Das Theater hat im beschaulichen Thundorf im Landkreis Bad Kissingen hat Tradition. Gespielt wurde irgendwie schon immer, erzählen die Menschen in der 1100-Seelen-Gemeinde gerne. Früher noch organisiert durch die örtliche Kolpingfamilie und den Sportverein, entwuchs aus diesen vor 23 Jahren die Theatergruppe Thundorf: Eine Laienspielgruppe, die mit ihren kurzweiligen Stücken nicht nur Unterhaltung bieten möchte, sondern auch einen positiven Beitrag für die Gesellschaft leisten will, wie es Peter Göbel, seit dem ersten Tag dabei, beschreibt.
Fast 60.000 Euro hat die Theatergruppe Thundorf seit 2001 gespendet
"Wir sind fest davon überzeugt, dass bürgerschaftliches Engagement eine essenzielle Stelle unserer Gesellschaft ist und möchten unseren Beitrag dazu leisten, diese Werte zu fördern und zu stärken", so der 67-Jährige. Seit 2001 schon kommt ein Großteil der Einnahmen der Theatergruppe sozialen Zwecken zugute. Egal, ob direkt vor der Haustüre, oder eben da, wo es am nötigsten ist.

Zusammengekommen sind über die Jahre und Jahrzehnte Spendengelder in Höhe von fast 60.000 Euro. Davon profitiert haben örtliche Vereine, der Kindergarten oder die Kinderkrebshilfe in Würzburg, aber auch der Katastrophenschutz in Ahrweiler, um nur einige Auszüge aus der langen Liste der unterstützten Projekte zu nennen. Die Spendensumme seit 2001: 58.742,60 Euro.
Wer eine Spende erhält, entscheidet die Gruppe als Team. 18 Männer und Frauen im Alter von 33 bis 76 Jahren sind Mitglieder der Theatergruppe Thundorf. Teilweise aktiv auf der Bühne, teilweise eher hinter dem Vorhang. Sechs von ihnen verraten, warum sie ehrenamtlich mitmachen.
1. Hilmar Kehl (76) aus Rothhausen ist der Regisseur der Theatergruppe Thundorf

"Nach meiner Bundeswehrzeit habe ich mit 25 angefangen, in Thundorf Theater zu spielen. Mittlerweile bin ich Regisseur bei unseren Stücken. Mir gibt das Miteinander sehr viel, es macht unheimlich Spaß. Es hat sich über die Jahre immer weiter entwickelt und wenn man dabei noch etwas Gutes tut, ist das toll."
2. Marius Braun (33) aus Thundorf stand schon als Kind mit der Theatergruppe auf der Bühne

"Zum ersten Mal habe ich als Kind mitgespielt, da war ich vielleicht zehn Jahre alt. Ich bin im Moment der Jüngste in der Gruppe. Das spielt aber überhaupt keine Rolle. Bei uns kommt jeder mit jedem klar. Das Gemeinschaftsgefühl ist das, was es ausmacht."
3. Gudrun Göbel (66) aus Thundorf wurde schnell vom Theaterfieber infiziert

"Ich komme aus einem Nachbarort und habe es dann erstmal ausprobiert. Aber dann hat mich das Theaterfieber nicht mehr losgelassen. Es ist eine tolle Gemeinschaft, wir lachen wahnsinnig viel. Was dem einen nicht einfällt, fällt dem anderen ein. Jeder bringt sich mit ein. Ich suche die Stücke zwar erstmal aus, aber ob es dann wirklich passt, entscheiden wir gemeinsam."
4. Alfons Braun (68) aus Thundorf spielt seit mehr als 40 Jahren Theater

"Ich bin seit mehr als 40 Jahren dabei, habe 1981 zum ersten Mal gespielt, und mache das wirklich mit viel Herzblut. Als ich damals gefragt wurde, dachte ich, die spinnen doch. Dann hat es aber doch Spaß gemacht und seitdem spiele ich eben mit. Es lässt einen nicht mehr los."

5. Peter Göbel (67) aus Thundorf kümmert sich um das Management der Gruppe

"Ich habe bis 2016 mitgespielt. Inzwischen kümmere ich mich um das Drumherum. Als wir uns als Theatergruppe selbständig gemacht haben, haben wir gesagt, dass Vereine mit Spendenanträgen auf uns zukommen sollen. Wir entscheiden dann gemeinsam, wohin unsere Spenden gehen. In der Gruppe unternehmen wir viel zusammen. Das Gesellige gibt einem unheimlich viel."
6. Ansgar Gessner (61) aus Thundorf hatte mit 13 Jahren seinen ersten Auftritt

"Das erste Mal habe ich 1976 gespielt, mit 13 Jahren. Ich bin über meine Brüder dazu gekommen, die beide auch dabei waren. Die Gruppendynamik macht es einfach aus. Aber natürlich wollen wir auch gut spielen und freuen uns, wenn das Publikum zufrieden ist. Es ist toll, wenn die Zuschauer mitgehen und applaudieren, alles andere wäre gelogen."

Die Aktion "Zeichen setzen!"Die Aktion "Zeichen setzen!" zeichnet seit über 20 Jahren beispielhafte ehrenamtliche soziale Initiativen aus. Eine Jury wählt unter den Bewerbungen aus. Immer im Spätherbst werden dann vier Preise – dotiert mit 500 bis 3000 Euro – verliehen.Initiativen können sich entweder selbst bewerben - oder sie werden von Dritten vorgeschlagen. Jede und jeder kann Personen oder Gruppen nennen, die Wichtiges zum Gemeinwohl beitragen. Eingereicht werden können Projekte und Initiativen aus Unterfranken und dem benachbarten Main-Tauber-Kreis.Bewerbungen sind bis einschließlich 30. September 2024 möglich. Bitte schreiben Sie an:Main-Post, Aktion "Zeichen setzen!", Berner Straße 2, 97084 Würzburg, E-Mail: zeichensetzen@mainpost.deOder: Lernwerk Volkersberg, Volkersberg 1, 97769 Bad Brückenau, E-Mail: zeichensetzen@volkersberg.deInformationen rund um die Aktion, die Bewerbung, die Kriterien sowie erschienene Beiträge finden Sie unter www.mainpost.de/zeichensetzen und www.lernwerk.volkersberg.de.Quelle: Main-Post