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BAD BRÜCKENAU: Dorint schließt den Fürstenhof

BAD BRÜCKENAU

Dorint schließt den Fürstenhof

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    Der weite Blick vom Bellevue über den Schlosspark: Der Fürstenhof (links oben) gehört zum Dorint-Hotel (rechts oben). Beide prägenden Gebäude fügen sich nahtlos ins historische Ambiente des Staatsbades Brückenau ein. Ein Ambiente, das viele Besucher des Staatsbades lieben und das Bad Brückenau ausmacht. Ulrike Müller
    Der weite Blick vom Bellevue über den Schlosspark: Der Fürstenhof (links oben) gehört zum Dorint-Hotel (rechts oben). Beide prägenden Gebäude fügen sich nahtlos ins historische Ambiente des Staatsbades Brückenau ein. Ein Ambiente, das viele Besucher des Staatsbades lieben und das Bad Brückenau ausmacht. Ulrike Müller Foto: Foto:

    Es ist ein Paukenschlag für die Zusammenarbeit zwischen Pächter und Eigentümer, zwischen der Dorint-Kette und dem Freistaat Bayern also. Und zwar kein guter, der die Freundschaft besiegelt, sondern einer, der für Irritationen sorgt. Am Montag hat die „Neue Dorint GmbH“ mit Sitz in Köln den Fürstenhof mit 51 Zimmern geschlossen und zehn Mitarbeiter entlassen. Als Grund führt das Unternehmen Mängel beim Brandschutz auf.

    „Aus Sicherheitsgründen hat die Neue Dorint GmbH den Fürstenhof geschlossen“, sagt Pressesprecher Kaspar Müller-Bringmann. Ein Sachverständiger habe erhebliche Mängel an den Brandschutzanlagen festgestellt. Der Freistaat Bayern habe diese nicht kurzfristig beseitigen können. „Wenn 51 Zimmer nicht mehr vermietet werden können, müssen wir die Personalstärke anpassen“, begründet Müller-Bringmann die Entlassungen. Die Geschäftsleitung sei aber zuversichtlich, dass der Eigentümer die Mängel beseitigt.

    Brandschutz-Konzept liegt vor

    „Aktuell besteht keine unmittelbare Gefahr für Leib und Leben“, widerspricht Andrea Schallenkammer, die als Kurdirektorin die Belange des Freistaates vertritt. „Im Staatsbad laufen seit 2009 Modernisierungsarbeiten an allen Gebäuden des Freistaates Bayern, auch am Dorint“, fügt sie hinzu.

    Die Sofortmaßnahmen seien, was den Brandschutz betreffe, abgeschlossen. Ein Brandschutz-Konzept, das die Gebäude bis 2018 auf den neuesten Stand bringen soll, liege bereits vor. „Kündigungen im Zusammenhang mit Brandschutz sind meines Erachtens nicht gerechtfertigt“, zeigt sich die Kurdirektorin sichtlich irritiert.

    Der Masterplan in Sachen Brandschutz sei dem Dorint vorgelegt worden, berichtet Schallenkammer weiter. Ende September habe das Dorint der Kurverwaltung eine konkrete Auflistung vordergründiger Maßnahmen übergeben. „Ein Architekturbüro prüft derzeit die zeitliche und sachliche Umsetzung“, sagt Schallenkammer. Die Maßnahmen seien aber alle bereits im Masterplan enthalten.

    Was nach Unstimmigkeiten in Detailfragen des Brandschutzes klingt, hat für die Beschäftigten drastische Auswirkungen. „Wir haben Angst, dass das Dorint ein zweites Steigenberger wird“, sagt eine der Angestellten, die aber anonym bleiben möchte. Das renommierte Hotel in Bad Kissingen schloss im Jahr 2010, nachdem der Freistaat Bayern die Kosten für die Sanierung in zweistelliger Millionenhöhe, unter anderem für den Brandschutz, nicht tragen wollte. Bis zum heutigen Tag ist der Wegfall des Fünf Sterne-Hauses eine offene Wunde für die Kurstadt.

    Deshalb haben die Dorint-Mitarbeiter eine Kundgebung bei der Stadt beantragt. Am morgigen Freitag wollen sie um 14.30 Uhr auf dem Alten Rathausplatz die Bevölkerung darauf aufmerksam machen, was aktuell im Dorint los ist. „Wir wollen einfach sagen: Hallo, hier passiert etwas!“, sagt die Frau, die die Kundgebung in die Wege geleitet hat. Einen Betriebsrat gebe es seit einigen Jahren schon nicht mehr.

    Befürchtungen, dass die Schließung des Fürstenhofes der Beginn eines Abzugs auf Raten sein könnte, gibt Müller-Bringmann indes eine klare Absage: „Es gibt keine grundsätzlichen Überlegungen, das Objekt zu schließen.“ Der Standort Bad Brückenau sei gut ausgelastet. „2012 war ein hervorragendes Jahr“, bestätigt auch Andrea Schallenkammer. „Wir hatten den besten August und den besten September“, ist die Entwicklung auch heuer gut. Ein Staatsbad ohne das Dorint will sich da niemand ausmalen.

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