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Sulzthal: Kappenabend Sulzthal: Tattoo als bleibende Erinnerung

Sulzthal

Kappenabend Sulzthal: Tattoo als bleibende Erinnerung

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    Den Reigen der Tanzgarden eröffnet die „Rasselbande“.
    Den Reigen der Tanzgarden eröffnet die „Rasselbande“. Foto: Ralf Ruppert

    Fast fünf Stunden Programm, 13 örtliche Gruppen, darunter fünf eigene Garden, sowie rund 180 Helfer, davon rund 120 Mitwirkende auf der Bühne : Die „Sulzler Fosenocht“ hat nicht nur eine lange Tradition, sondern auch eine aktive und lebendige Gegenwart. Die bunte Mischung aus Musik und Tanz, Büttenreden und Sketchen kam an beiden Abenden bestens an. Durchs Programm führten Sitzungspräsident Tim Eckert und seine Stellvertreterin Katharina Mauder.

    Bestes Beispiel für die erfolgreiche Nachwuchsarbeit des Vereinsrings Sulzthal als Veranstalter der Kappenabende ist Melissa Schmitt: Die 23-Jährige stand heuer bereits zum 13. Mal auf der Bühne – und zwar gleich mehrfach. Die beiden Tanzmariechen Leni Erlwein und Anne Tremer trainiert Melissa Schmitt gemeinsam mit Viktoria Hesselbach. Bei der Marschtanz-Gruppe ist sie Trainerin und Tänzerin , bei den „Bühnefetzern“ reiht sie sich ins Ensemble ein.

    Angefangen hat Melissa Schmitt einst bei den Garden „Sunshine-Girls“ und „Boadestampfer“. Den Marschtanz trainiert sie mittlerweile im dritten Jahr. Für ihr Engagement erhielt die 23-Jährige den Verbandsorden des Fastnachtsverbands Franken.

    Proben teilweise schon seit August

    Zweiter Sulzthaler Preisträger war Melissas Vater Klaus Schmitt. Der 54-Jährige hilft seit Jahrzehnten im Vereinsring mit, seit elf Jahren organisiert er als ehrenamtlicher Hallenwart und Hausmeister den Belegungsplan der Sulzthaler Mehrzweckhalle und den Einkauf für Veranstaltungen.

    „Alles singt, alles lacht, die Sulzler feiern Fosenocht“, rief Katharina Mauder der ausverkauften Halle zu. „Die Garden proben zum Teil schon seit August“, berichtete Tim Eckert auf Nachfrage. Den Reigen der Tanzgarden eröffnete die „Rasselbande“. Zwölf Kinder vor allem im Vorschulalter schwirrten als Bienchen über die Bühne . Marielle Heinlein, Johanna Glück, Sina Schmitt und Juli Hesselbach hatten den Tanz einstudiert. Schon etwas älter sind die 15 Tanzsterne. Trainiert von Jada Herterich, Mona Thein und Marie Eberlein entführten die Grundschüler das Publikum ins Weltall.

    Die sechs jungen Frauen von der Marschtanz-Gruppe sowie die beiden Tanzmariechen Anne Tremer und Leni Erlwein zeigten klassische Gardetänze auf höchstem Niveau.

    Kappenabend Sulzthal: Belladonnas
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    Kappenabend Sulzthal 2025

    „Deifelich“ und „Bühnefetzer“

    Bunt und turbulent ging es auf dem Jahrmarkt der „Deifelich“ zu. Die Teenie-Garde des Vereinsrings besteht aus zehn Mädchen , die von Johanna Glöckner, Martina Heinlein, Natalie Raab-Michele und Eva Hippler angeleitet werden.

    Voll wurde die Bühne dann beim Tanz-Höhepunkt der „Bühnefetzer“, die eine Vogelhochzeit in mehreren Akten präsentierten. Farbenfroh geschminkt tanzten 20 junge Frauen und Männer unter der Anleitung von Laura Fischer und Nadine Neder.

