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Bad Kissingen: Klaushof wird zum Märchenwald

Bad Kissingen

Klaushof wird zum Märchenwald

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    "Es war einfach zauberhaft" meinte Stadträtin Gudrun Heil-Franke vom Förderverein des Wildparks Klaushof. Und damit meinte sie nicht nur die vielen Hunderte Besucher, die die Wege des Wildparks bei wunderbar frühherbstlichem Wetter bevölkerten. Sie meinte vor allem die etwas andere Art, den Wildpark beim Sommerfest zu präsentieren. Die angekündigte "Reise durch alte und neue Zeiten" mit Liedern, Musik, Kunst und Märchen stellt diesmal eben nicht die Tierwelt, sondern die einzigartige Atmosphäre des Waldparks in den Mittelpunkt, zeigt den Wildpark als Musik und Kunstraum.

    Jagdhornbläser zu Beginn

    Dass die Jagdhornbläser des Jägervereins Bad Kissingen das Klaushoffest eröffnen, durfte man fast erwarten, aber schon da funktionierte das Zusammenwirken von Musik und Natur auf stimmungsvolle Weise: Die Rabenkolonie in den hohen Tannen protestiert kurz gegen die harmonischere Konkurrenz, sucht sich dann aber andere Ruheplätze in den Weiten des Klauswalds und so fanden die Grußworte des Bernhard Zürner vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Oberbürgermeister Kay Blankenburg - der Klaushof ist mehr als Ausflugsziel am Sonntag-, Gerald Klemm, 2. Vorsitzender des Fördervereins und Wolfram Zeller von den Bayerischen Staatsforsten Bad Brückenau, die ganze Aufmerksamkeit der Besucher.

    Musik im Wald als Motto

    "Musik im Wald", das Motto der Veranstaltung, setzt dann der Männerchor des Fränkischen Sängerbunds stimmungsvoll um. Passend zum Sonntag beginnt Dirigent Hermann Freibott mit geistlichen Liedern, aber dann kommt der Wald ins Spiel mit klangvoller Reminiszenz an die Romantik, an die Burschenschaften und die Liebe zur Natur mit dem "Lindenbaum", Chamissos "Hab oft im Kreise der Lieben im duftigen Grase geruht" und vom "kühlen Grunde" mit dem Mühlenrad und dem Liebchen, das verschwunden ist. Passend zum Motto, klangschön eindrucksvoll der Gesang, kontrastreicher Farbtupfer zum Jägergrün der Bläser hingegen das klassische Schwarz mit roter Fliege der Sänger vor der Waldkulisse.

    Wildfütterung als Märchenstunde

    Der spätere Nachmittag gehört dann zwei Künstlern, die nicht besser zum Motto hätten passen können. Da wirft sich die Sopranistin Bettina von Hindte ins Gewand der Hexe Rabenklau und führt mit ihrem Gefährten Falkenbein, (Konrad Naegeli) einen unübersehbaren Tross Kinder mit Eltern, Opas, Omas und sonstigen Besuchern, singend durch den Wald, hält an bei den Wildschweinen, Ottern, am Luchsgehege, bei der Wildkatze und will Hänsel und Gretel aus den Klauen der Waldhexe befreien. Mit Hilfe der aufmerksamen Kinder, den Tipps von Falkenbein und dem Wildschrat gelingt das Unterfangen. "Da wird der Klaushof zum grünen Klassenzimmer und die Veranstaltung zur Umweltbildungseinrichtung" freut sich Axel Maunz, der Leiter des Wildparks.

    Immer wieder ein Highlight: Tiere füttern

    Derweil können Simon und Felix Weber, gar nicht genug kriegen, die Tiere zu füttern. Zwei Tüten Wildfutter haben sie schon geopfert und noch immer strecken die Rhönschafe ihre schwarzen Köpfe durch den Bretterzaun. Die Eltern Jennifer und Robert Weber aus Bad Kissingen freuen sich mit den vier- bzw. fünfjährigen Jungs, die immer wieder zum Klaushof kommen: "Weil der Klaushof immer ein Erlebnis ist", wie der engagierte Rot-Kreuzler es ausdrückt.

    Lieder von der Liebe und dem 1000jährigen Pflaumenbaum

    Am späten Nachmittag, als es im Park dann schon ruhiger wird, findet die musikalische Reise durch die Märchenzeit einen unerwartet eindrucksvollen Höhepunkt. Bettina von Hindte gestaltet ein Konzert mit Liedern von Schubert, Weber und Dessau und entführt unter den Linden und Eichen des Parks in eine Traumwelt. Die Idee fasziniert. Sie sucht Kunstlieder aus, die zum Thema Wald, Märchen, Mythen und Liebe passen, verwebt sie in eine Geschichte aus Legende, Sage und Wirklichkeit, die sie im Dialog mit ihrem Partner Konrad Naegeli als Antwort- und Fragespiel spannend erzählt.

    Stimmungsvoller Gesang

    Die zu Herzen gehende Geschichte vom 1000jährigen Pflaumenbaum der nicht wachsen wollte, den Paul Dessau nach Bert Brecht"s Textfassung vertonte, ist der rote Faden an dem sich Spannung und Mystik aufbaut. Die anerkannte Wagner-Interpretin ist auch bei Schubert zuhause. Mit weichem Ansatz, ausdrucksstark, höhensicher und natürlicher innerer Ruhe beeindruckt die Hannoveranerin, die auch in Würzburg und bei Peter Schreier studiert hat. Kongenialer Partner ist Konrad Naegeli, textsicherer Gestaltung und deutlicher Artikulation von Hindtes unaufgeregte Gitarrenklänge als Leitfaden an die Hand gibt. Da werden die Zuhörer ziemlich unvermittelt auf eine stimmungsvolle Märchenreise mitgenommen und rücken, nicht nur wegen der aufkommenden Vorabendkühle, ganz nah zusammen, wenn Herzensliebe den 1000jährigen Pflaumenbaum wieder wachsen lässt.

    Stimmen:

    Besucher Robert Weber: "Der Klaushof ist immer ein Erlebnis"

    Klaushofchef Axel Maunz: Der Wildpark ist grünes Klassenzimmer und Umweltbildungseinrichtung"

    Bilder:

    09 Jagdhornbläser des Jägervereins Bad Kissingen

    22 ""

    15 Stimmungsvoller Konzertsaal

    31 Naturspielplatz

    34 Märchenwelt: "Brüderchen und Schwesterchen" oder "Hänsel und Gretel"

    37 Simon, Felix und die hungrigen Rhönschafe

    38 ""

    48 Singende Märchenstunde

    53 Andrang am Otterteich

    61 Fütterung der Fischotter

    76 Der Klaushof als Konzertsaal

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