Seit der Drogeriemarkt Schlecker seine Filiale schließen musste, fehlt den Bürgern in Elfershausen eine Einkaufsmöglichkeit. Der Wunsch nach einem neuen Laden ist groß. In der vergangenen Zeit wurden bereits einige Konzepte vorgestellt, das Richtige war bislang allerdings noch nicht dabei. Mit dem Tante-Enso-Markt könnte sich das jetzt ändern. Thorsten Bausch, einer der beiden Firmengründer, stellte nun erstmals das Konzept des Marktes und die Möglichkeiten für Elfershausen vor.
"Tante-Enso ist unsere Angebot für das bessere Einkaufen", beschreibt Bausch die Philosophie der Märkte. Gestört hätten sich die beiden Gründer vor allem an der kaum noch vorhandenen Nahversorgung auf dem Land . Die Qualität der Produkte schwinde, ausgelöst durch die Machtdominanz einiger großer Lebensmittelketten in Deutschland. Die Folge: Der Mensch als Kunde verliere immer mehr an Bedeutung, so Thorsten Bausch. In seinen Lebensmittelmärkten soll sich das nun ändern.
"Wir wollen bis Ende nächsten Jahres 100 Tante-Ensos in Betrieb haben", erzählt der Marktstratege. Die beiden Gründer, Thorsten Bausch und Norbert Hegmann, investierten deshalb bereits über 1,5 Millionen Euro in die Frage: "Wie sieht dein bester Supermarkt aus?". So entstanden über 300 verschiedene Lebensmittelmarkt-Konzepte, aus denen am Ende schließlich der Tante-Enso-Markt hervorging.
Lebensmittel aus der Region
Die Idee hinter den Geschäften: "Die Menschen gestalten ihren Markt selbst", verdeutlicht Bausch während seiner Vorstellung. Alle Bürger dürften sowohl über das Sortiment, als auch über die Öffnungszeiten ihres Tante-Enso-Markts selbst bestimmen. Pro Tag werde der Markt fünf Stunden mit Personal besetzt sein, die restliche Zeit ist der Zugang und das Bezahlen über eine personalisierte Tante-Enso-Karte möglich. "Kaufen Sie ein, wann Sie wollen und wie Sie wollen", so der Gründer.
In jedem Markt seien mindestens 3000 Artikel zu finden - eine komplette Haushaltsvollversorgung sei also möglich. "Es ist ihre Entscheidung, wie Tante Enso in Elfershausen funktioniert", erklärte er.
Neben ungefähr 70 Prozent klassischem Supermarktsortiment würden auch 15 bis 20 Prozent "Foodpioniere" zu finden sein. Dabei handelt es sich um Start-ups oder kleinere Manufakturen, die häufig Alternativen zu den Produkten bekannter Firmen produzieren. Auch die regionalen Anbieter haben in den Märkten einen großen Stellenwert. "Wir versuchen, unserer Sortiment so viel es geht aus dem Ort und der Umgebung mit anzureichern", betont der Marktstratege. Geplant sind bis zu 20 Prozent regionales Sortiment - auch hier dürfen die Bürger mitentscheiden, was am Ende in den Regalen stehen soll. Das Preisniveau sei ähnlich wie bei Rewe oder Edeka , lediglich auf die Preise der regionalen Ware habe er keinen Einfluss, erklärt Bausch.
Zwei Hürden
"Von der Lage her ist Elfershausen perfekt. Besser ist es nicht vorstellbar", sagte der Firmengründer. Ob ein Tante-Enso-Markt in den Ort kommt, hänge nun von zwei Faktoren ab. Zum einen fehlt noch das passende Gebäude. Zwei Objekte seien allerdings schon in der engeren Auswahl, erzählt der Bürgermeister der Gemeinde, Johannes Krumm. Eine weitere Bedingung der Firma ist es, dass mindestens 300 Leute aus Elfershausen oder Umgebung für 100 Euro einen Anteil an der Genossenschaft erwerben. Als Anteilhaber erhalte man pro Einkauf drei Prozent für den nächsten Besuch gutgeschrieben. "So können wir uns absichern, dass die Leute den Tante Enso auch wirklich wollen", erklälrte der Gründer. Sollte sich der Gemeinderat für den Lebensmittelmarkt entscheiden, würden alle Bürger noch einmal genau über das Konzept und die Bedingungen informiert.