Der Fuhrpark der Feuerwehr Burkardroth hat Zuwachs bekommen. Es handelt sich um ein Wechselladerfahrzeug mit Kran und zwei Abrollbehältern. Damit ist die Feuerwehr fahrzeugtechnisch nicht nur auf dem neuesten Stand, sondern neben der Feuerwehr Hammelburg und Bad Kissingen eine der wenigen Wehren, mit solch einer modernen Ausstattung.
Das Handwerkzeug beherrschen
„Bei einem Wechselladerfahrzeug handelt es sich um ein Feuerwehrfahrzeug , das verschiedene Aufbauten, die sogenannten Abrollbehälter aufnehmen kann“, erklärt Kommandant Ariel Karwacki. „Das Fahrzeug hat keinen festen Aufbau, sondern kann diesen wechseln, je nach Einsatzlage und Bedarf.“
Die Feuerwehr Burkardroth verfügt über zwei dieser Abrollbehälter. Der eine, mit dem das Fahrzeug aktuell beladen ist, ist mit dem Handwerkszeug für einen klassischen Brandeinsatz bestückt. 4500 Liter Löschwasser sind an Bord. Wird der Abrollbehälter am Einsatzort abgestellt, fasst er bis zu 6000 Liter Löschwasser.
Außerdem befinden sich 240 Liter Schaummittel im Container. Wasser und Schaum können bei Bedarf auch über den Dachwerfer großflächig verteilt werden. Ein Schwerlastkorb gehört ebenfalls zur Ausstattung.
2250 Meter Schlauch an Bord
Der zweite Abrollbehälter ist leer. „Er kann mit Rollcontainern individuell beladen werden“, erklärt Karwacki. Die Feuerwehr Burkardroth verfügt über mehrere solcher Rollcontainer, in denen sich unter anderem eine weitere Pumpe mit Zubehör und 2250 Meter B-Schläuche befinden, für Brandeinsätze im Außenbereich.
Eine App für die Schlauchleitung
Das Fahrzeug selbst ist mit modernster Technik ausgestattet. Per Tablet, GPS und einer App könne die ideale Schlauchleitung ermittelt werden, mit den geringsten Druckverlusten und den günstigsten Standorten für die Pumpen.
„Die Digitalisierung hält bei der Feuerwehr Einzug“, erklärt der Kommandant. „Dennoch ist die Ausbildung wichtig. Ein Feuerwehrler muss sein Handwerkszeug beherrschen. Wenn die Technik ausfällt, muss die Feuerwehr immer noch in der Lage sein zu arbeiten.“
600 Stunden Ausbildung
Aktuell habe die Feuerwehr Burkardroth schon 600 Stunden in die Ausbildung mit dem neuen Fahrzeug investiert. „Das beste Handwerkszeug bringt nichts, wenn niemand damit umgehen kann.“
Solch ein Wechselladerfahrzeug sei nicht nur eine große Investition seitens der Gemeinde, es sei auch ein Fahrzeug, das viel Neues mit sich bringe. „Alle Mitglieder der aktiven Wehr haben bei null angefangen. Wir sind uns aber der Verantwortung bewusst, was so ein Fahrzeug in unserm Fuhrpark bedeutet.“
Neue Motivation in der Wehr
Für viele Kameraden sei das Wechselladerfahrzeug eine Motivation, sich zu engagieren und unter Umständen auch wieder neu einzusteigen.
Das Wechsellader-Feuerwehrfahrzeug für Burkardroth ist im Rahmen eines landkreisweiten Projektes angeschafft worden. Kreisbrandrat Benno Metz erinnert sich an die ersten Planungen im Jahr 2017 „Angefragt wurden die vier Städte Bad Kissingen, Bad Brückenau, Hammelburg und Münnerstadt. Außer Hammelburg gab es kein Interesse.“
Zwei Stellplätze sind nötig
Da laut Vorgabe der Regierung aber mindestens zwei Fahrzeuge in einem Landkreis stationiert sein müssen, begab sich Metz auf die Suche nach einer weiteren geeigneten Feuerwehr. Er musste nicht weit gehen. In seiner Heimatgemeinde Burkardroth stieß er auf offene Ohren und auch im Feuerwehrgerätehaus war genügend Platz, immerhin werden gleich zwei Stellplätze benötigt, für das Fahrzeug selbst und den zweiten Wechselcontainer.
Die Gemeinde finanziert es
Die Gemeinderäte stimmten der Beschaffung zu und griffen tief in den Haushalt, um die Finanzierung zu regeln. Bürgermeister Daniel Wehner ( CSU ) hat die Zahlen parat: Bisher zahlte Burkardroth 794.191 Euro, an Förderung gab es von der Regierung von Unterfranken 175.200 Euro und dem Landkreis Bad Kissingen 100.000 Euro.
„Der Landkreis beschloss ursprünglich für drei Fahrzeuge Standorte zu finden und zu fördern. Mittlerweile hat Bad Kissingens Feuerwehr auch ein Wechselladerfahrzeug, allerdings außerhalb des Landkreis-Konzepts. So könnte noch immer ein weiterer Standort vom Landkreis gefördert werden“, erklärt Metz.
8000 Planungsstunden
Die Anschaffung sei mit der Mannschaft getroffen worden, erinnert sich Karwacki, der zu Beginn der Planungen stellvertretender Kommandant war. „Es war allen klar, dass wir einen erhöhten Ausbildungsaufwand haben werden.“ Im Vorfeld der Anschaffung wurden von der Projektgruppe 8000 Planungsstunden aufgewendet.
Im Rahmen des Florianstages am 7. Mai soll das Fahrzeug den kirchlichen Segen erhalten. Gleichzeitig werde die Bevölkerung Gelegenheit haben, das Fahrzeug zu besichtigen.
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