aufhören möchte – schlimm wäre, wenn andere hinter vorgehaltener Hand sagen würden, dass es besser sei, aufzuhören.“
Schon jetzt freue sie sich auf Silvester, „das feiern wir in Kapstadt, dort bleiben wir dann drei Monate, spielen Golf und lassen es uns gutgehen“. Mit „wir“ meint sie ihren Mann Klaus Kahl, „wir feiern am 17. August unseren 14. Hochzeitstag “ – sie freue sich schon sehr darauf.
Stefan Mross kennt Bad Kissingen gut
Für einen war der Weg nach Bad Kissingen schon fast so etwas wie ein Heimspiel: Trompeter Stefan Mross war „mindestens schon zehnmal im Regentenbau“, so genau kann er sich ad hoc nicht erinnern, wie oft er als Trompeter dort auf der Bühne stand. Aber eins weiß der 48-Jährige: „Da war ich noch jung!“, ein Satz, bei dem Eva Luginger, seine Freundin, grinsen musste. Stefan Mross gehörte zu den Organisatoren des Events: Zusammen mit Astrid Söll und dem Eagles Charity Club, dem er angehört, stand auch er hinter der Versteigerung diverser Stücke für den guten Zweck.
Neues Musical in Bad Kissingen?
Ebenfalls öfter schon in der Kurstadt war mittlerweile Hit-Komponist Ralph Siegel . Er war in angeregter Unterhaltung mit Alexander Steinbeis , Kissinger Sommer-Intendant. Beide Männer sind nicht festgelegt auf die einengenden Sparten wie „ernste“ oder „Unterhaltungs“-Musik. Und obwohl Ralph Siegel wegen massiver Rückenbeschwerden teilweise einen Rollstuhl nutzen musste, war er am Tisch in seinem Element: in der Planung, in der Zukunft. „So kann man vielleicht hoffen, dass wir nächstes Jahr mit einem Musical nach Bad Kissingen kommen“, sagt er. Es hatte vergangenes Jahr seine Uraufführung in Füssen – der Titel: „Ein bisschen Frieden“.
