Über zu wenige Anfragen können sich Erwin Neuland und sein Geschäftspartner und Nachfolger Simon Wießner nicht beschweren. Es läuft besser denn je, wenn es um die Nachfrage nach Elektroinstallation, Geräteprüfungen, Photovoltaik oder moderner Smart-Lösungen für Häuser geht, um nur einen Teil der Leistungen von Elektro-Neuland aus Schönderling zu nennen.
„Es gibt seit fünf Jahren keinen Neubau mehr ohne intelligente Steuerung“, sagt Erwin Neuland, der 1982 den Betrieb von Vater Michael Neuland übernahm. Vater Michael hatte vor genau 75 Jahren den kleinen Schönderlinger Elektro-Betrieb unter widrigen Umständen nach dem Krieg gegründet.
Auch weiterhin im Betrieb tätig
In dem Büro in der Birkenstraße zeigt Erwin Neuland, was heute alles möglich ist: Kameraüberwachung, Licht- und Rollladensteuerung sowie intelligente Systeme für den Urlaub, um eine Anwesenheit nachzuahmen.

Der 71-Jährige ist auf dem neuesten Stand der Technik. „Es macht mir einfach Spaß“, sagt Neuland. Das ist auch der Grund, warum er und seine Frau Thea noch voll im Betrieb mitarbeiten. Auch wenn sie mit Simon Wießner einen würdigen Nachfolger gefunden haben.
Chemie hat sofort gestimmt
Der 27-jährige Schönderlinger Simon Wießner hat bei Neuland die Ausbildung als Elektriker absolviert und seinen Meister im Jahr 2020 abgelegt. „Es hätte nicht besser laufen können, es war wirklich ohne Komplikationen“, verrät Thea Neuland. Seit Anfang 2023 ist Wießner Geschäftsführer des Unternehmens, gemeinsam mit Neuland teilen sie sich aktuell die Aufgaben.

Nicht immer geschieht der Übergang in die nächste Generation so leise wie in Schönderling. Mit Simon Wießner und seiner Lebenspartnerin Louisa Roth habe die Chemie sofort gestimmt, betont Thea Neuland. Die Branche boomt zwar, doch insbesondere kleine Betriebe schließen.
Fast 50 Lehrlinge ausgebildet
Viele junge Elektrotechniker gehen laut Neulands Erfahrung zudem lieber in die Großindustrie. „Dort gibt es geregelte Arbeitszeiten“, sagt Neuland, der von Kindesbeinen an den Betrieb seines Vaters kennt. Thea Neuland organsiert jetzt gemeinsam mit Louisa Roth das Büro des Betriebes: Lohnbuchhaltung, Rechnungen überweisen, Anrufe annehmen - alles, was außenrum zu tun ist.

In den letzten 75 Jahren hat Neuland in Schönderling fast 50 Lehrlinge ausgebildet. Für den kleinen Ortsteil von Schondra eine große wirtschaftliche Leistung. Mit seinen aktuell insgesamt neun Mitarbeitern, inklusive Auszubildenden und Teilzeitkräften, steht der Betrieb stabil da. Eine Vergrößerung, sagt Erwin Neuland, ist nicht angedacht. Auch, weil es sonst weitere Veränderungen wie Raumänderungen nach sich ziehen würde.
Mit einem Zwinkern sagt Erwin Neuland außerdem: „Und solange Simon nicht sagt, ich soll aufhören, mache ich auch weiter.“
Über den Betrieb
Der damals 21-jährige Elektriker Michael Neuland gründete 1949 eine eigene Elektrofirma in Schönderling und legte kurz darauf seine Meisterprüfung ab. Gemeinsam mit Ehefrau Emma bekam er drei Söhne. Anfang der 1950er Jahre war er für die Elektrifizierung des Mühlgrundes und des Pilsterhofes zuständig. Seit Anfang der 1960er Jahre übernahm er unter anderem Aufträge für die Lager Hammelburg und Wildflecken. 1982 übergab er den Betrieb an seinen ältesten Sohn Erwin und arbeitete bis zur Rente als Meister weiter. Seit Anfang 2023 ist neben Erwin Neuland auch Simon Wießner als Geschäftsführer eingetragen. Er soll den Betrieb zukünftig übernehmen.
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