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OBERELSBACH: Die Tracht als ein Stück Heimat begreifen

OBERELSBACH

Die Tracht als ein Stück Heimat begreifen

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    Schwungvoll: Die Gaujugendtanzgruppe des Trachtenverbands Unterfranken begeisterte bei der Ausstellungseröffnung mit fränkischen Tänzen.
    Schwungvoll: Die Gaujugendtanzgruppe des Trachtenverbands Unterfranken begeisterte bei der Ausstellungseröffnung mit fränkischen Tänzen.

    Viel Liebe zum Detail, wertvolle Raritäten und ein breites Spektrum: Die Ausstellung „Trachten in Unterfranken“ in Oberelsbach ist eröffnet und bietet – dank des riesigen Engagements des Trachtenvereins Oberelsbach und des Bezirks Unterfranken – die perfekte Gelegenheit, fränkische Tracht in ihren verschiedensten Variationen zu entdecken. „Es war ein großes Stück Arbeit“, bekräftigten sowohl der stellvertretende Gauvorsitzende des Trachtenverbands Unterfranken und zweite Vorsitzende des Trachtenvereins Oberelsbach, Manfred Sitzmann, als auch Christiane Landgraf vom Referat Kulturarbeit und Heimatpflege, die sich federführend für die erstmalige Zusammenstellung der Ausstellung eingesetzt haben.

    Herausgekommen ist eine Ausstellung, die sechs Text-Bild-Fahnen, acht Trachtenfigurinen und sechs Haubenvitrinen umfasst. 65 Exponate sind aus den Textilsammlungen des Bezirks Unterfranken in den kommenden Wochen in der Elstalhalle zu sehen. Wie Christiane Landgraf erläutert, bietet die Ausstellung als Basismodul den Leihnehmern die Möglichkeit, die Schau jederzeit mit eigenen Exponaten zu erweitern, so dass sie immer wieder ein neues eigenes Gesicht erhalte, wie es in Oberelsbach „in umfassender Weise geschehen sei“.

    In der Tat ist Manfred Sitzmann in den letzten Wochen, wie er sagt, von Tür zu Tür gegangen und hat viele wertvolle Trachtenstücke, teils aus längst vergangenen Zeiten, zusammengetragen, um sie einem breiten Publikum zu präsentieren. Elf komplette Figurinen sind es zusätzlich geworden, die die Trachtenausstellung des Bezirks mit Rhöner Trachtenmode bereichern – Trachten in verschiedensten Variationen wohlgemerkt. Beeindruckende Exponate aus Oberelsbach, von der „Festtags-Tracht“ über die „Tanz-Tracht“, die „Herr-Tags-Tracht“ bis zur original „Trauer-Tracht“, sind in der Ausstellung zu sehen. Dazu kommen wertvolle Zusammenstellungen aus Sondheim, Nordheim und Fladungen sowie Raritäten aus früherer Zeit wie die „hölzernen Schuhe“, einen original Brautkranz, Hosenträger aus dem Jahr 1920, die „Wäffe“ oder die „Kadötsche“.

    Die Ausstellungseröffnung selbst wurde zum Festakt, der von der Gaujugendtanzgruppe, der Gautanzgruppe und der Kindertanzgruppe Oberelsbach umrahmt wurde. Trachtenhändler zeigten sich in der Elstalhalle und Männer und Frauen vom Trachtenverband Unterfranken zeigten den Besuchern, wie Mieder gestickt und Fransen geknüpft werden.

    Bürgermeisterin Birgit Erb nannte in die Rhöner Trachten ein wertvolles Zeichen dafür, wie sich die Bewohner mit ihrer Heimat identifizieren und kontinuierlich ihre Traditionen pflegen. In Zeiten des raschen Wandels sei die Identifikation mit der Region, wie sie in Trachtenvereinen gepflegt werde, von großer Bedeutung. Erstrebenswerte Aufgabe sei jedoch auch die Weiterentwicklung der historischen Tracht in eine den heutigen Tragegewohnheiten funktional und gestalterisch angepasste regionalgebundene Kleidungsform. Ziel sei, dass auch die jüngere Generation sich mit der Tracht identifizieren kann und das je eigene Gesicht vor Ort unverwechselbar bleibe.

    Stellvertretende Bezirkstagspräsidentin Karin Renner bezeichnete sowohl die Ausstellung als auch die gezeigten Tänze als „absolute Augenweide“. Mit der Tracht sei man jederzeit passend gekleidet, sie sei Garant für einen gepflegten und festlichen Auftritt. Mit Blick auf die lange Tradition der Tracht in Oberelsbach, den Kantatemarkt, der seit mehr als 40 Jahren vom Trachtenverein abgehalten wird, passe es mehr denn je, dass die Ausstellung des Bezirks „Trachten in Unterfranken“ erstmals in Oberelsbach eröffnet wird. Das Tradition und Tracht nichts mit „Alt“ zu tun habe, zeigte Astrid Hedrich-Scherpf von der Kulturagentur Rhön-Grabfeld. Trachten werden heutzutage wieder landauf und landab von jungen Menschen getragen. Jedoch müsse man sich vor allem in Unterfranken, wieder auf die eigenen Trachten besinnen. Ähnlich äußerte sich der Gauvorsitzende des Trachtenverbands Unterfranken Oliver Brust, der die Tracht als „Kleidung im Leben“ bezeichnete und die Zuhörer dazu ermutigte, Tracht selbstbewusst und mit Stolz auch im Alltag zu tragen.

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