Wer die Kommunen im Landkreis Bad Kissingen anhand ihrer Corona-Zahlen mit Farben versieht, hat am Ende auf der Karte einen bunten Teppich. Die Verteilung der seit Beginn der Pandemie vor Ort registrierten Infektionen mit dem Corona-Virus folgt keinem klaren Schema. Kleine, ländliche Gemeinden sind zwar vielfach kaum belastet. Und wenn man überhaupt von Hotspots sprechen will, dann wären die eher in den Städten Bad Kissingen oder Hammelburg zu suchen. Eigentlich gehört der Kreis Kissingen jedoch nach wie vor zu den weniger mit Corona-Infektionen belasteten Regionen Bayerns. Von Hotspots, wie sie im Moment die niederbayerische Stadt Passau oder der thüringische Landkreis Hildburghausen darstellen, kann im Bäderlandkreis nicht die Rede sein.
Mit den acht neuen Fällen vom Montag summiert sich die Gesamtzahl der seit Beginn der Corona-Pandemie im Landkreis bestätigten Infektionen auf 797. Als gesundet gelten laut Landratsamt davon 616. Die Zahl der im Zusammenhang mit Covid-19-Erkrankungen im Landkreis gestorbenen Menschen erhöhte sich, wie berichtet, vergangene Woche auf 19.
Überblick über die Verteilung im Landkreis
Zum Monatsende legte das Landratsamt jetzt eine aktuelle Statistik der Verteilung aller seit Beginn der Pandemie im Bäderkreis registrierten Corona-Fälle vor. Auch diese Liste bestätigt, was vielfach bereits an den täglichen Informationen abzulesen war: Der Altlandkreis Bad Kissingen ist ein kleiner Corona-Schwerpunkt vor Ort. Sein Anteil an den Corona-Fällen ist mit 476 größer als sein Anteil an der Bevölkerung. Für den Altlandkreis Hammelburg weist die Statistik bisher 196 Fälle aus. Beim Altlandkreis Bad Brückenau sind es 125.
Dass die Große Kreisstadt mit im Laufe der vergangenen Monaten insgesamt 162 Infizierten die meisten Fälle im Landkreis stellt, ist nicht weiter verwunderlich. Wenn man nur die absoluten Zahlen betrachtet, liegt Hammelburg mit 110 Fällen ein Stück dahinter. Bezogen auf die jeweilige Einwohnerzahl, verteilt sich kleiner und größer aber umgekehrt.
Den dritthöchsten Wert weist die Statistik des Gesundheitsamtes mit 68 Fällen Münnerstadt zu. Der Markt Maßbach folgt mit 64 Fällen nicht weit dahinter. Bad Brückenau, die vierte Stadt im Landkreis, weist bis jetzt nur 37 Fälle auf. Für den etwas größeren Markt Burkardroth stehen 40 Fälle zu Buche. Da wird vom kleineren Oerlenbach (57 Fälle) ein Stück weit übertroffen.
Gemeinden, in denen es kaum Betroffene gibt
Weitgehend von Corona-Infektionen verschont geblieben sind bislang die Menschen in Orten wie Wartmannsroth (drei Fälle) oder Ramsthal (vier). Auch die jeweils fünf bestätigten Infektionen in Aura, Euerdorf, Geroda, Sulzthal und Zeitlofs stellen beruhigende Werte dar.
Der Vergleich der jetzt vorgelegten Statistik zum Stichtag 30. November mit den Wert von Ende Oktober, belegt aber trotzdem, wie sehr die zweite Welle den Landkreis Bad Kissingen seit einigen Wochen beschäftigt. Die Gesamtzahl der vor Ort seit Beginn der Pandemie infizierten Menschen hat sich binnen Monatsfrist von 406 auf 797 fast verdoppelt.
Zum besseren Verständnis: Die Zahlen geben jeweils nur den Gesamtwert der Fälle vor Ort an. Sie unterscheiden nicht zwischen aktuell Infizierten, Gesundeten und Verstorbenen.
Die Zahl der im Moment ganzen Landkreis aktuellen Fälle beziffert das Landratsamt am Montag mit 162. Im Vergleich zum Vortag, so die Kreisbehörde, gilt keine weitere Person als genesen. Die 7-Tage-Inzidenz, die den Wert der Neuinfektionen in den zurückliegenden sieben Tagen beschreibt, setzt das Landratsamt selbst mit 106,6 an. Das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) gibt in seiner Übersicht für den Bäderlandkreis den Wert 107,52 an, das Robert-Koch-Institut berichtet praktisch gleichlautend von 107,5.
Weiterer Fall im Theresienstift
Unter den Bewohnern des Bad Kissinger Theresienstifts, schreibt das Landratsamt, ist eine weitere Person positiv auf das Corona-Virus getestet worden. Vergangene Woche wurden aus dem Pflegezentrum bereits acht positive Tests gemeldet. Fünf davon betrafen Bewohner, drei Mitarbeiter der Einrichtung. Einer der vergangene Woche betroffenen Bewohner war der 19. Mensch, der seit Beginn der Pandemie im Landkreis im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung gestorben ist.
Die positiv getesteten Bewohner des Theresienstifts, berichtet das Landratsamt jetzt noch einmal, seien sofort räumlich von den negativ Getesteten getrennt worden. Die Einrichtung stehe nach wie vor in engem Kontakt mit dem Gesundheitsamt.
Quarantäne für eine Klasse am Schönborn-Gymnasium
Am Montag meldete die Kreisbehörde zudem erneut einen positiven Corona-Test aus einer Schule. Betroffen sei ein Schüler des Schönborn-Gymnasiums Münnerstadt. Die entsprechende Klasse sei deswegen in Quarantäne geschickt worden. Diese Maßnahme greife vorerst bis 10. Dezember. Wie in solchen Fällen üblich, bietet das Gesundheitsamt den betroffenen Schülerinnen und Schülern an, sich testen zu lassen.
Aktuell befinden sich nach Angaben des Landratsamts im Landkreis 340 Kontaktpersonen in Quarantäne. Stationär behandelt werden müssen derzeit 21 Frauen und Männer.