Mit dem Zitat „die Zukunft gehört denen, die an die Schönheit ihrer Träume glauben“ von Eleanor Roosevelt (1884–1962, Gattin des ehemaligen amerikanischen Präsidenten Franklin D. Roosevelt ) hat Bürgermeister Matthias Klement seine Ansprache beim Neujahrsempfang der Marktgemeinde Maßbach begonnen.
Wie immer zu Beginn ging er auf die Situation im abgelaufenen Jahr außerhalb der Gemeindegrenzen ein. „Die weltpolitische Lage hat sich 2024 weiter verschärft“, betonte er.
2024 war viel los in Maßbach
In der Marktgemeinde war 2024 viel los. Die Freiwillige Feuerwehr Poppenlauer konnte ihr 150-jähriges und die Tennisabteilung des TSV Maßbach ihr 50-jähriges Bestehen feiern. Der TSV Maßbach veranstaltete erneut den Lauertalcup mit mehreren Hundert jungen Fußballerinnen und Fußballern.
Der Angelsportverein Forelle lud wieder zum traditionellen Fischerfest ein, die Jugendfeuerwehr Maßbach richtete an drei Adventswochenenden einen Adventszauber am Marktplatz aus, der Musikverein Poppenlauer ließ beim Schlosshofleuchten das Schrimpf'sche Schloss leuchten.
Lob für Vereine und das Theater
„Ich bedanke mich bei allen Vereinen in allen Ortsteilen für das herausragende ehrenamtliche Engagement im vergangenen Jahr“, betonte Matthias Klement . Er lobte das Theater Schloss Maßbach , das das kulturelle Leben in der gesamten mainfränkischen Region bereichert, und erinnerte daran, dass der Markt das Theater mit 20.000 Euro jährlich unterstützt.
Er zitierte in diesem Zusammenhang die bayerische Staatszeitung, die über das Maßbacher Theater schrieb: „Theaterprovinz ist nicht gleichbedeutend mit provinziellem Theater. Ganz im Gegenteil“.
Kinderhort und Freizeitgelände
Der Bürgermeister erinnerte daran, dass der Neubau des Kinderhortes an der Grundschule in Poppenlauer im Mai 2024 eingeweiht wurde. Die Baumaßnahme an der Kita in Maßbach ist zumindest im Innenbereich weitgehend abgeschlossen.
Das neu gestaltete Freizeitgelände an der Lauer in Maßbach soll im Frühjahr offiziell eingeweiht werden. Er dankte den Feuerwehren für ihren Einsatz und nannte hier besonders die Feuerwehr Poppenlauer , die im Januar 2024 gegen das Hochwasser in ihrem Ortsteil angekämpft hat.
Klement vergaß auch nicht, dass im Mai in Weichtungen die 1200-Jahr-Feier auf dem Programm steht.
Spitzenverbände warnen
„Der Haushalt des Marktes Maßbach steht auf absolut soliden Füßen“, hob der Bürgermeister hervor und vergaß nicht, dass die Verschuldung kontinuierlich auf etwa 300.000 Euro reduziert werden konnte.
Doch die kommunalen Spitzenverbände warnen vor Einbrüchen bei der Gewerbesteuer oder der Beteiligung an der Einkommenssteuer, sagte er. Dieses Jahr bekommt die Gemeinde 300.000 Euro weniger vom Freistaat an Schlüsselzuweisungen, und auch die Kreisumlage steigt deutlich. Dies sei eine Folge der gestiegenen Steuerkraft – „daher müssen wir in Zukunft genau überlegen, welche Projekte wir umsetzen können und welche nicht“.
Gewerbe und Ärztehaus
Wichtig sei für die Gemeinde, dass die Firma Paccar Parts ihr Teile-Vertriebszentrum im Gewerbepark Poppenlauer fertig gestellt hat – „das war ein Meilenstein für unsere Gemeinde“.
Auch das Ärztehaus nahm er sich vor. Ebenerdig ist eine Arztpraxis geplant, oben acht Wohnungen. Für Letztere gibt es 35 Prozent Zuschuss von der Regierung, für die Praxis nichts.
Die seit einigen Wochen vorliegende Kostenberechnung falle viel höher als gedacht aus. Deshalb soll das Architektenbüro nun nach Einsparmöglichkeiten suchen. Trotzdem sei die Sicherstellung der hausärztlichen Versorgung im gesamten Markt von herausragender Bedeutung.
Der Bürgermeister erwähnte einige Personalien: Seine rechte Hand, Geschäftsleiter Frank Mauer, wechselt zur Stadt Münnerstadt. Sein Nachfolger wird Fabian Röder (Nüdlingen).
„Liebenswerte Gemeinde“
Auch drei der Gäste kamen zu Wort. Parlamentarische Staatssekretärin Sabine Dittmar (SPD) meinte, „wenn man aus Berlin zurückkommt, ist man wieder zu Hause in einer lebens- und liebenswerten Gemeinde“. Sie forderte den Bürgermeister und den Marktgemeinderat dazu auf, das Projekt Ärztehaus weiter zu verfolgen, denn die Bedingungen für die ärztliche Versorgung hätten sich geändert.
Viele jüngere Ärzte würden lieber als Angestellte arbeiten. Bundestagsabgeordnete Dorothee Bär ( CSU ) betonte, angesichts der Situation in den Vereinigten Staaten müsse Europa seine eigenen Kräfte bündeln – „das bedeutet, dass wir uns unserer eigenen Stärken bewusst sein müssen“.
Für sie sei ein Theaterbesuch sehr wichtig, erzählte sie. Das sei auch im ländlichen Raum möglich, nicht nur in München oder Berlin – „keiner von uns muss deshalb in eine Großstadt ziehen“.
Staatssekretär Sandro Kirchner ( CSU ) schließlich dankte den vielen Ehrenamtlichen, die zum Beispiel beim Hochwasser in Poppenlauer zur Stelle waren. „Diese Leuten sind 365 Tage und 24 Stunden zur Verfügung“, meinte er und bekam dafür Beifall. Ehrenamt habe gerade auf dem Dorf große Bedeutung.
Niels Bauer umrahmte den Empfang musikalisch auf seiner Elektroorgel, und spielte unter anderem sehr passend das Stück „Ein bisschen Frieden, ein bisschen Freude, und dass die Menschen nicht so viel weinen“.