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Bad Kissingen: Landkreis Bad Kissingen: Die Grünen sind jetzt zweite Kraft

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Landkreis Bad Kissingen: Die Grünen sind jetzt zweite Kraft

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    Stimmabgabe zur Europawahl: Im Vergleich zum Urnengang vor fünf Jahren ist die Wahlbeteiligung im Landkreis Bad Kissingen stark angestiegen.
    Stimmabgabe zur Europawahl: Im Vergleich zum Urnengang vor fünf Jahren ist die Wahlbeteiligung im Landkreis Bad Kissingen stark angestiegen. Foto: Anand Anders

    Man kann das zwar nicht für alle Details und Zahlen behaupten, aber grundsätzlich, das heißt vom Plus und vom Minus für die beteiligten Parteien her, stimmt es schon: Der Landkreis Bad Kissingen folgt bei den Ergebnissen der Europawahl dem Bundestrend.  CSU (moderat) und SPD (massiv) haben Stimmenateile verloren. Die Grünen legten kräftig zu, auch die AfD kam auf mehr Stimmen als vor fünf Jahren. FDP und Linke spielen nicht wirklich eine Rolle. 

    CSU-Hochburg Schondra

    Die örtliche CSU mag vielleicht froh sein, dass ihr Minus von 1,5 Prozentpunkten im Landkreis mit den Einbußen der Union in ganz Deutschland nicht zu vergleichen ist. Über den anhaltenden Abwärtstrend bei den Europawahlen vor Ort wird sie sich aber schon Gedanken machen. Schließlich hatten die Christsozialen auch 2014 schon Stimmen verloren. Mit 48,5 Prozent führt die Partei das Feld aber immer noch weit vor allen anderen Parteien an. Einmal, nämlich in Schondra, kam die CSU auch bei dieser Wahl wenigstens knapp über die 60-Prozent-Marke. Den für die Partei geringsten Stimmenanteil markieren die 41,9 Prozent in Maßbach.

    SPD verliert gut zehn Prozentpunkte

    Die SPD, die vor fünf Jahren im Landkreis eine Art Zwischenhoch verzeichnete, ist 2019 mit ihren 8,5 Prozent wieder dort angekommen, wo für sie inzwischen die Realität liegt. Gut zehn Prozentpunkte zu verlieren, das könnte demoralisierend wirken. Am stärksten sind die Sozialdemokraten traditionsgemäß in Maßbach (13,1 Prozent), wenngleich sie dort schon deutlich bessere Ergebnissen einfuhren. Richtig schwach auf der Brust war die SPD diesmal mit 4,5 Prozent nicht allzu weit entfernt: in Thundorf.

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    Die Grünen nehmen das schon zu den Landtagswahlen im Herbst auffallende Hoch mit nach Europa. Im Bäderkreis steigerten sie ihren Stimmenanteil von 7,8 (2014) auf diesmal 13,8 Prozent. Rein rechnerisch sind sie jetzt vor Ort die zweite Kraft. Stark sind die Grünen traditionsgemäß im Westen des Landkreises. Das war auch diesmal so. In Hammelburg erzielten sie 16,6 Prozent. In Burkardroth dagegen kamen sie nicht über 8,3 Prozent hinaus. Dort gibt es mit der ÖDP aber eine aktive ökologische Alternative.

    Die AfD erhielt diesmal 9,1 Prozent der Stimmen. Sie hat ebenfalls hinzugewonnen, wenn auch vermutlich nicht soviel, wie erhofft. Ihre Hochburg hatten die Rechtsaußen mit 12,3 Prozent in Bad Bocklet. Am schwächsten schnitten sie in Rannungen ab.

    Stichprobe für Prognosen: Infratest Dimap war in Arnshausen

    In Arnshausen hatten die Bürger übrigens die Möglichkeit, zweimal zu wählen. Das Wahllokal war eines von deutschlandweit 400, in denen die Wahlforscher von Infratest Dimap im Auftrag der ARD Stichproben für die Wahlprognose im Fernsehen zogen. „Die Leute sind inzwischen sehr offen. Rund 90 Prozent der Wähler machen mit. Vor 24 Jahren war das noch anders“, erzählte Josef Krimmel. Er stand im Foyer der Turnhalle und bat die Leute nach ihrem Urnengang, für die Wahlforschung ein zweites Mal ihre Kreuze zu setzen. Natürlich ebenfalls anonym. In regelmäßigen Abständen wertete er die Daten aus und gab sie an die Infratest-Zentrale weiter.

    Dass Arnshausen von den Wahlforschern ausgesucht wurde heißt nicht, dass das Dorf eine für Deutschland repräsentative Gemeinde ist, oder dass hier der Durchschnittswähler zu finden wäre. „Wir ziehen aus der Gesamtheit aller Wahllokale in Deutschland eine zufällige Auswahl von 400 Stimmbezirken. Diese Zufallsauswahl wird dann auf verschiedene Gegebenheiten überprüft.“, erklärt Irina Roth, Pressesprecherin bei Infratest Dimap. Zum Beispiel sehen die Wahlforscher nach, ob sie mit dieser Auswahl bei den letzten Wahlen eine gute Prognose erzielt hätten. Genügt die Stichprobe nicht allen Ansprüchen, wird sie verworfen. Dass Arnshausen ausgewählt wurde, bedeutet also, „dass dieser Wahlbezirk in Kombination mit allen anderen Wahlbezirken unserer Auswahl besonders gut geeignet ist“.

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