Die Zeiten, in denen der Landkreis Bad Kissingen gelegentlich noch die günstigsten Inzidenzwerte in ganz Bayern vorweisen konnte, sind schon eine Weile vorbei. Im Moment gehört der Bäderkreis beim Blick auf die Entwicklung der Corona-Zahlen eher zu den belasteteren Regionen. Das Online-Portal corona-in-zahlen.de wies dem Bäderkreis beim bundesweiten Vergleich der 7-Tage-Inzidenzen am Dienstag den 70. Platz unter 412 deutschen Landkreisen und kreisfreien Städten zu.
Bei der sogenannten Letalitätsrate errechnet das Portal momentan Rang 85 für den Bäderkreis. Die 7-Tage-Inzidenz erfasst die Zahl der Neuinfektionen je 100 000 Einwohner in den zurückliegenden sieben Tagen. Die Letalitätsrate beschreibt das Verhältnis zwischen bislang gemeldeten Todesfällen und bislang gemeldeten Fällen. Als Letalitätsquote nannte das Online-Portal für den Landkreis am Dienstag 3,61 Prozent.
Inzidenz noch immer ein Stück über 100
Deutlich besser steht der Landkreis Bad Kissingen im Vergleich der Infektionsraten da. Diese Rate setzt die Gesamtzahl der seit Beginn der Pandemie gemeldeten Infektionen in Beziehung zur Gesamtzahl der Einwohner. Die Quote beträgt laut corona-in-zahlen.de momentan 2,12 Prozent. Nach der Rechnung des Portals belegt der Bäderlandkreis damit aktuell Platz 319 unter den 412 Kreisen und kreisfreien Städten in der Wertung.
Das Online-Portal erstellt solche Vergleiche zumeist auf Basis von Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI). Das RKI errechnete am Dienstag für den Landkreis Bad Kissingen eine 7-Tage-Inzidenz von 109,5. Damit wies das Institut erneut denselben Wert aus wie das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit und auch das Bad Kissinger Gesundheitsamt.
Nur drei neue Fälle am Dienstag
Auch wenn die Inzidenz im Landkreis damit weiterhin deutlich über den Werten für den Bund (laut RKI 72,8) und für den Freistaat (74,7 laut RKI) lagen, enthielt die Meldung des örtlichen Gesundheitsamtes für den Dienstag optimistisch stimmende Aspekte. Neu hinzu gekommen sind nämlich lediglich drei Fälle. Gleichzeitig wurden 23 zuvor betroffene Personen als genesen eingestuft. Die Gesamtzahl der aktuell vor Ort mit dem Virus infizierten Menschen sank damit auf 147. Von diesen 147 leben 57 im Altlandkreis Bad Kissingen, 48 im Altlandkreis Hammelburg und 42 im Altlandkreis Bad Brückenau.
Insgesamt liegen im Landkreis seit Beginn der Pandemie 2196 bestätigte Corona-Fälle vor. 1970 der betroffenen Menschen gelten als inzwischen gesundet. Die Zahl von 79 Frauen und Männern, die bisher vor Ort im Zusammenhang mit Covid-19-Erkrankungen gestorben sind, hat sich am Dienstag nicht geändert. In Quarantäne befinden sich laut Landratsamt derzeit 347 Menschen. Stationär behandelt werden müssen momentan 14 Personen.
Am stärksten belastete Altersgruppe
Nach den Angaben von corona-in-zahlen.de sind die 35 bis 59 Jahre alten Menschen im Landkreis Bad Kissingen von den Fallzahlen her die am stärksten belastete Altersgruppe. 838 Infizierte ordnet das Portal hier zu. Die 35- bis 59-Jährigen sind aber durch die Spanne an Jahren, die da umfasst wird, auch die größte Gruppe.
Für die jungen Menschen von 15 bis 34 Jahren nennt das Portal eine Zahl von 510 bisher Infizierten. Bestätigte Infektionen gab es nach Angaben des Online-Portals auch unter Kleinkindern bis vier Jahren, nämlich 27. Unter den fünf bis 14 Jahre alten Kindern und Jugendlichen seien 83 Fälle registriert worden.
Todesfälle bislang nur bei Menschen ab 60
Stark betroffen sind die älteren Menschen. Bei den 60 bis 79 Jahre alten Bewohnern des Landkreises habe es bisher 405 Corona-Fälle gegeben. Bei den Menschen mit 80 und mehr Lebensjahren seien es bisher 324 Infizierte gewesen.
Diese beiden Altersgruppen sind nach Angaben von corona-in-zahlen.de die einzigen, in denen es im Landkreis bisher Todesfälle im Zusammenhang mit Corona-Infektionen gegeben habe. 13 Verstorbene ordnet das Online-Portal den 60 bis 79 Jahre alten Menschen zu. 66 Todesfälle sind es bei der Altersgruppe der über 80-Jährigen. Die Letalitätsrate dieser Altersgruppe ist mit etwas über 20 Prozent deutlich höher als die 3,21 Prozent in der Altersgruppe der 60- bis 79-Jährigen.