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Maßbach: Klement: "Man muss wissen, wo die Bürger der Schuh drückt."

Maßbach

Klement: "Man muss wissen, wo die Bürger der Schuh drückt."

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    Bürgermeister Matthias Klement vor dem Maßbacher Rathaus.
    Bürgermeister Matthias Klement vor dem Maßbacher Rathaus. Foto: Isolde Krapf

    Adel verpflichtet - das könnte man in gewissem Sinne bei Matthias Klement sagen. Denn als er 2014 Bürgermeister wurde, musste er freilich damit rechnen, an seinem Vater Erhard Klement gemessen zu werden, der bis zu seinem Tod im Jahr 1996 insgesamt 18 Jahre lang die Zielvorgaben für den Markt Maßbach gesetzt hatte. Inzwischen hat Matthias Klement, wie er sagt, seinen eigenen Stil gefunden.

    "Die Gemeinde hat sich gut entwickelt", lautet das Fazit des 51-Jährigen. War 2014 noch Achim Bieber (Bürgerblock Poppenlauer) gegen ihn angetreten, so hat er diesmal keinen Gegenkandidaten. "Ich hoffe, dass die Politik der vergangenen sechs Jahre bei der anstehenden Wahl von den Bürgern wertgeschätzt wird." 

    Den Markt weiterentwickeln

    Auf jeden Fall möchte Klement, wie sein Vater, länger im Amt bleiben. "Die langfristige Weiterentwicklung des Marktes liegt mir am Herzen." Während der ersten Amtszeit habe er versucht, "nahe an den Menschen" und oft bei Veranstaltungen präsent zu sein.  "Das macht sehr viel Spaß, aber es gibt auch Tage, die sehr anstrengend sind."

    Klement ist seit 2008 auch im Kreistag. Dort könne man zwar mitgestalten, allerdings auf einer anderen Ebene. Als Gemeindechef wisse man eher, wie der Bürger tickt, weil man unmittelbar auf die Leute zugehen kann, so der Bürgermeister weiter. Das sei wichtig, wenn man wissen will, "wo die Menschen der Schuh drückt".

    Mit Fördermitteln des Freistaats wurden in Maßbach der Zugang zur Lauer gebaut, sowie ein Parkplatz angelegt und die Fußgängerbrücken saniert.
    Mit Fördermitteln des Freistaats wurden in Maßbach der Zugang zur Lauer gebaut, sowie ein Parkplatz angelegt und die Fußgängerbrücken saniert. Foto: Isolde Krapf

    Entscheidungen für langfristige Projekte

    Bürgerbeteiligung sei daher für ihn bei bestimmten Vorhaben ein Muss, "denn man entscheidet im Gemeinderat ja über Projekte, die auf Jahre hinaus Bedeutung für die Menschen haben." Da sei es wichtig, die Leute mitzunehmen. So sei für ihn klar gewesen, dass man beispielsweise zur Neugestaltung des Dorfplatzes in Poppenlauer mit den Bürgern einen Workshop machen muss.

    Vielleicht habe es auch deshalb in der vergangenen Amtsperiode kaum Themen gegeben, die die Bevölkerung gespalten haben, sagt der Bürgermeister. "Ich habe den Eindruck, dass sich das Gemeinschaftsgefühl in der Kommune in den vergangenen Jahren eher gefestigt hat." Auch im Marktgemeinderat habe man sehr gut zusammengearbeitet.

    Ärgernis Plattenbelag in der Ludwigstraße 

    "Es gab kein Reizthema", folgert Klement daraus. Wenngleich der Ausbau der Ludwigstraße in Poppenlauer die Ratsmitglieder immer noch in Atem hält, denn der Plattenbelag wackelt. Man habe lange versucht, mit der Firma eine außergerichtliche Lösung zu finden. Nun gehe es aber doch vor Gericht.

