Wie aus den Insolvenzbekanntmachungen des zuständigen Amtsgerichts Schweinfurt weiter hervorgeht, ist die entsprechende Entscheidung bereits am Donnerstagnachmittag getroffen worden. Um 15 Uhr, so heißt es, sei an diesem Tag die vorläufige Insolvenzverwaltung „zur Sicherung des Schuldnervermögens vor nachteiligen Veränderungen angeordnet“ worden.
Laut Amtsgericht Schweinfurt bedeutet das konkret, dass seither „Verfügungen der Schuldnerin nur mit Zustimmung des vorläufigen Insolvenzverwalters wirksam sind“.
Übertragen hat das Gericht diese Aufgabe dem Würzburger Rechtsanwalt Frank Hanselmann. Er gehört einer Kanzlei an, die in der Region sehr häufig mit der Abwicklung solcher Verfahren beauftragt wird.
Nachfragen an Hanselmann und das Gericht waren am Wochenende nicht möglich. Zu den üblichen Aufgaben eines vorläufigen Insolvenzverwalters gehört aber die Erstellung eines Gutachtens über die konkreten Verhältnisse in dem betreffenden Fall.
Gericht hat zu entscheiden
Dazu zählt zunächst einmal vor allem die Gegenüberstellung bekannter Schulden und Forderungen. Solche Informationen sind wichtig für das Gericht, das dann entscheiden muss, ob zum Beispiel genügend Masse vorhanden ist, um ein Insolvenzverfahren zu eröffnen.
Vertreten wird die Autohaus Kluske GmbH – sie ist an der Ecke Münnerstädter Straße/Ostring angesiedelt – von Geschäftsführer Wolfgang Georgi. Er hatte am frühen Freitagabend auf eine entsprechende Anfrage der Main-Post noch jeglichen Kommentar verweigert. Zu jenem Zeitpunkt war das Insolvenzverfahren lediglich gerüchteweise bekannt gewesen. Die offizielle Bestätigung gibt es erst seit dem Wochenende.
Gerüchte und Spekulationen
Warum es zu den aktuellen Problemen kam, darüber lässt sich vor diesem Hintergrund, im Augenblick nur spekulieren. Ob Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise eine Rolle spielen ist ebenso unbestätigt, wie Gerüchte, ein früheres Engagement in Schweinfurt könne damit zu tun haben.
Wie berichtet, hatte die Firma Kluske zum Jahresende 2008 das Schweinfurter Audi-Autohaus, das sie erst 2004 übernommen hatte, wieder abgegeben. Kluske gebe den Standort wieder auf, weil sich die Erwartungen nicht erfüllt hätten, informierten Mitte Januar drei Schweinfurter Audi-Geschäftsführer das Schweinfurter Tagblatt.
Auto Center nicht betroffen
Den Angaben in den Insolvenzbekanntmachungen zu Folge ist nur die Autohaus Kluske GmbH, also der Audi-Vertragshändler, von dem Verfahren betroffen. Nicht aber das Auto Center Kluske. Dieses Unternehmen ist nach eigenen Angaben im Internet VW-Vertragshändler, Seat- sowie Skoda-Servicebetrieb und in der Würzburger Straße in Bad Kissingen angesiedelt. Vertretungsberechtigt ist dort Wolfgang Georgis Ehefrau, Eva-Maria Georgi.