Es ist geschafft, könnte man sagen. Sowohl für die Leserinnen und Leser, die die Berichterstattung zur RTL-2-Show "Kampf der Realitystars" in den letzten Wochen trotz mehrfach betontem Desinteresse offenbar gezwungenermaßen verfolgt haben, als auch für die Autorinnen und Autoren, die zu Recherchezwecken freilich nicht an mehreren Stunden packender TV-Unterhaltung vorbeikamen.
Nicht geschafft, das steht nach dem Finale nun fest, hat es Matthias Mangiapane aus Hammelburg. Beim "Kampf der Realitystars" hat es für den 39-Jährigen, der bürgerlich inzwischen Matthias Fella heißt, nämlich nicht zum Sieg und damit für 40.000 Euro Preisgeld gereicht.
Serkan Yavuz gewinnt die TV-Show "Kampf der Realitystars"
Zur Erinnerung: Bei der Show ging es über zehn Wochen darum, dass einige mehr oder eher weniger bekannte Reality-TV-Persönlichkeiten sich am Strand von Thailand in Spielchen duellierten, vor allem aber zankten und lästerten, um dann per wöchentlicher Abstimmung zu ermitteln, wer den "Kampf der Realitystars" am Ende denn gewinnt.
Und das hat - Trommelwirbel - Serkan Yavuz! Für alle, die den jungen Mann nicht kennen: Yavuz hat sich als schüchterner "Bachelorette"-Kandidat 2019 erste Sporen im Trash-TV verdient, um danach kreuz und quer durch die Fernsehlandschaft zu tingeln. Bis hinauf auf den Olymp mit dem Sieg beim "Kampf der Realitystars". Nachzuprüfen ist all das übrigens so einfach nicht. Denn in der sonst allwissenden Wikipedia-Enzyklopädie sucht man Serkan Yavuz erstaunlicherweise vergebens.

Während Yavuz nun also als Sieger von Staffel vier in einem Atemzug mit lebenden Legenden wie Elena Miras, Kevin Pannewitz und "Loona" - genau, "Bailando" - genannt werden darf, reichte es für den Hammelburger Lokalmatadoren Matthias Mangiapane im großen Finale nur zu Platz sieben.
Der Hammelburger Matthias Mangiapane scheitert im ersten Finalspiel
Der Traum vom großen Geld war für Mangiapane schon früh ausgeträumt. Denn gleich das erste Finalspiel mit dem kreativen Namen "Suchstabensalat" war für den 39-Jährigen eine Nummer zu groß. In möglichst kurzer Zeit sollten die Kandidatinnen und Kandidaten ein Bilderrätsel lösen, natürlich nicht ohne die Buchstaben des Lösungswortes danach mit vollem Körpereinsatz aus einem mit Schleim gefüllten Becken zu fischen.
"Ich checke das nicht", gestand Mangiapane sich selbst und dem Publikum schnell ein. Vor lauter Verwirrung wurstelte er kurzzeitig sogar den Buchstaben "Z" in das Lösungswort "Redaktionsbüro". Die "Peinlichkeit des Todes", wie er selbst sofort kommentierte: "Wie bescheuert, als wäre ich ein Analphabet." Die Erleuchtung kam zwar noch, die Zeit aber sprach gegen den Hammelburger. Als Vorletzter schied er neben Emmy Russ und Peggy Jerofke in Runde eins des Finals aus.
Matthias Mangiapane reagiert gelassen auf sein Aus bei "Kampf der Realitystars"
Und dann? Tränen? Wut? Im Gegenteil. Denn die "Diva vor dem Herrn", wie RTL 2 Mangiapane zum Abschied noch einmal nennt, zeigt, dass sie auch anders kann: "Ich bin glücklich, dass ich niemandem hier das Gefühl gegeben habe, dass er mich rauswählen muss, sondern, dass ich heute ausscheide, weil ich im Spiel halt nicht die Leistung erbracht habe, die für das zweite Finalspiel gereicht hat", verabschiedet der Hammelburger sich von Konkurrenz und Publikum.
Und weiter: "Ich glaube, ich konnte mich so zeigen, wie ich wirklich bin. Ich glaube, dass viele Leute sehen konnte, was für ein Mensch eigentlich hinter dieser harten Fassade steckt." Das mit der harten Fassade wiederum müssen Zuschauerinnen und Zuschauer für sich selbst entscheiden.

Sei's drum. Nun können sich alle Beteiligten erstmal vom "Kampf der Realitystars" erholen. Man darf gespannt sein, welche neue Projekte das Hammelburger TV-Sternchen Matthias Mangiapane demnächst angeht.