    Vor dem Amtsantritt hatte Klement als wichtiges Ziel den Breitband-Ausbau genannt. Dieses Ziel habe er, zusammen mit dem Ratsgremium, auch konsequent umgesetzt, so dass schon Ende 2014 die Netzgeschwindigkeit in allen drei Ortsteilen auf 200 Mb/Sek. erhöht werden konnte. Die Aussiedlerhöfe seien noch nicht angeschlossen, weil es keine Firmen gebe, die Angebote machen. Ähnlich sehe es bei den Schulen aus. So habe beispielsweise für den Glasfaser-Ausbau an der Poppenläurer Grundschule auch noch kein Anbieter ein Angebot abgegeben.

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    Familie und Beruf verbinden

    Lebt man als Bürgermeister nur für die Arbeit in der Kommune? Er versuche, Familie und Beruf zu verbinden, sagt Klement. Oft könne man die Familie ja mal zu Veranstaltungen mitnehmen. "Aber es ist schon oft ein 24-Stunden-Job." Immerhin sei es ihm gelungen, ab und zu noch seinem Hobby, dem Tennisspielen, zu frönen. Aber das werde immer schwieriger, denn die Sportkollegen der Herren 40 im TSV Maßbach spielen ja inzwischen in der Bezirksliga.

    Drei Fragen an den Bürgermeisterkandidaten Matthias Klement (CSU):

    Frage: Was ist Ihnen in den vergangenen sechs Jahren im Markt Maßbach gelungen, worauf sind Sie vielleicht auch ein bisschen stolz?

    Matthias Klement: Auf jeden Fall bin ich froh, dass wir im Gemeinderat gut zusammengearbeitet haben. Wir haben den Markt ein gutes Stück vorangebracht. Dass das Freibad nun komplett umgestaltet wurde – und das mit Eigenmitteln und sehr viel Eigenleistung, freut mich besonders. Es gab Projekte, wie zum Beispiel den Bau der Parkplätze an der Lauer in Maßbach oder den Dorfplatz Poppenlauer, die wir jahrelang im Haushalt herumgeschoben haben, weil wir nicht wussten, wie es zu finanzieren ist. Dann ist es uns gelungen, mit diesen Vorhaben ins Städtebauförderungsprogramm zu kommen. So wurden beispielsweise 400 000 Euro für den Lauerzugang, den Parkplatz und zwei Fußgängerbrücken zu 80 Prozent mit Fördermitteln finanziert.

    Um welche Projekte wollen Sie sich in der neuen Amtsperiode zuvorderst kümmern?

    Klement: Die Kinderbetreuung für Schulkinder – sprich die Hortbetreuung - ist aktuell ein großes Thema. Wir haben immer mehr Kinder, die eine Mittagsbetreuung brauchen und die Hortplätze fehlen. Wir planen jetzt, einen neuen Hort für 100 Kinder an der Grundschule in Poppenlauer zu bauen. Zudem brauchen wir unbedingt mehr Plätze für die sogenannten Regelkinder in der evangelischen Kindertagesstätte in Maßbach.

    Was muss einen Bürgermeister auf jeden Fall auszeichnen?

    Klement: Man muss ein klares Konzept haben, wie man seine Kommune voranbringen will. Man muss Empathie haben, für den Ort, aber vor allem für die Menschen. Und man braucht ein breites Kreuz. Das heißt, man muss auch einiges aushalten können.

    Matthias KlementDer gebürtige Bad Königshöfer zog 1971 mit seinen Eltern nach Maßbach. Nach der Volksschule in Maßbach, Gymnasialzeit in Münnerstadt und zwei Pflichtjahren bei der Bundeswehr studierte Matthias Klement in Würzburg Biologie. 1996 machte er sein Diplom am Virologischen Institut in Würzburg. Dann entschied er sich bewusst, nicht zu promovieren, sondern den, wie er sagt, "kommunikativen" Beruf des Pharmareferenten bei einer englisch-amerikanischen Firma mit Sitz in München zu ergreifen. Als Fachreferent für Impfstoffe hatte er es in seinem Beruf vor allem mit Kinderärzten zu tun.

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