Was ist denn da schon wieder kaputt? So wird so mancher Fußgänger und Autofahrer in der Ludwigstraße in Bad Brückenau angesichts der Absperrungen denken, die Dienstagvormittag vor dem alten Hotel Post aufgebaut wurden. Die Antwort: Die Fassade des denkmalgeschützten Hauses bröckelt. Weil das gefährlich ist, muss die Stadt handeln.
Am Montag habe sich ein Passant Fußgänger beim städtischen Bauamt im Rathaus gemeldet, berichtet Bürgermeister Jan Marberg dieser Redaktion. Ihm sei ein Gesteinsbrocken vor die Füße gefallen, ungefähr zehn Zentimeter lang und vier Zentimeter breit, mehr als 100 Gramm schwer.
Stadt sieht kein Risiko für Autofahrer
So ein Stein kann beträchtliche Verletzungen anrichten, besonders wenn er einem aus fünf Metern Höhe direkt auf den Kopf fällt, so Marberg. "Wir können nicht sicher sein, dass sich vom Fassadenwerk nicht weitere Gesteinsteile lösen, auf den Gehweg fallen und Menschen verletzen." Deswegen sei der gesamte Gehsteig an der Frontseite des Hotel Post mit Zäunen abgesperrt worden.
Für die angrenzende Fahrbahn bewerten Marberg und seine Verwaltung das Risiko nicht so groß. Somit wäre eine Sperrung unverhältnismäßig gewesen. Beschränkungen für Autofahrer, die die Ludwigstraße ohnehin nur zu bestimmten Tageszeiten und sehr langsam befahren dürfen, ergeben sich also nicht.
Marberg möchte Geld für Fassadensanierung
Dem Bürgermeister zeigt dieser Zwischenfall, "dass beim Hotel Post Handlungsbedarf" besteht. Man sei mit dem Landratsamt, Abteilung Denkmalschutz, in Verbindung getreten, um Gelder für die Fassadensanierung zu bekommen. Die Absperrung des Gehweges solle sich nicht zum Dauerzustand entwickeln.
Bekanntlich hatte die Stadt Bad Brückenau den unter Denkmalschutz stehende und seit Jahren leeren Gebäudekomplex vor einem knappen Jahr erworben - noch bevor Marberg sein Bürgermeisteramt antrat. Damit hat die Kommune nun die Verkehrssicherungspflicht. Erst kürzlich war er massive Befall besonders des maroden Dachstuhls mit Schimmel Thema im Stadtrat (wir berichteten).
Netz am Dach in die Jahre gekommen
Wo genau der herabgefallene Gesteinsbrocken sich gelöst hat, kann Jan Marberg nicht sagen. Das Dach samt Gauben ist seit Jahren mit einem Netz gesichert. Dieses sei aber auch schon älter und unter Umständen nicht mehr dicht, so der Bürgermeister.
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