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Bad Kissingen: Bürokratischer Patzer: Warum die AfD im Wahlkreis Bad Kissingen ohne Direktkandidaten bleibt

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Bürokratischer Patzer: Warum die AfD im Wahlkreis Bad Kissingen ohne Direktkandidaten bleibt

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    Christopher Klunker, Direktkandidat der AfD
    Christopher Klunker, Direktkandidat der AfD

    Es ist Wahlkampf, überall im Wahlkreis 247 – also in den Landkreisen Bad Kissingen, Haßberge und Rhön-Grabfeld – hängen die Konterfeis der Kandidaten und Kandidatinnen sämtlicher Parteien. Sämtlicher? Nein. Das Plakat von Christopher Klunker von der AfD fehlt. Offensichtlich hat es die Partei versäumt, fristgerecht ihren Kandidaten bei der Kreiswahlleitung beim Landratsamt Bad Kissingen anzumelden.

    Klunker fehlte schon bei der Podiumsdiskussion in Schondra

    Die Gerüchte waren seit vergangenem Freitag unüberhörbar: Bei der AfD im Wahlkreis Bad Kissingen soll etwas schiefgelaufen sein. An jenem Freitag, 24. Januar 2025, fand eine Podiumsdiskussion der Rhönallianz, moderiert von der Main Post-Redaktion Rhön, statt. Auf der Bühne: die Direktkandidaten und -Kandidatinnen aus dem Wahlkreis 247. Aber nicht alle: Der Kandidat der AfD, Christopher Klunker, hatte abgesagt – aus „terminlichen Gründen“.

    Schon da war das Gerücht längst im Raum: Die AfD soll die Frist zur Meldung ihres Direktkandidaten nicht eingehalten haben.

    Klunker hätte bis Montag, 20. Januar, gemeldet werden müssen

    Nachfrage beim Landratsamt Bad Kissingen: Die Sprecherin bestätigt, dass für die vorgezogene Bundestagswahl am Sonntag, 23. Februar 2025, die Kreiswahlvorschläge spätestens am Montag, 20. Januar 2025, um 18 Uhr beim Kreiswahlleiter hätten eingereicht werden müssen. Aufgrund des vorgezogenen Wahltermins würden verkürzte Fristen gelten.

    Landratsamt: „Kein Kreiswahlvorschlag der AfD“

    Insgesamt neun Kreiswahlvorschläge gingen innerhalb der Frist beim Kreiswahlleiter in Bad Kissingen ein. Nur: „Bis zum oben genannten Fristende wurde der Kreiswahlleitung des Wahlkreises 247 Bad Kissingen kein Kreiswahlvorschlag der AfD vorgelegt“, so die Landratsamts-Sprecherin.

    Kreiswahleiter Johannes Büttner: „Das heißt, dass auf den Stimmzetteln für den Wahlkreis Bad Kissingen kein AfD-Direktkandidat für die Erststimme zu finden sein wird.“

    „Frist kann nicht nach hinten verschoben werden“

    Büttner erklärt: „Wenn bis zum Stichtag 20. Januar, 18 Uhr, kein Kreiswahlvorschlag von der Partei eingereicht wird, kann die Partei danach niemanden mehr nachreichen. Es handelt sich um eine feststehende Frist, die nicht nach hinten verschoben werden kann.“

    Schreiben des AfD-Bezirksvorsitzenden Graupner erwartet

    Sabine Preuß, stellvertretende Kreisverbandsvorsitzende der AfD in Bad Kissingen und Mitglied des Bezirksvorstands in Unterfranken sagte am Montagfrüh auf Anfrage der Redaktion: „Ich kann dazu nichts sagen. Noch heute soll dazu von dem AfD-Bezirksvorsitzenden Richard Graupner ein Schreiben verfasst werden, das wohl auch der Presse zugänglich gemacht wird.“

    Am Montagnachmittag äußerte sich Graupner, AfD-Abgeordneter im bayerischen Landtag und stellvertretender Vorsitzender seiner Fraktion, gegenüber der Redaktion zur Causa Christopher Klunker. Er spricht von einem „Malheur“ und „Versäumnis“.

    Das war laut Graupner geschehen: „Auch ich habe von diesem Malheur erst vor kurzem erfahren, es ist mehr als ärgerlich, keine Frage.“ Seinen Aussagen nach habe der Fehler beim Kreisverband Haßberge gelegen, „der dortige Vorsitzende hätte den Kandidaten anmelden müssen“. 

    Offensichtlich habe es das Versäumnis gegeben, „warum das so ist, müssen wir uns ansehen“.

    Graupner weiter: „Es ist kein Weltuntergang, aber von der Außenwirkung her nicht schön. Für das Wahlergebnis ist es nicht so dramatisch, da ist die Zweitstimme entscheidend.“ Natürlich sei er sich bewusst, „dass es ein gefundenes Fressen für den politischen Gegner ist – uns ginge das im umgekehrten Fall nicht anders“.

    Christopher Klunker war am Montag für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. 

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