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Einschwenken auf ein konzeptionelles Denken

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Einschwenken auf ein konzeptionelles Denken

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    Elmar Hofmann gehört seit 1990 dem Gemeinderat an. Der 55-jährige Gymnasiallehrer kandidiert nach 2002 erneut für den Bürgerblock fürs Bürgermeisteramt.

    Frage: Wenn Sie Bürgermeister werden, was wollen Sie zuerst mit Nachdruck umsetzen?

    Elmar Hofmann: Da gibt es kein zuerst. Gleichzeitig stehen ganz oben auf der Prioritätenliste: die Sorge um den Erhalt des Schulstandortes, die Fußgängersicherheit, Euerdorf muss weiterhin ein breit gefächertes Versorgungsangebot seinen und den Bürgern der Umgebung bieten. Während beispielsweise eine Vielzahl von Kommunen bereits fertige Konzepte für die Weiterentwicklung ihrer Schulen im Kultusministerium zur Prüfung vorgelegt hat, bewegen wir uns noch in den ersten Überlegungen. Da muss schleunigst agiert werden. Oder wenn im Frühjahr der neue Supermarkt seine Türen öffnet, ist eine sichere, fußgängige Erreichbarkeit noch nicht gewährleistet.

    Was wollen Sie in den sechs Jahren während ihrer Amtszeit verändern?

    Hofmann: Zunächst müssen wir selbstbewusster auftreten und unsere berechtigten Interessen nachdrücklicher einfordern. Über die Jahre zahlte kein Landkreisbürger mehr Kreisumlage als wir Euerdorfer. Tagtäglich erbringen die Wirmsthaler Vorleistungen für den Landkreis und darüber hinaus. Dafür bekommen wir zu wenig. Da muss mit stärkerem Nachdruck ein entsprechender Ausgleich – zum Beispiel im Fahrradwegebau – geltend gemacht werden. Zwingend ist weiterhin ein Einschwenken auf konzeptionelles Denken. In der Schublade müssen durchdachte Vorstellungen liegen, die beim Auftauchen eines günstigen Zeitfensters rasch angepackt werden können. Und der Bürger hat einen Anspruch auf solide Beratung, etwa wenn er berechtigte Fördermaßnahmen in Anspruch nehmen will. Die Bürger brauchen die nahe Anlaufstelle für Information und Hilfe.

    Die Begriffe Fördern und Fordern sind beliebte politische Floskeln. Wen möchten Sie denn fördern und was wollen Sie fordern?

    Hofmann: Ohne das vielfältige soziale Engagement könnte vieles in der Gemeinde nicht funktionieren. Somit ist es selbstverstärkend. Ein Großteil der Ortsbürger nimmt freiwillig immer wieder Verpflichtungen für unser Gemeinwesen wahr. Für sie erübrigt sich die Frage nach dem Fordern. Das gilt für die Ehrenamtlichen in den Vereinen oder beispielsweise für die Aktiven in unserer gut qualifizierten und zuverlässigen Stützpunktfeuerwehr. Es ist selbstverständlich, dass solcher Einsatz stets materiell und ideell unterstützt wird. So wird Einsatz für den Nächsten in der Kommune zum Vorbild, auch nachahmenswert für junge Menschen. Fördern erweist sich dann als der wirkungsvollere Ansatz.

    Was schätzen Sie an ihren Mitbewerbern besonders?

    Hofmann: Wir haben uns im Spätherbst gegenseitig einen fairen Wettbewerb um die Wählerstimmen zugesagt. Daran hält sich mein Mitbewerber.

    In der Verwaltungsgemeinschaft gibt es öfters Streit. Wie geht es dort in Zukunft weiter?

    Hofmann: Eine Einheitsgemeinde wäre ein Segen für unseren Raum. So mancher wenig glückliche Streitfall käme erst gar nicht auf, er ist ein Produkt dieser „Fehlkonstruktion“ Verwaltungsgemeinschaft. Natürlich weiß ich um den fortwährenden Wunsch nach Eigenständigkeit in den Teilgemeinden. Auf Dauer wächst sich das aber für unseren Raum zu einem spürbaren Nachteil aus, neben all den täglichen Reibungsverlusten. Kosten spart eine Einheitsgemeinde sowieso. So bräuchten wir nicht jährlich fünf verschiedene Haushalte zu erstellen, sondern nur einen. Außerdem werden wir bei der nächsten Verwaltungsreform als erste von oben herunter als Manövriermasse ausgeguckt. Das will ich nicht. Deswegen plädiere ich ohne Einschränkung für eine Einheitsgemeinde.

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