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HAMMELBURG: Ferienjobs sind Mangelware

HAMMELBURG

Ferienjobs sind Mangelware

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    Ideen und Eigeninitiative sind gefragt, wenn Schüler in den Ferien etwas Geld verdienen wollen.Rauh
    Ideen und Eigeninitiative sind gefragt, wenn Schüler in den Ferien etwas Geld verdienen wollen.Rauh Foto: FOTO

    Wie auch in anderen Städten haben Hammelburger Schüler und Studenten in diesem Jahr weniger Chancen auf eine Aushilfsarbeit für einige Wochen. Georg Porkristl von der FAG Kugelfischer Georg Schäfer KG in Elfershausen, deren Mitarbeiter seit mehreren Monaten Kurzarbeit haben, bringt es auf den Punkt: „In den Ferien bei uns zu jobben, ist aufgrund der derzeitigen Situation nicht möglich.“

    Bei der Stolz GmbH & Co. KG in Hammelburg sieht es anders aus: „Wir haben etwa fünf Ferienjobs vergeben“, sagt Alexander Stolz. Zwischen zwei und vier Wochen werden die jungen Leute auf der Baustelle helfen. Stolz hat sogar bemerkt, dass es dieses Jahr eine höhere Nachfrage gab. Vielleicht, weil andere Firmen noch mehr von der Wirtschaftskrise betroffen sind als die Baubranche, so seine Vermutung.

    Keine Jobs in der Gärtnerei

    In der Gärtnerei Schlereth, erklärt Christoph Schlereth, habe man in vergangenen Jahren schon Ferienjobber beschäftigt, in diesem Jahr wird das aber nicht der Fall sein. Das liegt aber nicht nur an der Wirtschaftskrise. Nach dem Tod seines Vaters gebe es in der Gärtnerei einiges zu regeln. „Ich muss erst einmal richtig Fuß fassen.“ Aber: Auch der Bedarf an Pflanzen sei in den letzten Jahren gesunken, „vielleicht bedingt durch einen gesellschaftlichen Wandel“.

    Im Sommer, so Schlereths Erfahrung, sei zudem generell weniger zu tun als im Frühjahr und Herbst. „Oft werden nur Kleinigkeiten nachgekauft.“ Hinzu komme der „schlechte Sommer“ in diesem Jahr. „Heiß und nass, da wird nicht viel im Garten gearbeitet.“ In den vergangenen Jahren, sagt Schlereth, hätten die Aushilfskräfte bei Aufräumarbeiten in der Gärtnerei oder bei Kulturarbeiten geholfen. „Sie sollten aber schon geeignet sein und die Sache ernst nehmen.“ Er habe schon erlebt, dass jemand nach zwei Tagen nicht mehr aufgetaucht sei. Ausschließen will Schlereth nicht, dass er im nächsten Jahr wieder Ferienjobs anbietet.

    In der Zweigniederlassung der Firma Oerlikon Textile Components GmbH in Hammelburg sieht es dieses Jahr durch die Wirtschaftskrise düster aus: „Auch wir haben Kurzarbeit und können deshalb nicht wie sonst Werkstudenten oder Schüler in den Ferien einstellen“, sagt Verwaltungsleiter Ullrich Heussner. In den vergangenen Jahren hätten jeweils vier junge Leute die Möglichkeit gehabt, in der Montage mitzuhelfen, „dieses Jahr haben wir nur einen Werksstudenten für drei Wochen bei uns“. Heussner hofft aber, im nächsten Jahr wieder mehr Ferienjobs vergeben zu können. Die Schüler und Studenten hätten der Firma bei Kapazitätsengpässen, gerade in der Ferienzeit, immer sehr geholfen.

    Bei der Firma perma-tec in Euerdorf sieht es ähnlich aus. Grundsätzlich hätten sie immer Ferienjobber eingestellt, doch bei der momentanen Kurzarbeit sei das nicht möglich, sagt Jürgen Schäfer, Leiter für Finanzen und Administration.

    Nachgefragt bei der Stadt Hammelburg heißt es, dass es keine Ferienjobs gibt. Das habe aber nichts mit der allgemeinen Krise zu tun, sondern sei schon lange gang und gäbe. Man sei mit Praktikanten ausreichend bestückt.

    Auch in der städtischen Weinkellerei, die früher viele Ferienjobber beschäftigte, sinkt der Bedarf erheblich, sagt der Winzer- und Kellereimeister der Stadt, Martin Warmuth. In den vergangenen Jahren seien die Arbeiten immer spezieller geworden, außerdem sei stark auf Maschinen umgerüstet worden. Die jungen Leute von heute brächten manche Voraussetzungen leider nicht mehr mit, meint Warmuth. So zum Beispiel den Schlepper-Führererschein, „denn damals kamen viele aus einem eigenen landwirtschaftlichen Betrieb“. Mehr als für den Sommer ist er auf der Suche nach Leuten für die Weinlese ab Mitte September. Dies sei für die Schüler allerdings weniger attraktiv, da dann die Sommerferien vorbei sind.

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