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Schwärzelbach: Hündin "Flocke" gerät in Schwärzelbach in eine Bärenfalle: Mischling erleidet schwere Verletzungen

Schwärzelbach

Hündin "Flocke" gerät in Schwärzelbach in eine Bärenfalle: Mischling erleidet schwere Verletzungen

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    Hündin "Flocke" ist in Schwärzelbach in eine Bärenfalle getreten.
    Hündin "Flocke" ist in Schwärzelbach in eine Bärenfalle getreten. Foto: Veronika Sell

    Der Schreck ist Veronika Sell im Telefonat mit dieser Redaktion auch einige Tage nach dem Vorfall noch anzumerken: Am Donnerstag, 16. November, ist ihre Hündin "Flocke" in einem Schwärzelbacher Wohngebiet in eine Bärenfalle getreten und hat sich dabei schwere Verletzungen zugezogen.

    "Wir hatten sie zum Pinkeln nach draußen gelassen und sie ist nicht zurückgekommen", so die 35-Jährige. Nach zwei Stunden Suche habe sie das Tier schließlich in hilfloser Lage, mit dem Kopf in einer rund 40 Zentimeter großen Schlagfalle, gefunden. "Flocke" habe wohl die Schnauze nach einem Köder gereckt und die Falle damit ausgelöst. Ihr Wimmern sei hunderte Meter weit zu hören gewesen, so Sell.

    Laut Tierarzt Heiko Grappendorf hätte die Hündin auch sterben können

    "Ich habe es nicht geschafft, sie zu befreien", schildert sie die Situation. Ihrem Onkel und ihrem Ehemann gelang dies schließlich mit vereinten Kräften. "Sie ist danach direkt umgefallen. Ich glaube nicht, dass sie es noch viel länger überlebt hätte."

    Aufgrund der fortgeschrittenen Uhrzeit habe sie die zwölf Jahre alte Hündin nicht direkt zum Tierarzt bringen können. "Wir haben sie mit nach Hause genommen und die Wunden mit Blutstopp-Spray versorgt." Nur langsam habe der Australien Shepherd-Appenzeller-Mischling sich beruhigt, die Nacht sei dennoch emotional sehr hart gewesen, so Sell. Natürlich habe sie große Angst gehabt.

    In diese etwa 40 Zentimeter große Falle ist die Hündin geraten.
    In diese etwa 40 Zentimeter große Falle ist die Hündin geraten. Foto: Veronika Sell

    Am Freitagmorgen haben die Sells ihren Hund auf Anraten des Tierarztes direkt nach Bad Kissingen in die Tierklinik gebracht. Tierarzt Heiko Grappendorf stellte dort massive Verletzungen im Halsbereich und an der Wirbelsäule fest. Das Wochenende verbrachte "Flocke" im Garitzer Kleintierzentrum, am Montagmorgen durfte sie wieder nach Hause.

    Allerdings, sagt Grappendorf, gilt sie nicht als genesen. "Sie hat relativ schwere Verletzungen und es ist nicht ganz sicher, ob sie sich komplett erholt. Durch die Schäden an der Wirbelsäule kann es zu einer bleibenden Behinderung kommen. Wäre der Schlag durch die Falle etwas stärker und an anderer Stelle gewesen, hätte das Tier mit Sicherheit auch sterben können", so der Tiermediziner.

    Bärenfallen sind in Deutschland verboten - Sell hat Anzeige bei der Polizei erstattet

    Dass ihre Hündin letztlich noch großes Glück hatte, ist auch Veronika Sell bewusst. "Sie läuft sehr schlecht, aber das wichtigste ist, dass sie wieder gesund wird", hofft die 35-Jährige. Probleme mit Hunden habe es in Schwärzelbach keine gegeben, sagt Sell. Sie vermutet, dass die Falle wohl eher für einen Fuchs gedacht gewesen sei.

    Weil Bärenfallen in Deutschland verboten sind, hat Sell bei der Polizei in Hammelburg bereits Anzeige erstattet. Laut der Polizeiinspektion liegt ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz vor. Das Vergehen könne zu einer Geld- oder gar Freiheitsstrafe führen. Es liegen bereits Hinweise vor, die zur einer Täterermittlung führen können, heißt es von Seiten der Polizei. Man sei optimistisch.

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