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LANGENDORF/SCHWEINFURT: Der Kreuzweg mit 15 Stationen

LANGENDORF/SCHWEINFURT

Der Kreuzweg mit 15 Stationen

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    Handgefertigt aus Holz: Der Hand-Kreuzweg von Walter Schaub ist noch bis Mittwoch, 27. März, in Heilig-Geist zu sehen.
    Handgefertigt aus Holz: Der Hand-Kreuzweg von Walter Schaub ist noch bis Mittwoch, 27. März, in Heilig-Geist zu sehen. Foto: Foto: Herbert Götz

    Abschnitte eines alten Eichenholzbrettes, darauf Hände aus Edelstahl und Kupfer sowie Kreuze aus Edelstahl. Es ist ein Kreuzweg, der den Betrachter durch seine minimalistische Darstellung in seinen Bann zieht und der sich durch die kleinen Schrifttafeln mit jeweils einem einzigen Wort doch selbst erklärt. Noch bis Mittwoch in der Karwoche ist der Kreuzweg des Langendorfers Walter Schaub in der Schweinfurter Heilig-Geist-Kirche ausgestellt.

    Der Hobbykünstler hat vor diesem Kreuzweg schon eine ganze Reihe von sakralen Darstellungen geschaffen. Seine Motive findet er ausschließlich im Alten Testament, insbesondere in der Schöpfungsgeschichte, beginnend mit Abraham und der Arche Noah bis zur Offenbarung des Johannes.

    Für Kreuzwege hat sich Schaub schon immer interessiert, war des öfteren am Kreuzberg und ist auch die Kreuzwege um seinen Wohnort Langendorf gegangen. Mit Holz, genauer gesagt, mit altem Holz, arbeitet der 72-jährige gelernte Maurer und engagierte Hobby-Biolandwirt schon länger. Krankheitsbedingt musste er vor einiger Zeit auch die Landwirtschaft aufgeben, geblieben ist ihm die Liebe zur Kunst. Seine Grundstoffe findet er bei Spaziergängen in der Natur oder auch in seiner Scheune bei Renovierungsarbeiten. Ergänzt wird das bearbeitete Holz mit Kupferdraht und Opalen. Dabei stellt er stets eine Beziehung zwischen den Werkstücken her, aus einem Aststück in der Holzplatte wird durch die Anordnung der Hände und des Kreuzes eine dunkle Wolke, ruhige Maserungen symbolisieren das hohe Himmelsgewölbe.

    Die Bearbeitung der Metalle bis zum nicht einfachen Schweißen des Edelstahls hat sich Schaub bei befreundeten Metallarbeitern abgeschaut, er macht alles selbst. Grundlage des Kreuzwegs war eine alte Eichenbohle, die ihm bei der Arbeit in der Scheune in die Hände fiel. Die unterschiedlichen Maserungen, Fehlstellen und Wirbel hätten ihn fasziniert. „Daraus könnte ich etwas machen“, hat er sich gedacht – und einen Kreuzweg hat er noch nie geschaffen. 15 gleichmäßige Abschnitte hat Walter Schaub aus der Bohle geschnitten. „Ja, 15“, schmunzelt er bei der Frage, „denn zum Kreuzweg gehört für mich auch die Auferstehung.“

    Die Holzabschnitte habe er dann vor sich auf dem Tisch ausgelegt und lange darüber nachgedacht, welches Stück zu welcher Station des Kreuzwegs passen könnte. Erst dann begann die Gestaltung, die Anordnung der Hände und der Kreuze. Klar sei von Anfang an gewesen, dass die Stationen eine Bezeichnung erhalten sollten, auch die Befestigung auf den Holzträgern hat Schaub wohl durchdacht. Dreimal sei Jesus beim Tragen des Kreuzes gestürzt, jedes Mal ist die Station auf einem niedrigeren Träger angebracht. Auch die Farbe der Tücher, mit denen der Künstler die Standfüße verhüllt, ist nicht zufällig, die Farben symbolisieren Unglück und Freude.

    Im Begleitheft heißt es: „Gott gab uns die Hände, dass wir seine Schöpfung nicht nur sehen, hören und schmecken können, sondern dass wir diese großartige Schöpfung auch ertasten und spüren dürfen. Auf einer Eichenholzbohle, die mehrere Generationen in der Scheune ihren Dienst tat, sind Kreuze aus Edelstahl angebracht.

    Aus demselben Material sind Hände zu sehen, sie symbolisieren Jesus auf seinem Kreuzweg. Die Hände aus Kupfer stellen Menschen dar, die Jesus auf diesem Weg begleiten, begegnen oder auch belästigen.“

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