Die Faszination des historischen Heimatspiels „Die Schutzfrau von Münnerstadt “ scheint ungebrochen.
Gäste aus Würzburg, Schweinfurt und Fulda
Schon zur ersten der drei Aufführungen am Sonntag auf dem Anger waren Zuschauer aus der ganzen weiteren Umgebung bis nach Würzburg, Schweinfurt und Fulda gekommen, manche sogar ganz ungeplant.

Ein Radler-Paar zum Beispiel legte beim Einholen der Feldkasse durch Landsknechte einen Stopp am Rathaus ein, um sich zu erkundigen, was da los ist. Sie hörten zum ersten Mal vom Heimatspiel, änderten kurzfristig ihre Pläne und kauften sich Karten.
Wechselbad der Gefühle und Stimmungen
Sie und die anderen Zuschauer wurden nicht enttäuscht und erlebten bei diesem fast hundert Jahre alten Heimatspiel aus der Feder des Pfarrers Ludwig Nüdling ein wahres Wechselbad der Gefühle und Stimmungen.

Zuerst freuen sich die Bürgerinnen und Bürger, Erntedank feiern zu können.
Kanonendonner beendet Festfreude
Doch dann beendet Kanonendonner die Festfreude , denn die Schweden greifen die Stadt an (1641 standen sie wirklich vor den Toren). Sie beschießen sie vom Karlsberg aus.

Aus Althausen strömen viele Flüchtlinge in panischer Angst mit Sack und Pack in die Stadt und bitten um Aufnahme, die ihnen vom Oberbürgermeister Hans Vait (Rudi Rippstein) auch gewährt wird. Diese Flucht ist nebenbei für Fotografen eine der schönsten Szenen.
Landsknechte flüchten in Panik
Doch Gottesmutter Maria hilft und fängt die Kugeln alle auf. Sie erscheint den Schweden über der Stadt, die Landsknechte flüchten in Panik in alle Richtungen und die Stadt ist dank Maria errettet.

In dieses Geschehen eng verwoben ist die zu Tränen rührende Liebesgeschichte zwischen dem Kommandanten am Jörgentor, Michael Stapf (Dominik Lieb), und Ottilia (Hannah Lieb), der jungen, blondgelockten Tochter des Oberbürgermeisters.
Maria rettet Stadt und Kommandant
Dieser hat Michael Stapf die Hand seiner Tochter versprochen, wenn er das Jörgentor gegen die Angreifer hält. Eine Kugel der Schweden trifft Michael Stapf und verwundet ihn tödlich.

Doch Maria rettet nicht nur die Stadt, sondern auch den mutigen Kommandanten. Dem jungen Glück steht nichts mehr entgegen und der Oberbürgermeister gibt seinen Segen dazu.
Vorsitzende der Heimatspielgemeinde begeistert
Und das sagt Claudia Kind, die Vorsitzende der Heimatspielgemeinde, zur ersten Aufführung dieses Jahres:

„Ich habe ein lebendiges, kurzweiliges Stück gesehen. Es war zu keiner Minute langweilig. Alle Beteiligten waren engagiert dabei und haben wach und lebendig gespielt.
„Ich hatte Gänsehaut“
Dinge, die wir neu erarbeitet haben, wurden super umgesetzt. Tolle Leistung von der neuen Ottilia, die mir sehr gut im Zusammenspiel mit ihrer Mutter im Stück gefallen hat.

Gabi Knoch verabschiedet sich von ihrer Rolle als Appolone und hat gestern sagenhaft gespielt. Ich hatte Gänsehaut.“
19 Jahre lang spielte sie die Rolle der Oberbürgermeistersgattin, zuletzt im Wechsel mit Claudia Kind.
Über 200 Mitwirkende beim Heimatspiel
Insgesamt sind über 200 Mitwirkende jeden Alters mit von der Partie beim Heimatspiel „Die Schutzfrau von Münnerstadt “. Schnitter und Schnitterinnen, Studenten, Knaben, Mädchen, Stadtknechte, Trommler und Pfeifer, Mönche und Klosterknechte, Bürger und Bürgerinnen der Stadt bevölkern die Bühne.

Die Spielleitung hat Franz Wüst, bei den Proben hat Uwe Gröschel vom Theater Schloss Maßbach hilfreiche Tipps gegeben.
Hannah Lieb springt kurzfristig ein
Für Hannah Lieb war diese Aufführung eine Premiere. Eigentlich sollte die 18-Jährige erst im kommenden Jahr die Rolle der Ottilia, der jungen, blondgelockten Tochter des Oberbürgermeisters, übernehmen, musste nun aber relativ kurzfristig einspringen.

Sie hat ihre Sache hervorragend gemacht, sagen auch Fachleute.
Gabriele Knoch verabschiedet sich
Für Appolone, auf der Bühne ihre Mutter, war es jedoch ein Abschied. Gabriele Knoch, die 19 Jahre lang die Frau des Oberbürgermeisters spielte, geht nun in den Heimatspiel-Ruhestand.
Nächste Aufführungen
Am nächsten und am übernächsten Wochenende geht es weiter. Am Samstag, 2. September, gibt es ab 15 Uhr auf dem Anger Lagerleben mit Bewirtung, Hans-Sachs-Spielen, Tänzen und Schwertkämpfen.

Am Sonntag, 3. September, wird um 13 Uhr am Rathaus wieder die Feldkasse eingeholt, um 13.45 Uhr startet am Oberen Tor der Festumzug und um 14.30 Uhr wird das Heimatspiel aufgeführt.
Letzte Gelegenheit für das Heimatspiel
Die letzte Gelegenheit, dieses Jahr noch das Heimatspiel zu sehen, bietet sich am Sonntag, 10. September. Nochmals wird um 13 Uhr die Feldkasse am Rathaus eingeholt, findet um 13.45 Uhr der Festumzug statt und startet um 14.30 Uhr die letzte Aufführung.

Karten gibt es wie üblich an der Tageskasse sowie im Vorverkauf (Heimatspielgemeinde, Tel. 09733/3330, info@heimatspiel-muennerstadt.de, heimatspiel-muennerstadt.de).
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