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Geroda: Feuer-Inferno im Landkreis Bad Kissingen: Scheunenbrand in Geroda greift auf Häuser über

Geroda

Feuer-Inferno im Landkreis Bad Kissingen: Scheunenbrand in Geroda greift auf Häuser über

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    Großbrand am Mittwochnachmittag in Platz, einem Ortsteil von Geroda (Lkr. Bad Kissingen).
    Großbrand am Mittwochnachmittag in Platz, einem Ortsteil von Geroda (Lkr. Bad Kissingen). Foto: Alexander Marx

    Bei einem Großfeuer sind am Mittwochnachmittag in Platz, einem Ortsteil von Geroda (Lkr. Bad Kissingen) in der Rhön, mehrere Gebäude in Flammen aufgegangen. Ein Polizeisprecher berichtete von einem Scheunenbrand, der sich auf mehrere benachbarte Häuser in dem kleinen Dorf ausbreitete. Betroffen sind bis zu zehn Gebäude.

    Rund 200 Feuerwehrleute sind im Einsatz, der Brand soll mittlerweile unter Kontrolle sein. Die Löscharbeiten dauern allerdings noch an. Nach Informationen der Polizei gibt es derzeit eine "leicht verletzte Person". Über die Brandursache herrscht noch Unklarheit.

    Hinweise über schwerwiegend Verletzte liegen nach derzeitigem Ermittlungsstand nicht vor, so die Polizei. Einige Anwohner und Einsatzkräfte haben jedoch Rauchgase eingeatmet und werden daher vor Ort vom Rettungsdienst untersucht, der vorsorglich ebenfalls mit einem Großaufgebot im Einsatz ist.

    Die Kriminalpolizei Schweinfurt hat noch am Nachmittag vor Ort die weiteren Ermittlungen übernommen.

    Scheunenbrand mit drastischen Ausmaßen

    Fast 200 Einsatzkräfte von 20 Feuerwehren waren ab Mittwochnachmittag im Einsatz. Die Ursache war ein Scheunenbrand, der drastische Ausmaße annahm. Das Feuer sprang über die Straße, sodass beiderseits des Straßendorfes Gebäude – auch Wohnhäuser – in Flammen standen. Bis zu zehn Gebäude brannten ab, je nachdem, wie man Doppelhäuser und -höfe zählt.

    Bei dem Brand am Mittwochnachmittag waren rund 200 Feuerwehrkräfte im Einsatz.
    Bei dem Brand am Mittwochnachmittag waren rund 200 Feuerwehrkräfte im Einsatz. Foto: Johannes Schlereth

    Durch den Brand hat sich – bis Redaktionsschluss – eine Person verletzt. Wie hoch der Sachschaden ist, lässt sich noch nicht bemessen. "Es ist ein massiver Brand", sagte Kreisbrandmeister Alexander Marx, der für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Die erste Alarmierung ging um 15.15 Uhr raus. Schon während der Anfahrt der Feuerwehr wurde aus der brennenden Scheune ein Vollbrand. Die Ursache für das Feuer war am Abend noch unklar.

    Am frühen Abend glimmten die Trümmer noch, Rauch stand in den Straßen. "Solange das noch qualmt, können wir noch keine Brandermittler ranlassen", so Andy Laacke, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Unterfranken. Aufgrund des Vollbrands wurde die Integrierte Leitstelle (ILS) aktiv und alarmierte weitere Wehren nach. Schon beim ersten Alarm hatte die ILS 14 Wehren zum Einsatzort gerufen. Weitere sollten folgen – darunter sogar die Feuerwehr der Bundeswehr.

    "Die Fässer der Landwirte sind ein Segen."

    Kreisbrandmeister Alexander Marx

    Das war notwendig, denn die exponierte Lage und der Wind führten zu einem Funkenflug. Die drastische Folge: Der Brand griff auf andere Gebäude über. Schnell war den Wehren klar, dass die normale Menge an Löschwasser für ein solches Inferno nicht ausreicht. Und das, obwohl zahlreiche wasserführende Fahrzeuge vor Ort waren und der Landkreis in der Hinsicht gut aufgestellt ist.

    Einige Anwohnerinnen und Anwohner atmeten offenbar Rauchgase ein und wurden vom Rettungsdienst betreut.
    Einige Anwohnerinnen und Anwohner atmeten offenbar Rauchgase ein und wurden vom Rettungsdienst betreut. Foto: Johannes Schlereth

    Deshalb traten die Landwirte auf den Plan. Mit Güllefässern brachten sie das Wasser aus den umliegenden Orten wie Waldfenster nach Platz, einem Ortsteil von Geroda. Im Bereich des Ortseingangs in Richtung Waldfenster befand sich die Übergabestelle für das Wasser. "Die Fässer der Landwirte sind ein Segen. Damit bekommen wir auf einen Schlag zwischen 6000 und 10.000 Liter Wasser", sagte Marx. "Ohne die Landwirte wäre es mit dem Wasser knapp geworden."

    Wasser aus den Sammelbehältnissen zur Einsatzstelle gepumpt

    Von Sammelbehältnissen mit einem Fassungsvermögen von bis zu 25.000 Litern pumpten die Wehrleute das Wasser dann in Richtung der Einsatzstelle. Die befand sich nach dem Übergreifen der Flammen im Bereich rund um die Oehrberger Straße, die Marktstraße und den Gassenweg. Rund um das Areal hatten sich die Wehren positioniert, um gemeinsam gegen die Flammen vorzugehen. "Es wurde von allen Seiten gelöscht", so Marx. "Wir haben Abschnitte gebildet, um den Brand in den Griff zu kriegen. So konnten wir verschiedene Schwerpunkte setzen ", erklärte Marx das Vorgehen bei den Löscharbeiten.

    Schon von weitem war die Rauchsäule zu sehen.
    Schon von weitem war die Rauchsäule zu sehen. Foto: Johannes Schlereth

    In manchem Abschnitt hatten die Feuerwehrleute mehr zu kämpfen als in anderen, weil immer wieder Flammen züngelten. Um zu verhindern, dass die mittlerweile gedroschenen Felder ebenfalls den Flammen zum Opfer fallen, erwiesen sich die Landwirte erneut als Hilfe. Sie zogen einen Brandriegel, sodass die Stoppelbrache sich nicht entzünden konnte.

    Landwirte und Feuerwehr arbeiteten Hand in Hand

    Das beherzte Eingreifen und die Zusammenarbeit zwischen Landwirten und Feuerwehr zeigte Wirkung: Es gelang, das Feuer unter Kontrolle zu bekommen. Das Einsatzende war jedoch zu Redaktionsschluss noch nicht abzusehen. Marx wagte vor Ort bereits eine Prognose: "Ich vermute, dass Wehren bis Mitternacht mit den Nachlöscharbeiten zugange sind."

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