Unter dem Motto „Große Lieder in kleinen Kirchen“ gab die Gesangs- und Instrumentalgruppe Hammelburg (GuIG) in der Pfarrkirche „ St. Jakobus der Ältere “ in Machtilshausen bereits das fünfte Konzert dieser Art.
Maria Heckmann führte durch das Programm des rund eineinhalbstündigen Konzertes , das mit dem Kanon beziehungsweise Chorsatz „Abendstille“ begann. Die Pfarrkirche war zwar nicht bis auf den letzten Platz gefüllt, aber viele Besucher waren sich einig, dass sich mancher Pfarrer über so viel Besuch am Sonntagsgottesdienst sicherlich freuen würde. GuIG singen jetzt seit über 60 Jahren, aber zum ersten Mal waren sie Gast in der Machtilshäuser Pfarrkirche, so Maria Heckmann, die viele unterschiedliche Lieder mitgebrachten hatte. Bei den englischsprachigen Liedern fasste sie den Inhalt für das Publikum zusammen, wie etwa bei „The Sound of Silence“ von Simon & Garfunkel , in dem es um die Vereinsamung der Menschen in der modernen, oberflächlichen Gesellschaft geht. Auch das zweite Stück war von Simon & Garfunkel : „Bridge over Troubled Water“ – hier geht es um ein liebevolles Angebot an eine Freundin oder einen Freund, immer da zu sein, wenn die Zeiten rau sind. Die Ballade von Carole King „You’ve got a Friend“ greift das gleiche Thema auf und ermuntert, dass man auch in der dunkelsten Nacht nicht alleine ist. „Diese wunderbaren Zusagen von lieben Menschen“, stellte Maria Heckmann fest, „tun gut und brauchen wir in diesen chaotischen Zeiten und helfen uns, all’ die Nachrichten von bedrohlichen Entwicklungen und Kriegen auszuhalten und unsere Ängste miteinander zu teilen“. „Weiße Fahnen“, das Lied erzählt von einem Jungen, der im Krieg aufwachsen muss. Nach diesem berührenden Beitrag ließ Angelika Silberbach die Zuhörer mit ihrer Klarinette ein wenig vom Frieden träumen, und danach war das Publikum eingeladen bei „Dona nobis pacem“ – „Herr, gib Frieden“ mitzusingen. Mit den nächsten drei Liedern wollte die GUiG dann trösten, Mut machen und Hoffnung verbreiten, „da wir nicht trostlos unterwegs und nicht vaterlos und mutterseelenalleine sind“, so die Moderatorin. Denn Gott wolle uns trösten, wie eine Mutter tröstet, und das versuchte zunächst Corinna Ammersbach an der Querflöte. Es folgte „Was keiner wagt“, ein Text von Lothar Zenetti , vertont von Konstantin Wecker mit Friedel Heckmann am Saxofon.
Es gibt viele Menschen, die Hoffnung schenken und trösten – so etwa die Erlöserschwestern in Würzburg, so Maria Heckmann. In ihrer Elisabethstube teilen die Erlöserschwestern an sechs Tagen in der Woche ein warmes Mittagsessen an wohnungslose und bedürftige Menschen aus. Mit dem Großteil der Spenden ihres Konzertes will die GuIG die Aktion der Erlöserschwestern unterstützen.
Am Ende des Konzertes gab es anhaltenden Applaus und den Ruf nach Zugaben. Maria Heckmann bedankte sich bei Chorleiter Stefan Ammersbach, der die besonderen Lieder findet, und Valentin Fell, der die GuIG mit seiner Gitarre begleitet.
Wer den Auftritt verpasst hat: Am 13. Mai folgt das nächste Konzert der GuIG, dann in der Pfarrkirche von Feuerthal. red