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BAD KISSINGEN: Gerüchte um Disco Look

BAD KISSINGEN

Gerüchte um Disco Look

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    Es geht ganz schön rund im Look. In Besucherkreisen kreisen Gerüchte. Sie betreffen die blue basement entertainment group, die nach ihrem Anfangserfolg mit der Kissinger Diskothek auch im Raum Schweinfurt und in Karlstadt für Furore sorgte. Ganz von ungefähr kommen die Gerüchte nicht. Hinter den Kulissen fliegen die Fetzen.

    Dies bestätigt einer, der sich einen Namen erarbeitet hat und kräftig mitmischt in der Disco-Szene: Edgar Gleinser aus Oerlenbach, einst Coca-Cola-Chef in Knetzgau, dann Vorstandsvorsitzender der Staatlichen Mineralbrunnen AG in Bad Brückenau und nach seiner Pensionierung jener Mann, der als Vorsitzender des FC 05 Schweinfurt dessen Insolvenz abwickelte und gern mit den Attributen Sponsor, Gönner und Hauptgläubiger umschrieben wird.

    Gleinser ist ein Mann der klaren Worte – auch wenn's um seine Geschäftspartner geht. Seine Geschäftspartner im Look, das sind Tobias Wahler und Frank Zitzmann, die beiden verbliebenen blue-basement-Geschäftsführer. Diese haben Gleinser, der im September seinen 70. Geburtstag feierte, und seinen 31-jährigen Sohn Michael Gleinser zum Jahresanfang mit ins Boot genommen. Betreiber der einzigen Kissinger Disco ist seitdem die Look GbR. Deren Anteile teilen sich jeweils zur Hälfte Vater und Sohn Gleinser sowie blue basement.

    Christian Metz übrigens ist nicht mehr dabei: Der Dritte im Bunde jener damals allesamt 21-jährigen Ebenhäuser, die blue basement 2001 gründeten und zwei Jahre später das Look eröffneten, ist vor mehr als einem Jahr ausgestiegen.

    Neun Monate nach Gründung der Look GbR kracht es nun ganz ordentlich. Gleinser begnügt sich mit viel sagenden Andeutungen. „Ein Segen“ sei es für das Look gewesen, dass er sich in betriebswirtschaftliche und finanzielle Angelegenheiten eingebracht habe. Er sei „heilfroh, die Herren an die Kandare genommen“ zu haben. „Da sind natürlich die Fetzen geflogen“, so der ehemalige Getränke-Manager. Für ihn aber sei es „natürlich“, dass es „unter Gesellschaftern auch mal Meinungsverschiedenheiten“ gebe.

    „Wenn sie so weiterwirtschaften“, setzte Gleinser seinen Geschäftspartnern am Dienstag das Messer auf die Brust, „ist das der sichere Ruin.“ Wobei er auch ein gewisses Verständnis zeigt: Blue basement habe wahrlich viel investiert, nicht nur in Bad Kissingen, sondern auch in Schweinfurt und in Karlstadt.

    In Schweinfurt hat blue basement den Rückzug schon hinter sich: An der Diskothek Mad im Stadtteil Oberndorf sind sie nicht mehr beteiligt. Dort hatten sie erst im vergangenen Jahr Personal und Konzept mit eingebracht, nachdem sie ihre Disco Eastside nach fünf Jahren wegen Streitigkeiten mit dem Vermieter hatten aufgeben müssen. Alleinige Mad-Betreiber sind mittlerweile Vater und Sohn Gleinser.

    Auch in Karlstadt sind Wahler und Zitzmann nicht mehr aktiv. Dort hatte blue basement Ende 2005 die Diskothek Delight eröffnet. Diese lief nur zeitweise gut, machte im Februar 2008 erstmals dicht. Im November 2009 unternahmen Wahler und Zitzmann einen zweiten Anlauf, seit August dieses Jahres aber ist dort nun endgültig Schluss.

    Investiert hatten sie schließlich auch im Zentrum Schweinfurts. Dort hatte blue basement das Tabasco und den S-Club 2007 zu einer Einheit als Saya-Club zusammengefasst – um es im April dieses Jahres wieder aufzuteilen, und zwar in den Live-Club Hemingway und das Steakhaus Fuego. Betreiber dieser beiden Lokalitäten ist derzeit noch blue basement allein. Doch sind sie auch Inhalt jener intensiven Gespräche mit den Gleinsers. Er sei schon in Vorleistung gegangen, so Gleinser, eine Zusammenarbeit sei denkbar, die Verhandlungen aber würden noch laufen.

    Erst das Look, dann Schweinfurt, dann Karlstadt – „das waren schon Brocken, die man verdauen muss“, kommentiert Edgar Gleinser diese rasante Entwicklung von blue basement.

    Das Look bleibe auf jeden Fall geöffnet, sagt der ehemalige Getränke-Manager. Wenn das Geschäft so weiterlaufe wie bisher, dann sei er zufrieden. Gerüchte, wonach Beschäftigte ihrem Monatslohn, Gläubiger ihrem Geld hinterherlaufen, würden entweder von der Konkurrenz gestreut oder stammten aus früheren Zeiten, so der gebürtige Schwabe. Die Look GbR jedenfalls komme „allen Zahlungsverpflichtungen pünktlich nach“. Wobei er betont: Die Look GbR sei „nicht identisch“ mit blue basement.

    Im Hintergrund aber, so Gleinser weiter, müsse sich „zum Jahresende hin etwas bewegen“. Erzwingen werde er es nicht, aber: „Wenn es nicht anders möglich ist“, werde er das Look auch alleine betreiben.

    Wahler und Zitzmann verhandeln derzeit täglich mit Gleinser, halten sich aber bedeckt. Es gebe interne Probleme, räumt Wahler auf Anfrage ein. Aber er setze alles daran, „eine Lösung zu finden.“ Am Mittwoch blieb das Look geschlossen. Am Wochenende aber soll's dort wieder rund gehen. Diesmal innendrin.

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