Der Trend war in fast allen Stimmbezirken eindeutig: Bürgermeister Armin Warmuth (CSU) konnte sich schon weit vor 19 Uhr über einen komfortablen Vorsprung vor seinem Herausforderer Norbert Schaub (SPD) freuen. Am Ende stimmten 69,26 Prozent der Wähler für ihn. „Ich freue mich, das ist ein tolles Ergebnis und eine große Motivation für alles, was jetzt kommt“, sagte der wiedergewählte Bürgermeister. Schaub gratulierte direkt im Rathaus und war einigermaßen zufrieden: „Gegen den Amtsinhaber 30 Prozent zu holen, ist ein gutes Ergebnis.“
Fairer Wettbewerb
Er sei zwar optimistisch gewesen, aber trotzdem gerade in den vergangenen Tagen auch angespannt, berichtete Warmuth. „Ich habe viele positive Rückmeldungen bekommen“, fasste er den Wahlkampf zusammen. Beide Kandidaten waren sich einig, dass es ein fairer Wettbewerb war. „Es ging nicht um Krawall, sondern um sachliche Themen“, betonte Schaub, und: „Ich wollte nicht mit der Keule drauf hauen, sondern die Menschen mitnehmen.“ Das sei ein wichtiges Zeichen für die Demokratie. Besonders freute sich Schaub darüber, dass er in seinem Heimatort Westheim gleich auf mit Warmuth war und in Obereschenbach sogar mit 58,1 Prozent die Nase vorne hatte.
„Das ist für mich enttäuschend, weil wir gerade in Obereschenbach in den vergangenen Jahren so viel gemacht haben“, kommentiert umgekehrt Warmuth das Einzel-Ergebnis. Dafür sammelte er in seinem Heimatort Diebach die überwiegende Mehrheit von 90,4 Prozent.
Wahlparty abgesagt
„Ich sehe das eindeutige Ergebnis als Bestätigung meiner guten Arbeit und des guten Miteinanders im Stadtrat“, betonte Warmuth. Besonders wichtige Themen hätten sich nicht herauskristallisiert, natürlich seien das Bürgerspital und die Verkehrssituation verstärkt angesprochen worden, aber eben auch viele andere Projekte.
Die Wahlparty der CSU wurde gestern abgesagt. „Wir sitzen in kleinerem Kreis zusammen“, sagte er zum Wahlabend. „Das war auch eine Mannschaftsleistung, aber die Partei ist nicht so wichtig“, ordnete er den Einfluss der CSU ein. Viel Zeit zum Erholen sei jetzt nicht: „Es wird morgen wohl nahtlos weitergehen“, befürchtet der wiedergewählte Bürgermeister. Corona habe die Stadtverwaltung bereits in der vergangenen Woche intensiv beschäftigt. „Das ist eine der größten Herausforderungen für unser ganzes Land.“ Auch privat merke er das: Der Ski-Urlaub der Familie in den Osterferien sei bereits storniert.
Beide Kandidaten waren nach der Bürgermeisterwahl gespannt auf das Stadtratsergebnis. „Ich hoffe, dass meine 30 Prozent als positive Stimmung für den Stadtrat niederschlagen“, sagte Schaub.