    Ganz neu in der Sulzthaler Bütt war der Programmpunkt „Meomen“. Die Abkürzung steht für „Macht er’s oder macht er’s nicht?“. Katharina Mauder, Constanze Halbig, Ramona Keller und Johanna Glöckner hatten in den vergangenen Wochen Aktiven des Sulzthaler Faschings spannende Aufgaben gestellt. Das Publikum gab jeweils eine Einschätzung ab, ob die Kandidaten mitspielen.

    Mit Schwimmreifen auf dem Weihnachtsmarkt

    Eindeutig war das Votum noch bei Theo Tremer aus dem Technik-Team, der mit Schwimmreifen und Flossen über den Weihnachtsmarkt stapften sollte – und das auch tat. Dass Jürgen Bischoff sich im Winter mitten in Bad Kissingen an einem der Brunnen duscht und Frank Glöckner als Straßenmusikant auftritt, hielt auch noch eine Mehrheit für wahrscheinlich.

    Aber lässt sich Büttenredner, Gemeinderat und Hobby-Imker Klaus Keller ein Tattoo für den Fasching stechen? Das glaubten nur ganz wenige. Umso größer war die Überraschung, als der Film aus dem Tattoo-Laden auf der Leinwand lief. Mancher Gast der Kappenabende überzeugte sich anschließend selbst, dass die vier Zentimeter große Biene auf Kellers Oberarm dauerhaft unter der Haut zu sehen ist.

    Klaus Keller als „Ritzelfuchs“

    Zuvor hatte Klaus Keller in der Bütt etliche Geschichten aus dem Dorfleben gelüftet: Zum zwölften Mal kam er als „Ritzelfuchs“ auf die Bühne , obwohl es die gleichnamige Sulzthaler Radlergruppe nicht mehr gibt. Unter anderem berichtete er, dass die Brücke in der Flur „Seifenthal“ unter der Last einer Rentnergruppe zusammenbrach.

    Irritiert habe ihn ein Hinweisschild auf den Wolf, auf dem dazu aufgerufen wird, Hunde anzuleinen und Kinder zu beaufsichtigen – in dieser Reihenfolge: „Erst kommt der Hund, dann das Kind, manchmal denk ich, dass die Menschheit spinnt.“

    Keller kommentierte die abgetaute Gefriertruhe in der Mehrzweckhalle aufgrund eines gezogenen Steckers ebenso wie die Weihnachtsbeleuchtung in Nachbarorten. Als Optimist lobte er aber vor allem, etwa den Bau des Begegnungsplatzes im Neubaugebiet mit viel Eigenleistung, die neue Treppe zum Triekirchle oder die Photovoltaikanlage der Kläranlage.

    Aus Freiheit wird Freibier

    Mehrfach wurde in Beiträgen berichtet, dass sich in der Buggasse ein geparktes Auto selbstständig gemacht und eine Hauswand beschädigt hatte. Auch die drei Männer-Rentnergruppen, die „Alten“, die „Millionärsrentner“ und die „21er“, zogen sich immer wieder durch den Abend. Etwa bei der „Durfmussig“, bei der Karolina Halbig, Michael Heinlein, Martin Halbig und Jürgen Landsteiner bekannte Lieder mit neuen Texten zum Besten gaben. Aus „Freiheit“ von Marius Müller-Westernhagen “ wurde da plötzlich „Freibier“. Hinzu kam die Anregung, „ohne Kleider“ am neuen Sulzbach-Mäander zu baden.

    In einem Sketch stellte Integrationsbeauftragte Sabine Fenn die Dialekt-Kenntnisse von Neubürger Tobias Ludewig auf die Probe. Susanne Müller und Leni Wüscher sangen mit den sieben „Belladonnas“ unter anderem das Lied „Mir tut der Schnaps nicht gut“. Zum Abschluss präsentierte Moderator Jochen Hesselbach eine bunte Schlager-Hitparade, bei der etwa Alleinunterhalter Kurt Hohnholz aus Österreich mit der örtlichen Blaskapelle auftrat.

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