Der 2012er Silvaner Kabinett vom Wirmsthaler Scheinberg ist der Wein des Monats August. Ausgebaut wurde er im Weingut Neder in Ramsthal.
Weinsommelier Thomas Stobbe schmeckt bei diesem Silvaner Aromen von knappreifer Birne und Zitrusfrüchten. Für einen „knochentrockenen Wein“ sei er erstaunlich fruchtig, was durch Noten von Wildveilchen und Heu noch unterstützt werde. Dank seiner filigranen Säure wirke der Wein elegant und frisch.
Laut Stobbe verleihen dem Wein die breit angelegte Mineralität und eine verhaltene Kräuterwürze einen ganz eigenen Charakter. Der Alkohol sei gut eingebunden und ausbalanciert. Stobbe empfiehlt diesen trockenen Silvaner zu Fisch- oder Fleischgerichten mit einer Kräuterkruste und kräftigen Gemüsen.
Die Saaletaler Rebflächen, auf denen die Trauben für diesen Wein gewachsen sind, waren früher nur für den Eigenbedarf genutzt worden. 1975 begann dann Eugen Neder mit der Vermarktung seiner Weine. Sohn Ewald übernahm nach seiner Ausbildung als Winzermeister 1981 den Betrieb und erweiterte sukzessive die Anbaufläche. Unterstützung erhielt er von seiner Frau Helga, die sich um alle kaufmännischen Angelegenheiten kümmert.
Inzwischen arbeitet mit Sohn Lorenz auch die dritte Generation im Weinbaubetrieb mit. Der frischgebackene Weinbautechniker sammelte vielfältige Erfahrungen. Nach seiner Ausbildung beim Bio-Weingut Roth in Wiesenbronn verbrachte er ein Jahr in Österreich im Burgenland und erwarb auf Schloss Halbtun Kenntnisse in der Erzeugung hochwertiger Rotweine. Im Rahmen seines Studiums zum Techniker für Weinbau- und Kellerwirtschaft an der LWG Veitshöchheim machte er auch ein Praktikum in Niederösterreich. Die Erfahrungen, die er im Bio-Weingut Bernhard Ott sammeln konnte, wird er künftig im heimischen Betrieb einbringen. Als einer der besten Absolventen wurde er mit dem bayerischen Meisterpreis ausgezeichnet.
Neben traditionellen Rebsorten wie Silvaner, Grau- und Weißburgunder sollen künftig Sauvignon Blanc und Riesling das Weißweinangebot erweitern. Domina, Dornfelder und Regent bringen Farbe ins Rebsortenportfolio. Die Rotweincuvée wird erfolgreich unter dem Namen „ä'weng rot“ vermarktet. In diese Erfolgsschiene reiht sich die Weißweincuvée „ä'weng weiß“ ein.
Zahlreiche Auszeichnungen und Empfehlungen in deutschen Fachzeitschriften und Weinführern zeugen von der Qualität der Nederschen Weine. Bei einer Verkostung des Magazins Capital belegte der 2011er Ramsthaler St. Klausen Grauer Burgunder Spätlese trocken den ersten Platz. In der aktuellen Ausgabe seines Weinführers bezeichnet Gerhard Eichelmann die Weine als „kraftvoll, sehr fränkisch, geradlinig und klar“. Wie in den Jahren zuvor gibt es auch Empfehlungen in den Weinführern von Gault Millau und Feinschmecker.