Das hat es in Münnerstadt noch nicht gegeben, dass Rollatoren-Nutzer jetzt einen Rollatoren-Führerschein vorzeigen können. Vor einigen Tagen haben die Bewohner des Betreuten Wohnens im Haus St. Michael einen Rollatoren-Kurs mit dem früheren Verkehrserzieher Edgar Kast absolviert. Der Kurs wurde von der Leiterin Karina Dietz perfekt organisiert und gemanagt, teilt Edgar Kast mit.
In einem theoretischen und praktischen Teil haben die teilnehmenden Seniorinnen und Senioren beim Besuch dieser Veranstaltung eine Reihe von wichtigen Informationen erhalten, damit sie sicher, gefahrlos und ohne Angst mit ihrem Rollator umgehen können. „Der beste Rollator taugt nichts, wenn mit ihm nicht richtig umgegangen wird“, betont Edgar Kast .
Einfach vor der Tür gestanden
Mit einer solchen Unterweisung kann erreicht werden, dass ältere, gehbehinderte Personen noch lange mobil bleiben und noch sicher am Münnerstädter Geschehen teilnehmen können, meint er.
Eine Besucherin sagte: „Ich habe einen Rollator von der Krankenkasse erhalten und dann war er einfach vor der Türe gestanden“. Edgar Kast erläutert: „Ja, oft ist es so, dass Senioren einen Rollator erhalten und nicht wissen, wie sie mit der vierrädrigen Gehhilfe richtig umgehen sollen oder verwenden können.“
Das nimmt sich Edgar Kast , der übrigens seit 50 Jahren als Moderator für Verkehrssicherheit tätig ist, seit Jahren schon zum Anlass, um den Senioren bei einem besonderen Aktiv-Kurs den richtigen Gebrauch zu erläutern und die Nutzer für den Gebrauch der Gehhilfe fit zu machen.
Theorie und Praxis
Wie Edgar Kast erklärt, erfahren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in einem theoretischen Teil, welche technischen Gegebenheiten von Vorteil sind und wie man sich dadurch im öffentlichen Verkehrsraum sicher bewegen kann. „Dabei haben die Rollatoren-Nutzer eine Reihe von Rechten, aber besonders auch eine Reihe von Pflichten zu beachten.“
Nach dem anstrengenden Theorie-Teil hatten sich die Senioren dann eine Kaffeepause verdient. In der Zwischenzeit begutachtete der Moderator die mitgebrachten Rollatoren auf ihre Betriebssicherheit. Er lobte die Besitzer und freute sich, dass die vorgestellten Rollatoren in einem sehr guten Zustand waren und nur bei wenigen Rollatoren die Bremsen leicht nachzustellen waren.
Alltägliche Probleme
Anspruchsvoll wurde dann der zweite, praktische Teil. Rollatoren-Kursleiter Edgar Kast hatte schon vor der Veranstaltung im Klosterhof einen komplizierten Parcours mit vielen alltäglichen Problemstellungen aufgebaut.
Jede Kursteilnehmerin und jeder Kursteilnehmer durfte wie bei einer Fahrschul-Ausbildung im Einzeldurchgang mit Begleitung den Hindernis-Parcours absolvieren. Dabei erhielt jeder Teilnehmende im Einzelgespräch zu den Schwierigkeitsstellen wichtige Tipps und hilfreiche Hinweise für den täglichen Gebrauch.
Als Überraschung erhielten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von der Heimleiterin Karina Dietz und Edgar Kast den Rollatoren-Führerschein überreicht.
Die Senioren versprachen, den Rollatoren-Führerschein ständig mitzuführen, und freuten sich über einen gelungenen, lehrreichen Nachmittag.