Der Schock - er sitzt bei allen Beteiligten tief - auch wenn die Feuerwehren gemeinsam mit den Landwirten der Flammen Herr wurden. Bis zu zehn Gebäude brannten ab, je nachdem, wie man Doppelhäuser und -höfe zählt. Beim Brand verletzte sich eine Person leicht. 23 Menschen nahm sich der Rettungsdienst etwa aufgrund von Atembeschwerden an. Denn nicht nur eine Scheune wurde Raub der Flammen, sondern auch bewohnte Gebäudeteile.
Wie hoch der Schaden genau ist, lässt sich laut Bürgermeister Alexander Schneider , der den Brand entdeckte und selbst meldete, derzeit noch nicht bemessen. Die Polizei spricht in einer Pressemitteilung von "Sachschaden in großer sechsstelliger Höhe".
Laut der Behörde sollen sich in einer Scheune eingelagerte Heuballen durch direkte Sonneneinstrahlung selbst entzündet haben. Alle sieben Menschen, die ihre Gebäude - sei es aus Sicherheitsgründen oder aufgrund von Brandschäden - verlassen mussten, sind sicher untergekommen. "Was weiter benötigt wird, zeigt sich in den nächsten Tagen", betont der Rathauschef Alexander Schneider , der seit Brandbeginn im Einsatz ist-Fast wie die Wehren aus Platz und Geroda, die am Donnerstagmittag ebenfalls noch vor Ort waren, um die Brandwache sicherzustellen.
"Die Feuerwehren haben etwa bis Mitternacht gelöscht. Im Lauf der Nacht hat man dann mit dem Bagger Gebäudeteile abgetragen", sagt Kreisbrandmeister Alexander Marx, der im Landkreis Bad Kissingen für die Öffentlichkeitsarbeit der Feuerwehren zuständig ist. Das war notwendig - durch den Brand waren Giebel und Dachstühle teils einsturzgefährdet. "Bis zum Donnerstagmorgen musste dann noch drei mal gelöscht werden. Das Feuer hat hie und da noch mal aufgeflackert." Um 6.30 wurde die Einsatzleitung aufgelöst und die Feuerwehr, die im Schichtdienst tätig war wurde abgelöst.
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Insgesamt waren rund 200 Einsatzkräfte von 20 Wehren in Platz . Viele davon mit wasserführenden Fahrzeugen und ihren Atemschutzgeräteträgern. Zu einer Knappheit bei den Pressluftflaschen kam es dennoch nicht. Das war der guten Organisation geschuldet. "Bei so einem Ereignis wird das Atemschutzzentrum alarmiert. Entweder werden Flaschen aus dem Vorrat hingefahren, oder Logistikfahrzeuge fahren mit den leeren Flaschen zum Befüllen los", erklärt Marx.
Die Hürde mit dem Löschwasser
In Platz entstanden mehrere Flaschenlager, an denen vor Ort gefüllt wurde. "Dass genug Pressluftflaschen vorhanden sind, um das Feuer effektiv zu bekämpfen, muss man im Hinterkopf haben." Eine weitere Hürde für die Wehren war die Wasserversorgung . "Bei Planungen geht man nicht davon aus, dass sechs oder mehr Gebäude gleichzeitig in Flammen stehen. Da wird die Wasserversorgung immer an ihre Grenzen stoßen." Erschwerend kam noch die Lage von Platz hinzu. "Es gibt keinen Fluss, aus dem die Feuerwehren Wasser entnehmen können", sagt Marx. "Von Anfang an war deshalb klar, dass wir mehr Wasser brauchen. Schon auf der Anfahrt wurde dann entsprechend nachgefordert.
Der erste Schritt war das Anfordern eines Fahrzeugs mit einer Kapazität von 25.000 Litern aus Reith." Derlei Ansätze und das Mitwirken der Landwirte sorgten dafür, dass die Wehren das Feuer unter Kontrolle bekamen. "Ich möchte deshalb einfach Danke an alle Einsatzkräfte, und diejenigen sagen, die außenrum tätig waren - seien es Bürger, oder aber die Landwirte", betont Alexander Schneider .
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