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BAD KISSINGEN: Eisbauten, Körperwelten oder Tonkrieger

BAD KISSINGEN

Eisbauten, Körperwelten oder Tonkrieger

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    Körperwelten, nochmal Terrakottakrieger oder Eisskulpturen: für die Bad Kissinger Ochsenkathedrale gibt es ehrgeizige Nutzungspläne.
    Körperwelten, nochmal Terrakottakrieger oder Eisskulpturen: für die Bad Kissinger Ochsenkathedrale gibt es ehrgeizige Nutzungspläne. Foto: Fotos Lippold/Tremml/DPA/Farkas

    Spektakulär, weil umstritten, wäre zweifellos die Körperwelten-Ausstellung von Gunter von Hagens, der eigentlich nicht mehr in Deutschland ausstellen wollte. Dies hatte er im Frühjahr 2004 erklärt, da er in Deutschland auf viel Unverständnis mit seinen Exponaten gestoßen sei.

    Doch nun ist Gerhard Roßmann mit Gunter von Hagens in Verhandlungen über eine Ausstellung im Kissinger Schlachthof. Ein Konzept habe er ihm zukommen lassen, ein Gespräch mit von Hagens sei fest terminiert. Aber er organisiere das nicht im Alleingang, sondern arbeite mit der Stadt zusammen, betont Versicherungsmakler Roßmann.

    „Die Ausstellung Körperwelten hat weltweit 20 Millionen Besucher angelockt.“

    Gerhard Roßmann Pächter des Schlachthofs

    Er selbst würde sich die Körperwelten-Ausstellung in Kissingen wünschen, so Roßmann, was aber die beiden anderen Möglichkeiten nicht ausschließen würde. Denn frühestens 2009 könnte „Körperwelten“ nach Bad Kissingen kommen.

    Roßmann denkt dabei gleich an das größte Plastinat: an das verstorbene Elefantenweibchen Samba aus dem Zoo in Neunkirchen (Saar), an dem Gunter von Hagens seit Februar 2005 arbeitet. Neben der Ausstellung von Plastinaten zieht Roßmann auch die Herstellung von Plastinaten im Schlachthof in Erwägung.

    Er sei sich durchaus im Klaren, dass „Körperwelten“ umstritten sei und er rechne auch mit viel Kritik, so Roßmann. Andererseits wirft er in die Waagschale: „Die Ausstellung Körperwelten hat inzwischen weltweit 20 Millionen Besucher angelockt.“ Die einen sehen die Exponate unter medizinischem Aspekt, die anderen würden es als Voyeurismus einstufen. Er habe sich im Bekanntenkreis umgehört, erzählt Roßmann im Gespräch mit der MAIN-POST, etwa zwei Drittel seien für „Körperwelten“. Den Vorschlag des Oberbürgermeisters, eine Befragung durchzuführen, greife er gerne auf.

    Inzwischen könnte im Schlachthof laut Roßmann die Eisskulpturen-Ausstellung von Thomas Tremml Einzug halten. Ein Gespräch mit Stadtwerke-Direktor Manfred Zimmer habe allerdings ergeben, dass allein für die Kühlung 15 000 Euro an Kosten für 100 000 Kilowattstunden im Monat anfallen würden. Man wolle andere Möglichkeiten der Kühlung prüfen, sagte Roßmann.

    Am wenigsten aufwändig wäre wohl die Rückkehr der Tonkrieger, die bis August in Wien sein werden. „Wir denken ernsthaft über eine zweite Ausstellung in Kissingen nach“, sagte Roßmann.

    Und noch ein weiterer Plan nehme Formen an, verriet er. Rakoczyfest im Schlachthof mit karibischem Flair und Samba-Damen aus Coburg. Damit wolle er natürlich keine Besucher aus der Stadt abziehen, betont Roßmann. Vielmehr wolle er hier ein Weiterfeiern bis drei Uhr früh ermöglichen, wenn in der Innenstadt lange vorher die Lichter ausgehen, sprich, die Musik nicht mehr spielen darf. Auch darüber sei er in Verhandlungen mit der Stadtverwaltung.

    Im Blickpunkt

    Eisskulpturen

    Thomas Tremml gründete 1990 das Ice-Team. Der Firmensitz ist in Ismaning und beherbergt neben der Eiswerkstatt eine Kühlhalle, wo ständig rund 600 Klareisblöcke lagern. In Bad Kissingen will Tremml mit seinem Ice-Team europäische Bauten erschaffen. Körperwelten

    Gunter von Hagens, Erfinder der Plastination, schuf die Ausstellung „Körperwelten“ mit Plastinaten überwiegend menschlicher Körper. Seit 1996 besteht diese Wanderausstellung. 1965 begann von Hagens ein Medizinstudium in Jena, das er nach Fluchtversuch, Haft und Freikauf an der Uni Lübeck fortsetzte. 1974 erhielt er die Approbation. 1975 promovierte er an der Uni Heidelberg und arbeitete am Anatomischen und Pathologischen Institut. In Guben eröffnete er das Plastinarium, seine Werkstätten dort dürfen besichtigt werden.

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