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Münnerstadt: Maria rettet Mürscht

Münnerstadt

Maria rettet Mürscht

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    Pfarrer Ludwig Nüdling hätte seine helle Freude, wenn er sehen könnte, was aus seinem Heimatspiel "die Schutzfrau von Münnerstadt " geworden ist. Auch 95 Jahre nach der ersten Aufführung im Jahr 1927 begeistert es Zuschauer aus nah und fern und die etwa 200 Laiendarstellerinnen und -darsteller jeden Alters sind mit viel Herzblut dabei. Das merkte man schon bei der ersten Aufführung am Sonntag auf dem Anger.

    In den 1920er Jahren sollte auf Anregung des damaligen Landrates der Tourismus in Münnerstadt angekurbelt werden. Deshalb gab die Stadt bei Pfarrer und Dichter Ludwig Nüdling (1874 -1947) ein Heimatsspiel in Auftrag. Dass es noch immer seinen Zweck erfüllt und viele Gäste aus nah und fern anzieht, wurde bei der Begrüßung durch die Vorsitzende des Heimatspielvereins, Claudia Kind, mehr als deutlich. Sie hieß Besucher aus der Schweiz, aus Frankfurt oder aus Bremerhaven willkommen, um nur einige Beispiele zu nennen.

    So unverfälscht wie möglich

    "Ganze Familien spielen schon seit Jahrzehnten mit", sagte sie und nannte als Beispiel Franz Wüst, der jetzt als Spielleiter zu den tragenden Säulen des Heimatspiels gehört. Sie vergaß auch nicht, dass das Heimatspiel zusammen mit der Schwedenprozession seit kurzem zum immateriellen Kulturerbe der Unesco zählt. "Der Text ist so unverfälscht wie möglich. Manchmal mag er für heutige Verhältnisse etwas befremdlich wirken", so Claudia Kind, die als Oberbürgermeistersgattin Apollonia selbst seit vielen Jahren auf der Bühne steht.

    Tödlich verwundet

    Zurück zum Anfang: Ein langer Festzug mit Musik, Reitern, Pferdewagen Geistlichen, Ratsherren, Mütter mit ihren Kindern zog vorbei an klatschenden Zuschauern vom oberen Tor durch die Stadt zum Anger. Nach Krieg und Kanonenschüssen sah es absolut nicht aus. Doch die katholischen Münnerstädter in Festlaune hatten die Rechnung ohne die evangelischen Schweden gemacht. Die verlangten plötzlich die Übergabe innerhalb einer Stunde, sonst würde die Stadt in Schutt und Asche gebombt. Maria hat geholfen und die Kugeln aufgefangen. Nicht zu vergessen die Tapferkeit von Michel Stapf, dem Verteidiger des Jörgentores. Er wurde tödlich verwundet, aber errettet und eroberte das Herz von Ottilia, der Tochter des Oberbürgermeisters Hans Vait.

    Heimatspielpfarrer im Ruhestand Baldur Kolb hat sich die Generalprobe und das Spiel angesehen. Seite Experten-Meinung: "Die Solo-Rollen sind sehr gut besetzt. Der Gesang der Schnitterinnen könnte etwas kräftiger sein und mehr jubilieren."

    Programm

    Heimatspiel An den Sonntagen, 4. und 11. September, ab 14.30 Uhr;

    Festumzug vom oberen Tor zum Anger jeweils um 13.45 Uhr.

    Nachtwächter-Stadtrundgang an beiden Heimatspiel-Tagen um 20 Uhr am Rathaus. Ebenfalls an beiden Tagen ab 10 Uhr Bewirtung im Innenhof des Schlosses.

    4. September ab 16 Uhr Stadtspaziergang "Heimatsspiel - Dichtung, Wahrheit und Legende" (Start am Anger)

    Karten für das Heimatspiel gibt es über diese Website , telefonisch (09733/33 30) oder an der Tageskasse.

    Markt Am 4. September ab 8 Uhr original Mürschter Trödelmarkt, der Schutzengelmarkt beginnt um 9 Uhr und der verkaufsoffene Sonntag um 12 Uhr.

    Lagerleben Samstag, 3. September, ab 15 Uhr Lagerleben mit Bewirtung, einem Schmied, Hans-Sachs-Spielen und Tänzen auf dem Anger. Das Lagerleben am 4. September endet um 12 Uhr, Bewirtung gibt es keine.

    Schwedenprozession Am Donnerstag, 8. September, dem gelobten Feiertag Mariä Geburt, Gottesdienst in der Stadtpfarrkirche um 10.30 Uhr und Schwedenprozession um 14 Uhr.

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