Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Bad Kissingen
Icon Pfeil nach unten
Bad Brückenau
Icon Pfeil nach unten

WILDFLECKEN: Eine neue Anlaufstelle in Wildflecken

WILDFLECKEN

Eine neue Anlaufstelle in Wildflecken

    • |
    • |

    Einzige Einschränkung: Wer die Einrichtung in Anspruch nehmen will, muss körperlich zumindest einigermaßen fit sein. „Aufgaben einer Pflegeeinrichtung können wir nicht übernehmen“, sagt Ott.

    Das Konzept für die neue Einrichtung setzt dort an, wo das „Haus mit Sinn“ aufhört. Diese Einrichtung ist dazu gedacht, psychisch Kranke wieder in die Gesellschaft einzugliedern und die teuren stationären Einrichtungen, die Bezirkskrankenhäuser, zu entlasten. Das funktioniert so gut, dass die ursprünglichen Bewohner das Haus längst verlassen haben und neue dort einzogen. Viele derjenigen, die das Haus verlassen haben, haben sich in Wildflecken und Umgebung niedergelassen. Sie haben die nötigen Ärzte vor Ort, die Geschäfte und stehen weiter in Kontakt mit dem „Haus mit Sinn“, so Ott. „Das gibt ihnen Sicherheit.“ Doch für chronisch Kranke bedürfe es weiter einer Möglichkeit, ihren Tagesablauf zu strukturieren, erläutert er.

    Pilotprojekt als Test

    An diesem Punkt setzt er an. Schon in den vergangenen Monaten hat er ein Pilotprojekt für zwölf psychisch Kranke mit der Bezeichnung „Persönliches Budget“ mit der Regierung von Unterfranken durchgeführt. Die Betreuten waren noch im „Haus mit Sinn“ untergebracht, doch das platzt aus allen Nähten, so Ott. Für Beschäftigungsangebote musste er daher schon zusätzliche Räume in einem früheren Laden gegenüber vom „Haus mit Sinn“ anmieten.

    Ab 1. Januar 2008 ermöglicht der Gesetzgeber die Einrichtung von Tagesstätten. Die Gelegenheit will Ott nutzen und sich mit einer solchen selbstständig machen. Die Einrichtung soll Wohnungen für die Betreuten – kleine WGs – mit der Begegnungsstätte – Therapieräume, Küche, Büro – unter einem Dach vereinen. Träger wird eine von Ott gegründete GmbH, die „Betro Oberes Sinntal“.

    Gezielte Einzelbetreuung

    Mit einer Morgenrunde beginnt in dem Begegnungszentrum um 9 Uhr der Tag, plant Ott. In ihr wird geplant, was an Aktivitäten angeboten wird. Die Einkaufsliste fürs gemeinsame Mittagessen wird zusammengestellt und besprochen, wer sich um die Zubereitung kümmert. Während eine Gruppe einkauft und in der Küche arbeitet, haben die anderen Gelegenheit zu Beschäftigungs- und Arbeitstherapie. Nachmittags enden gegen 15 Uhr die gemeinsamen Aktivitäten. Die Mitarbeiter Otts haben danach Zeit, sich um Betreute gezielt einzeln zu kümmern.

    Die zwölf von Ott im Pilotprojekt „Persönliches Budget“ betreuten Klienten wären natürlich die ersten Interessenten für die neue Einrichtung. Es seien im „Haus mit Sinn“ aber noch mehr Bewohner soweit, dass sie nach draußen gehen könnten, so Ott. Einen Standort für die Begegnungsstätte hat er bereits im Auge: die Fleischhauer-Straße. Dort sind die Häuser mit den Nummern 2 bis 10 noch im Eigentum der Bundesimmobilienagentur. Die Gemeinde hat sie noch nicht erworben und im Rahmen des Programms Stadtumbau West privatisiert, wie die Wohnungen mit den Hausnummern 12 bis 34. Vorher hatte nur eine Familie für eines der fünf Häuser Interesse angemeldet.

    Jetzt will Ott für seine Begegnungsstätte die Häuser 8 und 6 kaufen. Für das benachbarte Haus 4 meldet er außerdem eine Option an. Den Gemeinderäten und den Anwohnern der Fleischhauer-Straße hat er seine Pläne bereits vorgestellt. Die Reaktionen waren ermutigend. „Sie sind herzlich willkommen“, hörte Ott.

    „Mensch, da hätt' doch einer schon früher drauf kommen können“, urteilte ein anderer Anwohner über das offenbar einleuchtende Konzept der Einrichtung. Schon im Mai will Ott in den bis dahin gekauften und sanierten Häusern loslegen. Angebote bei Handwerksfirmen hat er bereits eingeholt.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden