Michael Kastl ist der neue Bürgermeister von Münnerstadt. Während die meisten Wähler davon ausgegangen sind, dass es in zwei Wochen eine Stichwahl gibt, hat es Michael Kastl im ersten Anlauf geschafft. „Ich freue mich, dass es geklappt hat und gleich im ersten Wahlgang“, sagte er kurz nach Bekanntgabe des vorläufigen Ergebnisses. „Eigentlich wäre das ein Grund zu feiern.“ Aber jetzt gelte es, die Ärmel hochzukrempeln und die neuen Herausforderungen anzugehen, die uns wegen des Corona-Virus erwarten. „Wir feiern später“, sagte er. Und: „Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit allen Fraktionen, ich reiche allen die Hand.“
Bis kurz vor Schluss war es äußerst knapp. Weil ein Briefwahlbezirk noch einmal ausgezählt werden musste, gab es leichte Verzögerungen. Michael Kastl war nicht in Münnerstadt, er war als Wahlleiter im Markt Stadtlauringen eingeteilt.
Mit 26,9 Prozent der Stimmen landete Andreas Trägner (Freie Wähler) auf Platz 2. „Ich bedanke mich bei meinen Wählern und meinem Team, dass sie mir das Vertrauen geschenkt haben“, sagte er. „Ich habe dem Münnerstädtern angeboten, Veränderungen zu erzielen, aber das wollten die Wähler nicht.“
Axel Knauff (SPD), der mit 17,1 Prozent der Stimmen auf Platz 3 kam, meinte zum Wahlergebnis: „Das war nicht anders zu erwarten.“ Und weiter: „Offensichtlich wollten die Bürger mein Angebot nicht und damit ist das für mich okay.“
Sonja Johannes (PARTEI) erreichte 4,5 Prozent der Stimmen. Sie meinte: „Wir sind überwältigt von diesem großartigem Ergebnis, unser bestes bisher bei den Kommunalwahlen in Mürscht! Wir bedanken uns für das sehr gute Vertrauen unseres Wahlviehs und Genossen und werden es bei unserer Arbeit nicht vergessen.“ Wir, als die Partei der kleinen Bürger, die extreme Mitte, wünschen auch den Vertretern der Volksparteien ,Herzlichen Glückwunsch' zu ihren überragenden Wahlergebnissen.“
Michael Kastl hatte bereits im Februar letzten Jahren bekannt gegeben, dass er für das Bürgermeisteramt kandidieren will. Andreas Trägner tat das knapp zwei Monate später. Ende Oktober gab dann Sonja Johannes bekannt, dass sie Bürgermeisterin werden will, Axel Knauff warf seinen Hut kurz vor Weihnachten in den Ring. Alle Kandidaten wurden von ihren Ortsverbänden bzw. Ortsvereinen einstimmig nominiert. Michael Kastl wurde zusätzlich von der Gruppierung „Neue Wege“ aufgestellt. Sehr unterschiedlich waren die Wahlkampfstrategien. Die CSU war zweimal in sämtlichen Stadtteilen, um sich bei Abendveranstaltungen vorzustellen. Weil die Neue Wege das auch einmal taten und ihren Bürgermeisterkandidaten natürlich mitnahmen, war Michael Kastl dreimal auf sämtlichen Stadtteilen. Andreas Trägner war mit seinen Stadtratskandidaten ebenfalls in allen Stadtteilen unterwegs. Axel Knauff stellte sich und die Stadtratskandidaten nur in der Kernstadt vor. Dann gab es noch einen Besuch der östlichen Stadtteile; der zweite fiel aus.