Die Förderstätte des Dominikus-Ringeisen-Werkes Maria Bildhausen öffnet immer wieder die Türen für Menschen, die künstlerisch tätig sind, speziell auch für Menschen mit Behinderung. Durch das angemessene Hervorheben und die besondere Würdigung ihres kreativen Tuns, insbesondere durch Ausstellungen, sollen die Leistungen der Menschen mit Behinderung beachtet und ihr Selbstvertrauen gestärkt werden. Ab dem 17. September sind im großen Saal des Abteigebäudes in Maria Bildhausen Werke von Künstlern mit Handicap zu sehen.
„Gemeinsame Ausstellungen stärken das Zusammengehörigkeitsgefühl und steigern vor allem das Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl“, sagt Monika Tinkl, Leiterin der Künstlergruppe OBArt der Offenen Behindertenarbeit der Diakonie Schweinfurt. Seit 1975 bietet die OBArt-Kunstwerkstatt ein Freizeit- und Bildungsprogramm für Menschen mit und ohne Handicap aller Altersstufen.
„Kunsttherapie ist geeignet für Menschen mit emotionalen oder sozialen Schwierigkeiten und dient zur Minderung von Blockaden, Zwängen, Stereotypien“, erklärt Susanne Krumm, Kunsttherapeutin in Maria Bildhausen. Wesentlich sei, so Krumm, dass die Menschen ihre eigene, individuelle Spur hinterlassen und ihre innersten Gefühle zum Ausdruck bringen können. So könnten innere Unruhe oder Wut abgebaut, Orientierung und Sicherheit erlangt und Nähe und Vertrauen gespürt werden. „Einlassen, loslassen, rauslassen“, nennt Krumm als besonderen Bestandteil der Therapie.
Alle Künstlerinnen und Künstler arbeiten grundsätzlich nach eigenen Ideen, erhalten aber auf Wunsch Anleitungen. Eine der Künstlerinnen aus Maria Bildhausen ist Christa Schneider, die tagsüber in der Werkstatt, Abteilung Aktenvernichtung, arbeitet. In ihrer Freizeit macht sie Puzzle aller Art. „Ich bin immer gut gelaunt und ganz besonders gerne male ich“, sagt sie. Einmal in der Woche geht sie in die Kunsttherapie und malt „was mir einfällt, je nach Laune“.
Gemalt wird nach Aussage von Susanne Krumm vorwiegend mit Kreide und ungiftiger Gouache-Farbe. Das Gemälde von Christa Schneider (siehe Bild) trägt den Titel „Mein Haus“.
Rund 50 Bilder von Künstlerinnen und Künstlern der Förderstätte des Dominikus-Ringeisen-Werkes Ursberg, der OBArt des Diakonischen Werkes Schweinfurt und der Kunsttherapie des Dominikus-Ringeisen-Werkes Maria Bildhausen sind bei der Ausstellung vertreten, die vom 17. September bis 3. Oktober geöffnet ist. Nur am 24. September bleibt die Ausstellung geschlossen.
Die Idee für dieses besondere Projekt stammt von Studentinnen und Studenten der FH Würzburg. Im Rahmen ihres Studiums der Betriebswirtschaftslehre konzipieren sie die „Ausstellung mit Werken von Menschen mit Behinderung.“ Ziel des Projekts ist aus Sicht der Studierenden das Entwickeln betriebswirtschaftlicher Ideen und das effiziente Gestalten von Ausstellungen.
Offiziell eröffnet wird die Ausstellung am 17. September 2011 um 14 Uhr, musikalisch umrahmt von Ludwig Krämer aus Augsfeld.