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Münnerstadt: Kultur in Münnerstadt: Der Christus ist wieder daheim

Münnerstadt

Kultur in Münnerstadt: Der Christus ist wieder daheim

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    Etwas mystisch sollte es bei der Enthüllung des „Christus an der Geiselsäule“ zugehen: Museumsleiter Nicolas Zenzen (von links), Koordinatorin Marlies Albert, Vorsitzende Anna Spor, Bildhauer Petro Schiller, Zweiter Bürgermeister Andreas Trägner.
    Etwas mystisch sollte es bei der Enthüllung des „Christus an der Geiselsäule“ zugehen: Museumsleiter Nicolas Zenzen (von links), Koordinatorin Marlies Albert, Vorsitzende Anna Spor, Bildhauer Petro Schiller, Zweiter Bürgermeister Andreas Trägner. Foto: Hartmut Hessel

    „ Christus an der Geiselsäule“ ist wieder in seinem Zuhause, dem Deutschordensschloss, angekommen. Der Verein Museumsfreunde Münnerstadt e.V. mit seiner Vorsitzenden Anna Spor hatte vor zwei Jahren die Initiative für eine Sanierung ergriffen, um die Barockfigur „ Christus an der Geiselsäule“ wieder zu neuer Lebendigkeit zu verhelfen.

    Bis dahin war die Figur bereits jahrelang im Nebeneingangsbereich des Deutschordensschlosses, zwar trocken, aber sanierungsbedürftig, abgestellt. Jetzt ist die restaurierte Figur in einer kleinen Feierstunde offiziell enthüllt worden.

    Ein Spendenaufruf war so erfolgreich, dass die Sandsteinfigur im letzten Jahr vom Bildhauer Petro Schiller abgeholt und in seine Werkstatt nach Königsberg i.B. verfrachtet wurde. Der Künstler beschrieb bei der öffentlichen Vorstellung des „ Christus an der Geiselsäule“, wie er handwerklich die Schäden der Skulptur feststellte und diese in eine nachhaltige Stabilität umwandelte. Inklusive Sockel gestalteten sich die Arbeiten als äußerst detailreich.

    In ätzenden Flüssigkeiten

    Denn, das konnte Museumsleiter Nicolas Zenzen den zahlreich Gekommenen erklären: Der Geiselsäulen-Christus hatte lange Zeit, bis in die siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts, auf einem Bauernhof in Großwenkheim gestanden. Ohne Sockel, nur auf der Fußplatte und offensichtlich in ätzenden Flüssigkeiten stehend.

    Die Figur wurde 1751 vom Großwenkheimer Bürger Johann Mattes Gessner auf dem damaligen Friedhof, welcher rund um die Kirche angelegt war, aufgestellt. Später im 19. Jahrhundert, nach der Verlegung der Ruhestätten vor das Dorf, fand die Barockfigur ihren Platz vor dem Wohnhaus der Gessners in der heutigen Rhönstraße.

    Ins Depot, dann in die Lager

    Anfang der siebziger Jahre wurde die Ortsstraße neu angelegt und die Figur verschwand nach innen. Der damalige Museumsleiter Peter Genth sicherte die geschichtsträchtige Skulptur für das Henneberg-Museum. Dort verblieb der kulturhistorische Schatz im Depot des Schlosses und später, zu Beginn der Schlosssanierung, in anderen Lagern.

    Mit der Sanierung durch die erfahrenen Hände von Bildhauer Petro Schiller, sowie der Neuaufstellung auf dem originalen Sockel fand die kleine Odyssee einen würdigen Abschluss.

    Viele Geldgeber

    Den Museumsfreunden, insbesondere Marlis Albert als zuständige Akteurin im Vorstand, war es gelungen, die Jagdgenossen, den Rhönklub-Zweigverein, eine Bürgerin mit einer Großspende, sowie das Landesamt für Nichtstaatliche Museen ins Boot für die Finanzierung zu holen.

    Anna Spor und Nicolas Zenzen waren von der Gebebereitschaft sehr angetan, ebenso wie Zweiter Bürgermeister Andreas Trägner, der sich ausdrücklich im Namen der Stadt für die große Spendenbereitschaft zugunsten der Christusfigur bedankte.

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