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Hammelburg: Über 1000 Fans sehen Derbysieg des TSV Oberthulba

Hammelburg

Über 1000 Fans sehen Derbysieg des TSV Oberthulba

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    Über weite Phasen war das Duell des TSV Oberthulba (in Rot) gegen die SG Frankenbrunn eine sehr zähe Angelegenheit vor den über 1000 Fans in Hammelburg
    Über weite Phasen war das Duell des TSV Oberthulba (in Rot) gegen die SG Frankenbrunn eine sehr zähe Angelegenheit vor den über 1000 Fans in Hammelburg Foto: Hartmann

    Relegation um einen Platz in der Kreisklasse

    TSV Oberthulba – SG Frankenbrunn/Obererthal/Thulba II 3:0 (0:0)

    Die Sprechchöre der Fans nahm Christian Herrlein Glückselig zur Kenntnis. Matchwinner. Und das in der Relegation, die ja auch ein Derby war. Vor über 1000 Zuschauern in Hammelburg. Das musste ja runtergehen wie Öl. Mit seinem Doppelpack in der zweiten Halbzeit hatte der Stürmer maßgeblichen Anteil daran, dass der TSV Oberthulba auch in der neuen Saison in der Kreisklasse spielt.

    15 Treffer hatte Herrlein in der abgelaufenen Saison für die Öwerdöllwer Buam erzielt. Trotzdem drohte der Abstieg, weil die Mannschaft zu oft unter ihren Möglichkeiten geblieben war. „Wir sind ja gut in die Saison gekommen, hatten viele Punkte geholt. Und wir hatten eine überragende Wintervorbereitung, ehe wir wieder in eine Negativ-Spirale reingeschlittert sind. Dann verkrampft man, dann geht es im Kopf los und kann sein Potenzial nicht komplett abrufen“, versuchte sich Spielertrainer Markus Kaufmann kurz nach dem Abpfiff an einer Saison-Analyse.

    Mehr geschafft denn glücklich wirkte nach Spielende der 32-Jährige, der vor und ebenso im Spiel immer wieder taktische Entscheidungen treffen musste. Dass ausgerechnet sein bester Stürmer zunächst im defensiven Mittelfeld auflief, war für den Gegner eine vielleicht sogar willkommene Überraschung.

    „Ich hatte die ganze Saison vorne gespielt und zum Glück meine Tore gemacht. Aber aufgrund einiger Ausfälle bei uns musste ich auf der Sechser-Position beginnen. Da habe ich mich aber nicht so wohl gefühlt“, gab Herrlein zu, dessen Aktions-Radius ebenso überschaubar blieb wie die Qualität der Begegnung in den ersten 45 Minuten.

    Wolkenverhangenen war der Himmel, aber die Sonne fand immer wieder ihre Lücken und beheizte regelrecht das sattgrüne Spielfeld. Gewiss mit ein Grund, warum sich beide Parteien mit hartnäckiger Defensivarbeit begnügten und nicht zu früh ins Risiko gingen vor den offiziell 1048 Zuschauern. Aufgrund der langen Schlangen an der Tageskasse wurde die Partie erst mit zehnminütiger Verspätung von Schiedsrichter Martin Maier angepfiffen.

    Während beide Fan-Blocks schnell das Gaspedal durchdrückten und für eine tolle Atmosphäre sorgten, herrschte vor den Toren oft gähnende Langeweile. „Wir wollten den Gegner erstmal anschnuppern und keine Fehler machen. Aber der geordnete Spielaufbau hat nur bedingt funktioniert. Nach der Mittellinie war Feierabend“, sagte SG-Trainer Oliver Graup.

    Klägliche Weitschüsse 

    Oberthulbas beste Offensiv-Szenen gingen auf das Konto von Jan Schmitt, der erst im letzten Moment geblockt wurde, dann Pech hatte mit seinem Volleyschuss an die Latte nach einer Freistoßflanke. Nah dran am Frankenbrunner Führungstreffer war Luca Pfülb, der von Markus Kaufmann ausgebremst wurde. Bezeichnend waren kurz vor dem Pausenpfiff die kläglichen 40-Meter-Weitschüsse von Dominik Metz und Christian Herrlein.

