16 Juden aus Geroda waren unter den 2069 Menschen aus Unterfranken, die vom NS-Staat über Würzburg und Kitzingen in die Vernichtungslager nach Osteuropa deportiert worden sind. Deshalb möchte sich die Marktgemeinde Geroda am dem sich ständig erweiternden Denkmal „DenkOrt Deportationen 1941 - 1944“, das sich vor dem Würzburger Hauptbahnhof befindet, beteiligen.
Ein Gepäckstück bleibt in Geroda
Und zwar mit einem künstlerisch gestalteten Gepäckstück, dessen „Zwilling“ in der Heimatgemeinde aufgestellt wird. Das Thema war bereits in der Marktgemeinderatssitzung im Dezember diskutiert worden. In der jüngsten Sitzung stellte Michael Stolz vom Verein DenkOrt Deportationen das Projekt dem Ratsgremium detailliert vor.
Laut Bürgermeister Alexander Schneider stehe der Gemeinderat dem positiv gegenüber, denn „Erinnerung ist wichtig“. Schon viele Jahre versuche die Gemeinde, die örtliche Judenschule und Synagoge der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Jedoch habe sich das Amt für Denkmalpflege quergestellt. Das Gebäude verfalle. Deshalb habe die Gemeinde so lange gezögert, am Projekt teilzunehmen. Vorschläge, mit welchem Gepäckstück und aus welchem Material man sich beteiligen will, sollen jetzt eingeholt werden. Martin Hentschel aus Platz legte in der Sitzung eine Dokumentensammlung von damaligen jüdischen Bürgern vor und bat um Erlaubnis, diese anderen Archiven weiterzuleiten. Dies könne jedoch nur in gescannter Form erfolgen, hieß es.
Wer soll geehrt werden?
Gegen die Anträge auf Baugenehmigung eines Bungalows mit Carport und eines Einfamilienhauses mit Doppelgarage, Sommerküche und Poolhaus, beide in der Rhönstraße in Platz, hatte das Gremium keine Einwände. Falls dort jedoch ein Brunnen gebohrt werden sollte, muss die Zustimmung der Gemeinde eingeholt werden. Bürgermeister Alexander Schneider rief die Ratsmitglieder auf, in Frage kommende Sportler zu benennen, die beim diesjährigen Sport-Empfang geehrt werden könnten. Gleiches gilt für Persönlichkeiten aus der Marktgemeinde, die für den Kulturehrenbrief relevant sein könnten.
1000 Euro spendete im vergangenen Jahr das Bayernwerk für den Gerodaer Kindergarten, sagte der Bürgermeister . Weitere 6900 Euro an Spenden gingen vom Wohnmobilstellplatz in Geroda ein, etwas weniger als im Vorjahr. Weiter informierte Schneider über die Veranstaltung der Brückenauer Rhönallianz am 24. Januar in der Schondratalhalle in Schondra. Anlässlich des zehnjährigen Bestehens gibt es einen Rückblick über die Umsetzung ILE (Integrierte Ländliche Entwicklung) und eine anschließende Podiumsdiskussion. Thema ist der ländliche Raum in der Bundesrepublik.