Catalin Tututa – hört sich an wie eine Figur aus der Augsburger Puppenkiste. Wie Tutulla, die Fledermaus aus Kalle Wirsch. Oder wie die Jim Knopf-Bekanntschaft Herr Tur Tur. Aber der 25-Jährige ist weder Schein-Riese noch irgendeine andere an Seilen zappelnde Marionette.
Sondern ein Top-Stürmer, der in seiner rumänischen Heimat in höherklassigen Ligen unterwegs war und für den SV Garitz eine unverhoffte Trumpfkarte im Abstiegskampf der Kreisliga Rhön ist. Auch wenn der Amazon-Angestellte aktuell kaum deutsch spricht. „Wir verständigen uns mit Händen und Füßen. Aber man hat schon im ersten Training gesehen, dass der was kann“, sagt sein Trainer Michael Nöth.
Der SV Garitz kennt sich aus mit Integration
Über Landsmann Eugen Demian, der in der SV-Reserve aufläuft, kam Tututa zu den Boys in Green und absolvierte beim 1:1-Remis in Rottershausen sein Premieren-Spiel, um am vergangenen Sonntag zum verrückten 6:4-Erfolg gegen den FV Rannungen gleich zwei Tore beizusteuern.
„Wir suchen von außerhalb keine Spieler aktiv, weil wir auf unsere gute Nachwuchsarbeit setzen und den jungen Spielern im Verein auch eine Perspektive aufzeigen wollen. Aber natürlich sind wir dankbar für Kicker wie Catalin, die uns weiterbringen“, sagt Michael Nöth über seinen „Karpaten-Messi“. Zumal sich der SV Garitz seit Jahren bestens darauf versteht, ausländische Mitbürger über den Fußball zu integrieren.
SG Aschach/Bad Bocklet: Trainer-Coup des Tabellenletzten
Es gleicht der gelungenen Quadratur des Kreises. Nach der 0:4-Pleite beim FC Elfershausen ist die SG Aschach/ Bad Bocklet jetzt Tabellenletzter der A-Klasse Rhön 1 . Es droht der Absturz in die B-Klasse. Dass man sich in der Winterpause von Trainer Ralf Hemmerich trennte, ist ein weiterer Beleg dafür, dass es sportlich so gar nicht läuft. Dennoch herrscht in diesen Tagen eine nicht für möglich gehaltene Aufbruchstimmung an der Fränkischen Saale .
Weil den Verantwortlichen beider Vereine ein echter Coup gelungen ist, der zwar erst zur neuen Saison greift, aber jetzt schon für unfassbare Glückseligkeit sorgt. Mit Laurin Schmid, derzeit verletzter Kicker beim Landesligisten FC Fuchsstadt, und Niklas Markart vom TSV Münnerstadt wurde nämlich ein hochkarätiges Spielertrainer-Duo verpflichtet.
Eine Perspektive für den Nachwuchs aus der SG Saaletal
„Wir wollen etwas aufbauen und unseren jungen Fußballern aus der SG Saaletal eine sportliche Perspektive bieten. Vielleicht findet jetzt auch der ein oder andere Spieler zu uns zurück oder packt die Fußballschuhe wieder aus“, sagt Jan Voll, der die Mannschaft bis Saisonende gemeinsam mit Marco Bocklet und Stephan Buschbacher betreut. Mit dem Ziel, der neuen sportlichen Leitung zumindest einen A-Klassisten zu übergeben.
Was die Sache rund macht: Die befreundeten Schmid und Markart bringen jede Menge Stallgeruch mit, da die gebürtigen Großenbracher in jungen Jahren für den TSV Aschach aktiv waren und bei der Spielgemeinchaft auf viele Kumpels treffen.
Laurin Schmid und Niklas Markart haben eine Aschach-DNA
Laurin Schmid spielte ab der U11 für den TSV Großbardorf und von der U15 bis U19 für den 1. FC 05 Schweinfurt . Nach drei Jahren in der Herrenmannschaft der Grabfeld-Gallier wechselte der 22-Jährige zur aktuellen Saison zum FC Fuchsstadt.
Niklas Markart trug von der U17 bis zur U19 und im Anschluss für ein Jahr in der Herrenmannschaft ebenfalls das Trikot des TSV Großbardorf . Seit 2012 ist der 32-Jährige eine feste Größe beim Bezirksligisten TSV Münnerstadt . „Ihre Vielseitigkeit und die Erfahrungen aus höheren Ligen werden der Spielgemeinschaft helfen, sich sportlich weiterzuentwickeln“, heißt es in einer Pressemeldung.