    „Stimmt, das war offensiv viel zu wenig. In die zweite Halbzeit sind wir gut gestartet und wollten für mehr Druck sorgen, aber dann waren wir offen wie ein Scheunentor“, kommentierte Oli Graup den Rückstand seiner Elf, als Herrlein nach perfektem Zuspiel SG-Keeper Julius Heilmann keine Chance ließ. Dass sich beim Torjubel Teamkollege Dominik Metz verletzte und ausgewechselt werden musste, blieb hernach eine Anekdote, über die alle TSVler lachen konnten.

    Keine zehn Minuten später hatte Herrlein ja ein zweites Mal geknipst, dabei seinen Widerpart mit feiner Körpertäuschung genarrt. „Zum Glück bekam ich zwei gute Bälle durchgesteckt. So ein Spiel und das gegen diesen Gegner erlebt man vielleicht einmal im Leben. Dass es so ausgeht, ist natürlich perfekt“, freute sich der Doppeltorschütze.

    Für Stadion-Atmosphäre sorgten die Fan-Lager beider Teams. Unser Bild zeigt die Anhänger des TSV Oberthulba.
    Für Stadion-Atmosphäre sorgten die Fan-Lager beider Teams. Unser Bild zeigt die Anhänger des TSV Oberthulba. Foto: Hartmann

    Dass der TSV-Kapitän nach dem Seitenwechsel wieder auf seiner gewohnten Position spielte, lag auch an der verletzungsbedingten Auswechslung von Altmeister Michael Markert, der weite Teile der Saison verpasst und sich noch einmal in den Dienst der Mannschaft gestellt hatte. „Die Relegation ist maximal verrückt. Das habe ich schon in meiner Thulbaer Zeit mitgemacht, als es um den Aufstieg ging. Und jetzt eben mit Oberthulba in so einem Derby, wo jeder jeden kennt. Am Ende braucht man stets auch das Spielglück “, sagte Markus Kaufmann, der seinen Vertrag unlängst um ein weiteres Jahr verlängerte.

    Der Anschlusstreffer lag durchaus in der Luft, weil Sebastian Gah den Pfosten traf, der Schuss von Tizian Manger von einem Oberthulbaer Körper geblockt wurde und Max Heinrich verzog. Zum Endstand traf schließlich nach einem Konter Sebastian Weidner, der kurz zuvor in ähnlicher Position noch am SG-Keeper hängen geblieben war.

    Max Heinrich beerbt Oliver Graup

    „Glückwunsch an Oberthulba. Der Aufstieg wäre schön gewesen, aber der Sieg war für uns nicht überlebenswichtig als eigentliche zweite Mannschaft. Wenn wir in der neuen Saison wieder eine gute Rolle in der A-Klasse spielen, kann ich damit sehr gut leben“, sagte Graup in seinem letzten Spiel als SG-Coach. „Mein Schwerpunkt liegt künftig auf der Jugendarbeit. Aber ich werde meinen Nachfolger Max Heinrich aus der zweiten Reihe so gut wie möglich unterstützen.“

    Tore: 1:0, 2:0 Christian Herrlein (52., 61.), 3:0 Sebastian Weidner (90.+3).

    TSV Oberthulba: Hofmann – Reuter, Kiesner, Lerpscher, Hüfner – Kaufmann, Herrlein, Markert, Lutz - Schmitt, Metz; eingewechselt: Römmelt, Weidner, Straub, Werner.

    SG Frankenbrunn: Heilmann – Pfülb, Wagenmann, Rüger, Hirt – S. Gah, Fella, Manger - Biemüller, Döll, Heinrich ; eingewechselt: Genzler, Büchner, Lutz, Gerlach, Wolf.

    Der Matchwinner am Megafon: Oberthulbas Kapitän und Doppeltorschütze Christian Herrlein.
    Der Matchwinner am Megafon: Oberthulbas Kapitän und Doppeltorschütze Christian Herrlein. Foto: Hartmann
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