Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Bad Kissingen
Icon Pfeil nach unten

Zeitlofs: Hunderte Strommasten statt unterirdische Kabel in Zeitlofs?

Zeitlofs

Hunderte Strommasten statt unterirdische Kabel in Zeitlofs?

    • |
    • |
    Sieht es so bald in Unterfranken aus? Geht es nach dem Willen von CDU/CSU, dann werden in Unterfranken wegen der Trassen NordWest- und SuedWestLink viele neue Strommasten gebaut.
    Sieht es so bald in Unterfranken aus? Geht es nach dem Willen von CDU/CSU, dann werden in Unterfranken wegen der Trassen NordWest- und SuedWestLink viele neue Strommasten gebaut. Foto: Symbolfoto: Federico Gambarini, dpa

    Die Unionsfraktion im Bundestag strebt an, dass geplante Strom-Fernverbindungen wie NordWestLink und SuedWestLink über Masten verlegt werden. Das hat das Handelsblatt am Donnerstag berichtet. Bislang ist vorgesehen, die Leitungen unterirdisch zu verlegen – wie beim Schwestervorhaben SuedLink .

    Einige Hundert Masten

    Das würde für Unterfranken bedeuten, dass in einem Korridor zwischen Bad Brückenau, Gemünden, Karlstadt, Marktheidenfeld und der Landesgrenze mit Baden-Württemberg bei Wertheim wohl einige Hundert Masten gebaut werden.

    In diesem Korridor sollen einmal die insgesamt 700 Kilometer langen Gleichstromleitungen von NordWest- und SuedWestLink parallel verlaufen.

    Wie sich abzeichnet, wird die Masten-Lösung in der Region für Ärger sorgen. Schließlich war das vor gut zehn Jahren bei SuedLink schon der Fall.

    Ärger vorprogrammiert

    Vor allem nach Druck aus Bayern legte die Bundesregierung 2015 fest, dass für SuedLink und ähnliche Vorhaben die Erdverkabelung Vorrang habe. Deshalb wird diese ebenfalls durch Unterfranken führende Trasse nun unterirdisch umgesetzt.

    Dass die Union in Berlin nun eine Kehrtwende will, hat mit dem enormen Druck zu tun, unter dem Politik sowie Trassenbetreiber wie TransnetBW und Tennet gleichermaßen stehen.

    Die Erdverkabelung gilt als deutlich teurer und umständlicher als die Lösung mit Strommasten. Andererseits wird der Ruf immer lauter, dass im Zuge der Energiewende das chronisch überlastete Stromnetz auf Vordermann gebracht werden müsse.

    Enorme Einsparungen möglich

    Ein TransnetBW-Sprecher sagte am Freitag auf Anfrage, dass Trassen wie SuedWestLink bei der Masten-Lösung um die Hälfte günstiger würden. Es gehe um Einsparungen zwischen 20 und 23 Milliarden Euro. Es sei noch nicht zu spät, die Pläne für NordWest- und SuedWestLink zu ändern.

    Wie viele Masten in Unterfranken eventuell gebaut werden, ist nicht klar. Doch die geplante Gleichstromtrasse P43 (Fulda-Main-Leitung) lässt die Dimension erahnen: Auf einem ähnlich langen Abschnitt zwischen Mecklar in Osthessen und Bergrheinfeld bei Schweinfurt sind 250 Masten vorgesehen.

    Proteste zu erwarten

    Robert Herold rechnet als Bürgermeister von Burgsinn (Lkr. Main-Spessart) und Vorstandsmitglied des trassenkritischen Vereins MSP-Link damit, dass die Masten-Lösung in der Region Proteste auslösen wird: „Das wird nicht ruhig bleiben.“

    Wichtig sei, dass Übertragungsnetzbetreiber wie TransnetBW die Bevölkerung umfangreich über das Vorhaben aufklärten. Denn bislang sei die Informationspolitik „immer scheibchenweise“ gewesen.

    Indes hat Vorsitzende Elke Müller von der Bürgerinitiative Pro Sinntal Protest gegen die Masten-Lösung angekündigt: „Wir werden Leute mobilisieren“, sagte sie dieser Redaktion.

    Ihr Wohnort Zeitlofs (Lkr. Bad Kissingen) sei schon von den Masten der P43-Trasse betroffen. Weitere Masten seien inakzeptabel.

    Lesen Sie zum Thema Energiewende im Landkreis auch:

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden