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Wildflecken: Drohnen über Bundeswehr-Truppenübungsplatz in Wildflecken: Polizei nimmt die Meldung "sehr ernst"

Wildflecken

Drohnen über Bundeswehr-Truppenübungsplatz in Wildflecken: Polizei nimmt die Meldung "sehr ernst"

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    In der Nacht zum Samstag haben Unbekannte mehrere Drohnen über dem Truppenübungsplatz der Bundeswehr in Wildflecken fliegen lassen. (Symbolbild)
    In der Nacht zum Samstag haben Unbekannte mehrere Drohnen über dem Truppenübungsplatz der Bundeswehr in Wildflecken fliegen lassen. (Symbolbild) Foto: Anand Anders

    Unbekannte haben mehrere Drohnen über den Bundeswehr-Truppenübungsplatz in Wildflecken (Lkr. Bad Kissingen) fliegen lassen. Die Überflüge seien in der Nacht zum Samstag registriert worden, teilte eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums am Sonntag mit. "Die Polizei ist informiert worden und hat die Ermittlungen aufgenommen."

    Bericht: Ausbildung ukrainischer Soldaten an gepanzerten Fahrzeugen

    Das Online-Medium "Business Insider" hatte zuerst über den Vorfall berichtet und schrieb, ein Dutzend Drohnen seien gesichtet worden. Die Bundeswehr bilde auf dem Übungsplatz in Unterfranken ukrainische Soldaten an gepanzerten Fahrzeugen des Typs Dingo aus. Die Bundesregierung hatte Mitte September angekündigt, der Ukraine 50 Dingos zu liefern. Der bewaffnete Radtransporter dient für Patrouillen- und Spähfahrten.

    Der Truppenübungsplatz der Bundeswehr in Wildflecken (Archivbild).
    Der Truppenübungsplatz der Bundeswehr in Wildflecken (Archivbild). Foto: Daniel Vogl, dpa (Archiv)

    Auf Nachfrage äußerte sich die Sprecherin des Verteidigungsministeriums in Bonn "aus Sicherheitsgründen" nicht dazu, ob in Wildflecken derzeit ukrainische Soldaten ausgebildet werden. Die Drohnen seien "von unterschiedlicher Größe" gewesen, Details wollte sie nicht nennen.

    Kriminalpolizei ermittelt: Drohnen oder nur Lichterscheinungen?

    "Über die Bundeswehr" seien Hinweise auf die Drohnen beim Polizeipräsidium Unterfranken eingegangen, bestätigte Polizeihauptkommissar Enrico Ball. Einsatzkräfte seien in Wildflecken gewesen, um die Beobachtungen zu bestätigen und mögliche Verantwortliche zu ermitteln. Derzeit könne "nicht mit abschließender Sicherheit bestätigt werden, dass sich tatsächlich Drohnen im Bereich des Truppenübungsplatzes befunden haben", so Ball am Montag. Es sei möglich, dass Beobachtungen auf "Lichterscheinungen" zurückzuführen sind und von Fahrzeugen oder Flugzeugen in der Umgebung des Geländes verursacht wurden.

    "Aber natürlich besteht die Möglichkeit, dass es in der jetzigen Situation zu Spionageversuchen gekommen sein könnte", sagte der Sprecher des Polizeipräsidiums. Deshalb nehme man den Vorfall sehr ernst, die Kriminalpolizei ermittle jetzt unter Leitung der Generalstaatsanwaltschaft München. Für die Bevölkerung hatte Ball zufolge zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr bestanden.

    Innenstaatssekretär Sandro Kirchner: "Müssen wachsam bleiben"

    Sandro Kirchner (CSU), als Staatssekretär im bayerischen Innenministerium zuständig für die Polizei, sagte am Montag: "Wir haben die Bundeswehr bei der Aufklärung mit dem Einsatz von Spezialisten der Kriminalpolizei unterstützt, die unter Dachleitung der Generalstaatsanwaltschaft München Ermittlungsmaßnahmen eingeleitet hat." Man müsse die weiteren Ermittlungen abwarten, so Kirchner: "Dem gegenwärtigen Sachstand nach kann nicht mit abschließender Sicherheit bestätigt werden, dass sich tatsächlich Drohnen im Bereich des Truppenübungsplatzes befunden haben."

    Dass es "zu keinem Zeitpunkt zur Gefährdung der Bevölkerung" gekommen sei, sei das wichtigste, so der Innenstaatssekretär. "Dennoch müssen wir wachsam bleiben, denn der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine führt generell zu vermehrten Spionageaktivitäten. Vor allem unseren Kampf gegen die Cyberkriminalität müssen wir weiter intensivieren."

    Medienbericht: Verdächtige Fahrzeuge an Militärstandorten in Deutschland

    Bereits Ende August sollen russische Geheimdienste versucht haben, die Ausbildung ukrainischer Soldaten an westlichen Waffensystemen in Deutschland auszuspähen. Der Militärische Abschirmdienst (MAD) habe im Umfeld der Militärstandorte Idar-Oberstein in Rheinland-Pfalz und Grafenwöhr in Bayern verdächtige Fahrzeuge bemerkt, aus denen heraus vermutlich Zufahrten zu den Kasernen beobachtet worden seien, berichtete der "Spiegel" damals.

    In Idar-Oberstein bildete die Bundeswehr ukrainische Soldaten an der Panzerhaubitze 2000 aus, in Grafenwöhr trainierten die US-Streitkräfte Ukrainer an westlichen Artillerie-Systemen.

    Mit Informationen von dpa

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